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1362 - Die Rivalin

1362 - Die Rivalin

Titel: 1362 - Die Rivalin
Autoren: Jason Dark
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geschleift haben, denn ihr Geruchssinn war sensibel genug, um den Kaffeegeruch wahrzunehmen, der noch in der Luft hing.
    Außerdem war die andere Person so freundlich gewesen, ihr ein Kissen unter den Kopf zu legen, damit sie nicht auch noch damit auf dem harten Boden lag.
    Trotz allem wusste sie nicht, was wirklich passiert war. Wer sie niedergeschlagen hatte.
    Eine Frauenstimme, daran erinnerte sich Jane. Und dann eine Gestalt, die in einem regennassen Umhang vor der Tür gestanden hatte, um sich danach so brutal Einlass zu verschaffen.
    Wer war sie?
    Erst jetzt öffnete Jane die Augen. Sie war ein Profi, sie tat es nicht mit einem Ruck, sondern sehr langsam, denn es konnte sein, dass man sie beobachtete.
    Das traf nicht zu.
    Niemand geriet zunächst in ihr Blickfeld, denn sie konnte etwas sehen. Zwar war die Deckenleuchte in der Küche nicht eingeschaltet worden, dafür aber die Lampe, die auf der Fensterbank stand. Das Licht dort wurde von einem alten Pergamentschirm gefiltert und war deshalb auch keine Qual für die Augen.
    So gut wie es ihre Lage zuließ, schaute die Detektivin sich in der Küche um.
    Sie kannte alles. Jeden Knopf, jeden Schrank, jeden Zentimeter des Bodens, und im warmen Licht der Lampe sah sie sehr schnell, dass sich nichts verändert hatte.
    Und noch etwas fiel ihr auf. Es war keine zweite Person mehr in der Küche.
    Jane wusste nicht, ob sie sich darüber freuen sollte. Sie tat es zunächst, denn sie dachte auch daran, dass sie sich nicht in unmittelbarer Gefahr befand und erst mal ihre Ruhe hatte. Dass sie sich die Person nicht eingebildet hatte, stand fest, und sie glaubte auch nicht, dass die Unbekannte so einfach wieder verschwunden war. Sonst hätte sie sich nicht die Mühe zu machen brauchen, Jane niederzuschlagen.
    Noch wollte sie warten, bevor sie sich aufrichtete. Die Schmerzen im Kopf konnte sie nicht so einfach wegpusten, die blieben, die tuckerten, die erinnerten sie immer daran, was mit ihr geschehen war.
    Jane dachte an ihre Pistole. Die hatte oben in ihrem Zimmer einen guten Platz gefunden. Sie würde dort noch länger liegen bleiben, denn es würde schon Zeit vergehen, bis sie sich so gut fühlte, um aufstehen und hinaufgehen zu können.
    Jane hörte noch immer nichts von der anderen Person. Es konnte auch daran liegen, dass sich das dumpfe Gefühl bis hin zu den Ohren ausgebreitet hatte. Demnach war ihr Gehör beeinträchtigt.
    Jane war jemand, der so rational wie möglich dachte. Das tat sie auch in diesem Fall. Wenn dieser weibliche Eindringling sie hätte ermorden wollen, wäre es schon längst passiert. Er hatte es nicht getan und sie stattdessen in die Küche geschafft, wo er ihr sogar ein Kissen unter den Kopf gelegt hatte.
    Justine Cavallo jedenfalls war es nicht gewesen. Die hätte Jane allein schon an ihrem blonden Haar erkannt.
    Jane startete den ersten Versuch, um sich aufzurichten. Vorsichtig nahm sie es in Angriff. Zu schnelle Bewegungen konnten in ihrem Kopf regelrechte Explosionen auslösen, und das wollte sie auf keinen Fall riskieren.
    Es klappte recht gut. Sie richtete sich neben der Küchenzeile auf und schielte dabei auf den Ofen und den Geschirrspüler. Zunächst mal blieb sie sitzen. In ihrem Kopf sollte wieder eine Beruhigung stattfinden. Sie tastete über die Stirn und zuckte leicht zusammen, als sie die kleine Erhebung entdeckte. Eine Beule wuchs dort.
    Den ersten Teil hatte sie geschafft. Jetzt brauchte sie nur noch aufzustehen, und sie hoffte, dass es klappte. Ohne Hilfe würde es nicht gehen, und deshalb hob sie den rechten Arm, weil sie mit der Hand den Rand der Arbeitsplatte umfassen wollte. Er war vorn leicht abgerundet. Sie schaffte es trotzdem, schloss noch mal die Augen – und zog sich dann hoch.
    Die verdammten Stiche im Kopf malträtierten sie wie eine Folter.
    Für einen Moment verlor sie den Überblick und fluchte leise darüber, weil sie schwankte, aber sie konnte sich auf den Beinen halten und fiel nicht wieder zu Boden.
    Gut, es war gut…
    Jane blieb stehen. Sie braucht eine Pause. Und sie hatte nicht vergessen, wie schwer es ihr gefallen war, wieder auf die Füße zu kommen. Wenn sie die Küche verlassen wollte, um danach die Treppe hochzugehen, dann…
    Etwa störte sie und riss den Gedanken auseinander.
    Ein dumpfer Laut war an ihre Ohren gedrungen, und er war aus der oberen Etage gekommen. Als hätte jemand mit großer Wucht dort eine Tür zugeschlagen. Wenn das zutraf, konnte das nur diese verdammte Person gewesen sein, die
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