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1362 - Die Rivalin

1362 - Die Rivalin

Titel: 1362 - Die Rivalin
Autoren: Jason Dark
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außen her war einfach zu stark gewesen.
    Dass sie nicht voll im Gesicht getroffen wurde, hatte sie ihrer Reaktionsschnelligkeit zu verdanken. Sie zuckte zurück, und so wurde sie von der Tür nur gestreift. Trotzdem reichte es aus, um einen Schlag gegen die Stirn zu bekommen, und Jane Collins taumelte nach hinten.
    Sie hatte die Tür frei geben müssen, und genau das nutzte die Besucherin aus. Von einem Schwall Wasser begleitet, huschte sie in das Haus hinein. Der nächste Sprung brachte sie auf Jane zu. Die Detektivin sah, dass sich aus dem Umhang eine Gestalt hervorschälte, die ihr wie eine Bühnenfigur vorkam.
    Als sie den Schlag kommen sah, wollte sie noch den Kopf einziehen. Es war zu spät.
    Der knochenharte Hieb traf ihre Stirn.
    Es war das Aus für die Detektivin. Vor ihren Augen funkte es auf, sie hatte das Gefühl, zu schwimmen, ohne dass irgendwo Wasser gewesen wäre, und dann verlor sie den Boden unter den Füßen.
    Dass sie auf dem Boden aufschlug, merkte sie nicht mal und sah auch nicht, wie die Besucherin die Tür von innen abschloss…
    ***
    Für uns war es der Abend, an dem wir uns noch mal alles durch den Kopf gehen lassen wollten. So saßen wir bei den Conollys, und Suko hatte auch Shao mitgebracht.
    Sheila Conolly war natürlich auch anwesend. Sie hatte ihre Erlebnisse noch nicht richtig verkraftet. Immer dann, wenn sie daran dachte, wie haarscharf sie dem Tod entronnen war, bekam sie einen roten Kopf. Sie brauchte jetzt viel Zuspruch, um wieder so zu werden wie früher. Dafür wollte Bill sorgen.
    Saladin, der verbrecherische Hypnotiseur und Vasall des Schwarzen Tods, hatte Sheila in seine Gewalt gebracht und sie mit einem Sprengstoffgürtel bestückt. In einer Gondel des neuen Riesenrads, das Millennium Eye, hatte sie sich und andere in die Luft sprengen sollen.
    Das war zum Glück nicht eingetreten. Mit viel Glück hatte ich es verhindern können, aber der Gürtel war trotzdem explodiert.
    Allerdings außerhalb der Gondel auf dem Weg nach unten. Und so war keinem Menschen etwas passiert.
    Leider war es Saladin gelungen, zu entkommen. Suko und Bill hatten ihn schon so gut wie gehabt, aber letztendlich hatte Suko Saladins Nehmerqualitäten unterschätzt. So war der Hypnotiseur früher aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht und hatte fliehen können.
    Das lag jetzt zwei Tage zurück, und Sheila war wieder einigermaßen auf dem Damm. Sie stand auch nicht mehr unter der Kontrolle des Hypnotiseurs, aber sie schämte sich dafür, dass sie überhaupt in diese Lage hineingeraten war.
    »Das ist doch Unsinn«, erklärte ich ihr zum x-ten Mal. »Du konntest nichts dafür. Uns wäre es ebenso ergangen.«
    »John hat Recht«, pflichtete mir auch Shao bei.
    »Trotzdem.« Sheila blieb bei ihrer Meinung. »Ich hätte besser auf mich Acht geben sollen. Ich weiß schließlich, dass sich mit der Rückkehr des Schwarzen Tods einiges verändert hat und sich gewisse Verhältnisse verschoben haben.«
    »Aber man kann nicht jeden Tag daran denken«, sagte Suko. »Das ergeht uns auch so – oder?« Er warf mir einen fragenden Blick zu.
    »Stimmt, Sheila. Wir wissen zwar Bescheid, aber dass ich Tag und Nacht an den Schwarzen Tod und an Saladin denke, dass kommt mir nicht in den Sinn. Wir alle sollten es auch anders sehen. Saladin läuft zwar frei herum, was schlimm genug ist, aber wir haben trotzdem einen Erfolg erzielt, denn es gibt keinen Grusel-Star Vincent van Akkeren mehr, obwohl er doppelt erschienen ist. Es ist uns gelungen, beide Gestalten zur Hölle zu schicken. Und ich glaube, dass dies auch bei Saladin irgendwann der Fall sein wird. Davon bin ich sogar überzeugt.«
    Die Freunde schauten mich an. Bill, der einen Arm um seine Frau gelegt hatte, runzelte die Stirn und meinte: »Da du das Thema schon mal angesprochen hast, John, was würdest du denn sagen, wenn es Saladin auch doppelt gibt und der Schwarze Tod es schafft, ihn aus dieser Welt zu befreien?«
    Es war ein Gedanke, mit dem auch ich mich bereits beschäftigt hatte. Dazu konnte ich nicht viel sagen. Mir fehlte einfach die Meinung. Ich wollte mich auch nicht damit auseinander setzen und meinte nur: »Das wäre fatal.«
    »Finde ich auch.«
    Suko hob seine Arme. »Ich meine, dass wir jetzt nicht daran denken sollten, dass es all unsere Feinde zweimal gibt. Bei van Akkeren halte ich es eher für eine Ausnahme. Es kann auch sein, dass Absalon, der ihn damals mitgenommen hat, einen Teil der Schuld daran trägt. Wir sollten uns deswegen keine grauen Haare
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