Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1383 - Hexenfriedhof

1383 - Hexenfriedhof

Titel: 1383 - Hexenfriedhof
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
vorbeitaumelte. Es gelang mir nicht, direkt an Mallmann heranzukommen.
    Lange blieb er nicht liegen. Seine Stimme war rau, und er stieß wilde Flüche aus.
    Er sprang wieder hoch!
    Sein Opfer mit den rötlich-blonden Haaren blieb noch liegen. Die junge Frau war erschöpft und hatte einfach zu viel durchmachen müssen.
    Mallmann und ich standen uns gegenüber.
    Er lachte mich an. Er ging zurück und breitete die Arme aus.
    »John!«, rief er. »Wenn das keine Überraschung ist! Hast du dich entschlossen, Bewacher des Friedhofs zu werden?«
    Ich hatte ihn gehört, aber nicht richtig verstanden. Ich wusste nur, dass es einen Friedhof gab, aber was das mit einem Bewacher zu tun hatte, war mir unbekannt.
    »Wer soll hier bewacht werden?«
    »Die Hexen, die toten Hexen. Oder nicht?«
    Die letzte Frage hatte nicht mir gegolten, sondern Assunga, die sich jetzt einmischte und mit einem »Genau so ist es!« antwortete.
    Ich wandte ihr mein Gesicht zu, denn ich wollte sie sehen und auch erfahren, was sie vorhatte. Sie ging sehr langsam, und sie hielt die Arme noch immer vor der Brust verschränkt. Es war eine für sie typischen Haltung, denn so würde sie blitzschnell ihren Zaubermantel in zwei Hälften teilen können, um dann ihre Kraft einzusetzen.
    Dass Jane sich bewegte, registrierte ich nur am Rande. Sie lief geduckt über den alten Friedhof und wollte sich um die blonde Frau kümmern, die auf der weichen Erde hockte und nichts tat. Sie atmete nur hektisch ein und aus.
    Ich hatte zwei Gegner. Assunga und Mallmann. Gemeinsam waren sie so stark, dass sie mir keine Chance lassen würden, zu überleben. Aber ich fragte mich, ob sie mich wirklich killen wollten, denn durch die Rückkehr des Schwarzen Tods hatten sich die Verhältnisse geändert. Man konnte uns zwar nicht als Verbündete bezeichnen, aber letztendlich verfolgten wir die gleichen Interessen, und da war es schon besser, wenn die eine Partei der anderen keine Steine in den Weg legte.
    Das galt allerdings nur für den Kampf gegen den Schwarzen Tod.
    Hier lagen die Dinge anders. Da war ich mal wieder in das Netz ihrer Pläne geraten und hatte sie zerrissen.
    Im Moment stand es unentschieden. Da wartete jeder darauf, was der andere unternahm, aber es geschah nichts, bis die Schattenhexe eine Frage stellte.
    »Was hat dich hergetrieben, Sinclair? Das ist nicht deine Sache. Kümmere dich um andere Dinge.«
    »Warum, Assunga? Das hier gehört auch zu meinen Aufgaben, das solltest du wissen. Ich mag es nun mal nicht, wenn man Freunde von mir unter Druck setzt, verdammt.«
    »Du meinst Jane Collins?«
    »Wen sonst?«
    Sie winkte lässig ab. »Mach dir darüber keinen Kopf, Sinclair. Du weißt selbst, wer Jane ist. Dass sie als Hexe eigentlich zu uns gehört. Wir hatte vorgesehen, ihr hier eine Aufgabe zu geben. Sie hätte die neue Hüterin des Hexenfriedhofs werden sollen, weil der Sensenmann die alte Elvira zu sich geholt hat. Mehr wäre nicht geschehen.«
    »Hat mich jemand gefragt, Assunga?«, schrie Jane die Schattenhexe an. »Ich kann mich nicht daran erinnern. Ihr habt es geschafft, mich aus dem Krankenhaus wegzulocken, aber mehr auch nicht. Ich denke gar nicht daran, diese Aufgabe zu übernehmen. Das habe ich laut und deutlich gesagt. Und noch einmal, ich gehöre nicht zu euch, auch wenn es Elvira anders gesehen hat und sie mir kurz vor ihrem Tod den Hexenkuss geben wollte. Da aber habe ich nicht mitgespielt, und so wird es auch bleiben. Du musst dir eine andere Person für diesen Friedhof suchen. Ist das klar?«
    Bevor die Schattenhexe noch eine Antwort geben konnte, mischte ich mich ein. »Ich würde gern wissen, was das hier für ein Friedhof ist? Los, sag es mir, Assunga! Warum sind hier die Hexen begraben worden?«
    »Irgendwo müssen die Toten bleiben. Und es ist nicht nur der einzige Friedhof dieser Art auf der Welt. Früher haben hier die Hexen ihre Feste gefeiert, sie haben dem Satan gehuldigt, bis Menschen kamen und ihrem Treiben ein Ende bereiteten. So ist es gewesen, aber dieser Ort ist nicht vergessen. Er muss gehütet und bewacht werden, das ist schon immer so gewesen und soll auch so bleiben.«
    Dass Assunga nicht gelogen hatte, davon konnte ich mich selbst überzeugen. Ich brauchte nur einen Blick nach unten zu werfen, dann sah ich die alten Leichen dort liegen.
    Das alles war schon okay. Es war mir auch egal. Nur dass Jane hier die Friedhofswärterin werden sollte, passte mir nicht, und deshalb schüttelte ich den Kopf.
    »Nein, Assunga, Jane wird
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher