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1362 - Die Rivalin

1362 - Die Rivalin

Titel: 1362 - Die Rivalin
Autoren: Jason Dark
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sich noch immer im Haus aufhielt.
    Jane hielt den Atem an. Sie lauerte darauf, dass sich das Geräusch wiederholte, was in den folgenden Sekunden nicht passierte. So beschäftigte sie sich wieder mit sich selbst.
    Jane drehte sich vorsichtig herum und lächelte, als ihr Blick die Tür traf.
    Da sie nicht geschlossen war, schaute sie in den angrenzenden Flur hinein, ohne dort eine Bewegung zu sehen. Dafür hörte sie von oben das Geräusch.
    Diesmal war es nicht der Knall, mit dem eine Tür heftig zugeworfen wurde.
    Schritte!
    Begleitet von leisen Echos. Es war zu hören, dass jemand die Treppe herabging, und dieser jemand benahm sich nicht wie ein Fremder. Er lief völlig normal durch das Haus, als würde er hier schon seit einigen Jahren wohnen.
    Wenig später verstummten die Geräusche für einen Moment. Sekunden später klangen sie wieder auf. Diesmal hörten sie sich anders an, und Jane merkte auch, in welche Richtung sie gingen.
    Die Person ging durch den Flur. Sie näherte sich der Haustür und somit auch der Küche.
    Jane Collins war klar, dass die Person bestimmt nicht das Haus verlassen wollte. Von Sekunde zu Sekunde nahm die Spannung in ihr zu. Sie merkte den Druck in der Umgebung des Magens, und eine Sekunde später tauchte die Person auf.
    Sie war Jane nicht unbekannt, denn es war genau die Frau, die im strömenden Regen vor der Tür gestanden hatte…
    ***
    Die Frau betrat die Küche nicht. Auf der Schwelle blieb sie stehen und schaute Jane an. Dass diese wieder aus der Bewusstlosigkeit erwacht war, daran nahm sie keinen Anstoß. Sie blieb stehen und richtete ihren Blick ausschließlich auf die Detektivin.
    Auch sie schaute zurück. Zahlreiche Fragen wirbelten durch ihren Kopf. So forschte sie nach, ob sie die Person schon jemals in ihrem Leben gesehen hatte, doch eine Antwort konnte sie nicht geben. Sie glaubte nicht daran. Außerdem war es auf der Türschwelle recht dunkel. Da musste Jane schon genau hinsehen, um Einzelheiten auszumachen.
    Die Unbekannte war ungefähr so groß wie sie. Aber es gab noch einen gravierenden Unterschied, denn ihr Haar war nicht blond, sondern rabenschwarz und gab einen leichten Glanz ab.
    Von dem Gesicht sah sie nicht viel. Auf jeden Fall schimmerte die Haut recht hell, aber das war auch alles, was Jane ins Auge stach.
    Gekleidet war die Frau mehr wie ein Mann. Das Regencape hatte sie abgelegt, und so schaute Jane auf einen Hosenanzug, der eine dunkle Farbe hatte, die sie nicht so genau erkannte.
    Sie bewegte nur ihre Augen, sagte nichts und gab demnach auch ihren Namen nicht preis.
    Jane wusste allerdings, dass ihr Auftauchen nicht aus Versehen geschehen war. Sie hatte schon ihre Gründe gehabt, sonst hätte sie nicht erst das Haus durchsucht.
    Noch immer herrschte Schweigen zwischen den beiden Frauen.
    Wäre Janes Hals nicht so trocken gewesen, hätte sie sicherlich schon längst eine Frage gestellt.
    Das nahm ihr die Fremde ab.
    »Wo ist sie?«
    Jane musste schlucken. Jetzt war sie gezwungen, zu antworten, wenn auch mit einer Frage.
    »Wen meinen Sie?«
    »Justine Cavallo!«
    ***
    Jane Collins war bestimmt nicht auf den Kopf gefallen und gehörte zu den Menschen, die immer rasch reagierten und auch um eine Bemerkung oder Antwort nicht verlegen waren. In diesem Fall jedoch hatte es ihr die Sprache verschlagen.
    Sie sucht nicht mich, sondern Justine!, schoss es ihr durch den Kopf. Sie kam, um sie…
    Aber wieso?
    »Wo ist sie, verdammt?«
    Jane hob die Schultern. »Sorry, aber sie ist nicht hier. Wirklich nicht.«
    »Das weiß ich. Schließlich habe ich das Haus hier durchsucht. Ich will wissen, wohin sie gegangen ist.«
    »Keine Ahnung.«
    Diese ehrliche Antwort sorgte bei der Fremden für eine Verwünschung. Sie zeigte auch ihre Enttäuschung oder Wut, indem sie heftig mit dem linken Fuß auftrat.
    Jane hatte das Sprechen gut getan, denn sie stellte jetzt fest, dass sie besser reden konnte. »Sie müssen es mir glauben. Ich habe wirklich keine Ahnung, wo sich Justine Cavallo aufhält. Ich bin nicht ihre Hüterin.« Jane räusperte Sich wieder die Kehle frei. »Das ist so. Justine geht ihre eigenen Wege. Sie braucht mir nicht zu erklären, was ihr Ziel ist. Ich sage ihr auch nicht, wenn ich weggehe.«
    »Wann ist sie gegangen?«
    »Ich habe nicht auf die Uhr geschaut.«
    »Schon länger?«
    »Kann man sagen.«
    »Und du weißt nicht, wann sie zurückkommt?«
    »Nein, das weiß man bei ihr nie. Außerdem frage ich mich, ob sie überhaupt wissen, mit wem Sie es bei Justine
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