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1362 - Die Rivalin

1362 - Die Rivalin

Titel: 1362 - Die Rivalin
Autoren: Jason Dark
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von dem erholen, was passiert ist.«
    »Ich habe es ja überstanden.«
    »Trotzdem werden wir uns auf den Weg machen.«
    Der Meinung waren auch Shao und Suko, denn sie standen sehr schnell auf.
    Draußen regnete es nicht mehr so stark. Zumindest schlugen die Wassermassen nicht mehr gegen das Fenster oder prasselten auf das Dach des Hauses. Es war schon recht still geworden, und diese Schauerpause mussten wir einfach nutzen.
    »Okay, wenn ihr nicht bleiben wollt«, sagte Bill. »Ich kann euch nicht festbinden. Es war sowieso keine tolle Party, aber die holen wir in noch großer Runde nach, das verspreche ich.«
    Keiner lehnte ab.
    Im Haus verabschiedeten wir uns von Sheila, die jeden ihrer Gäste umarmte. Mich hielt sie länger fest und flüsterte mir ins Ohr:
    »Danke, John, danke für alles.«
    »Es war auch Glück. Ich denke eher, dass der da oben seine schützende Hand über dich gehalten hat.«
    »Ja, das kann auch sein.«
    Bill hielt bereits die Haustür auf. Ein scharfer und kalt gewordener Wind pfiff in das Haus hinein. Da hatte das Frühjahr mal wieder eine Pause eingelegt.
    Es regnete zwar nicht mehr, trotzdem bekamen wir einige Tropfen ab, die der Wind von den Bäumen in unsere Richtung blies.
    Suko und Shao hatten mich in ihrem BMW mitgenommen. Als ich auf dem Rücksitz saß, warf ich einen Blick auf die Uhr. Spät war es noch nicht. Erst in drei Stunden würden wir die Tageswende erreicht haben, und mir wollte ein bestimmter Gedanke nicht aus dem Kopf.
    Den sprach ich erst aus, als wir das Grundstück der Conollys verlassen hatten. Shao und Suko saßen wie zwei Schattengestalten vor mir. Mein Freund fuhr den Wagen über eine Straße, über die noch immer der Regen hinwegfloss und so für Aquaplaning sorgte, wenn man zu schnell fuhr.
    Shao drehte sich etwas. »Und, John, was hast du als Fazit aus diesem Abend gezogen?«
    »Zwei Dinge.«
    »Da bin ich gespannt.«
    »Erstens«, sagte ich, »freue ich mich darauf, dass wir die paar Stunden gemeinsam verbringen konnten, und zweitens ist der Abend ja noch nicht beendet.«
    »Was heißt das?«
    »Für mich nichts.«
    »Du willst also noch irgendwohin.« Shao drohte mit dem Finger.
    »Doch nicht in eine…«
    »Nein, nein«, sagte ich schnell, »nichts, was du denkst. Ich denke, dass auch Jane Collins darüber informiert werden sollte, was passiert ist. Letztendlich gehört sie auch zu uns.«
    »Wir sollen dich also dort absetzen«, folgerte Suko.
    »Genau.«
    Shao kicherte halblaut. »Und dann?«
    »Werde ich ihr alles berichten.«
    »Toll. Wie kommst du nach Hause?«
    Ich verstand den Hintersinn ihrer Frage. »Wozu gibt es in London so viele Taxis, Shao?«
    »Da hast du wieder Recht.« Sie hatte die Antwort in einem Tonfall gegeben, als würde sie mir nicht glauben. Irgendwie stimmte das auch. Eine Übernachtung würde ebenfalls für mich in Frage kommen.
    Shao stieß ihren Partner an. »Sollen wir John den Gefallen tun? Was meinst du?«
    Suko ließ mich nicht im Stich. »Ich meine schon. Schließlich hat er sich ein wenig Privatleben verdient.«
    »Genau«, meldete ich mich.
    »Dann auf zu Jane!«, sagte Shao fröhlich…
    ***
    Die Detektivin erwachte.
    Sie gehörte zu den Menschen, die nicht zum ersten Mal niedergeschlagen worden waren, und deshalb war ihr der Vorgang nicht allzu fremd. Sie kannte das Spiel in ihrem Kopf, die zuckenden Schmerzen, verbunden mit einem dumpfen Druck, der auch so schnell nicht weichen würde.
    Bald stellte sie fest, dass sie auf dem Boden lag. Unter ihrem Rücken spürte sie den Widerstand, und sie wusste auch genau, dass dies verändert werden musste.
    Noch war sie vorsichtig. Sie war schließlich nicht durch eigene Schuld in diese Lage hineingeraten. Da hatte jemand nachgeholfen, und daran wollte sie sich jetzt erinnern.
    Die nicht weit zurückliegende Vergangenheit tauchte wieder vor ihrem geistigen Auge auf. Der Regen, der unwetterartig London überfallen hatte. Ihr Gang durch das leere Haus. In der Küche hatte sie sich einen Espresso gekocht und dabei die Gestalt vor dem Haus gesehen, zusammen mit dem Lichtschein.
    Das Klingeln an der Tür. Ihr Öffnen, dann war es passiert. Jane erinnerte sich nicht daran, mit einer Frau gesprochen zu haben. Was danach passiert war, hatte sie nicht mehr mitbekommen. Sie konnte sich nur noch an den Schatten erinnern, der auf sie zugerast war.
    Danach war sie am Kopf getroffen worden und dann…
    Mehr wusste sie nicht.
    Sie lag auf dem Boden, aber irgendjemand musste sie in die Küche
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