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1362 - Die Rivalin

1362 - Die Rivalin

Titel: 1362 - Die Rivalin
Autoren: Jason Dark
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Küche einen gemütlichen Raum schufen.
    Jane schaute sich das Fenster an. Hier schlug der Regen nicht zu stark gegen die Scheibe. Trotzdem kontrollierte sie alles genau nach, denn sie wollte nicht, das irgendwelches Wasser in den Raum lief.
    Neben ihr tropfte der Espresso in die kleine Tasse, und draußen sah die Welt aus, als wäre sie mit einem breiten Vorhang überzogen worden, der alles in sich aufsaugte, was sich dort befand.
    Die dunkle Flüssigkeit war durchgelaufen. Jane nahm die Tasse und füllte zwei kleine Löffel Zucker hinein. Ganz schwarz mochte sie das Getränk nicht.
    Die Tasse würde rasch leer sein, und sie wollte damit nicht in einen anderen Raum gehen. Deshalb blieb sie vor dem Fenster stehen, schaute hinaus, und trank in kleinen Schlucken.
    Sie ließ ihren Gedanken freien Lauf und blickte in eine Ferne, die nicht wirklich vorhanden war, weil der dichte Regen den größten Teil der Sicht nahm. Normalerweise hätte sie bis zur anderen Straßenseite sehen können. An diesem frühen Abend war das jedoch nicht der Fall. Es war auch schon dunkel geworden, und die Wolken am Himmel türmten sich hoch wie ein mächtiges Gebirge. Sie trank weiter. Noch einen Schluck, dann war die kleine Tasse leer. Jane überlegte, ob sie sich nicht noch eine zweite gönnen sollte, als ihr etwas auffiel.
    Draußen bewegte sich jemand!
    Sofort stellte sie die Tasse weg und konzentrierte sich auf das, was sie gesehen hatte. Sie blickte nach draußen. Es war nicht möglich, Einzelheiten zu erkennen. Der Regen verwischte alles, und so sah die Gegend auf und an der Straße aus wie ein verschwommenes Bühnenbild aus dem die Bäume schattenhaft hervorragten.
    War die Bewegung gar nicht vorhanden gewesen? Hatte sie sich getäuscht?
    Jane kamen erste Zweifel. Bei diesem Wetter war vieles möglich.
    Wenn sie sich richtig erinnerte, dann hatte sie die Bewegung nicht weit vom Haus entfernt wahrgenommen.
    Plötzlich tanzte das Licht im Schleier des Wassers. Es war ein Hin und Her eines gelbweißen Punktes. Jane brauchte nicht lange zu raten, um was es sich handelte. Wenn sich ein Licht so bewegte, dann konnte es nur zu einer Taschenlampe gehören, und auch die schwebte nicht von allein in der Luft, sondern wurde von einem Menschen gehalten, der sich in Bewegung befand.
    Er hatte also ein Ziel. In diesem Fall konnte das nur das Haus sein, in dem Jane lebte.
    Sie blieb vor dem Fenster stehen und suchte erneut nach dem Lichtschein. Leider war er verschwunden. Dafür nahm sie etwas anderes wahr. Da das Küchenfenster nicht weit von der Tür entfernt lag, brauchte sie nicht mal so scharf zu schauen, um die Gestalt zu erkennen, die sich auf die Tür zu bewegte.
    Da wollte jemand zu ihr!
    Im dichten Regen hatte sie nicht viel erkannt. Nicht mal, ob es ein Mann oder eine Frau gewesen war. Sie dachte auch an Justine Cavallo, die von ihrem Ausflug zurückkehrte und sich ebenfalls im Regen nicht gerade wohl fühlte.
    War sie es?
    Nein, sie war es nicht, denn Justine brauchte nicht zu klingeln, und das war jetzt geschehen.
    Für einen Moment bewegte sich Jane nicht. Die Tür wurde nicht von außen überwacht. Demnach konnte sie innen auf einem Monitor auch nicht sehen, wer vor ihr stand.
    Wohl war ihr nicht, als sie die Küche verließ und ein weiteres Klingeln ihr Ohr erreichte.
    Jane war keine unbedingt ängstliche Frau. Sie wusste schon, wie sie sich wehren konnte. Deshalb würde sie auch öffnen. Eine Waffe allerdings trug sie nicht bei sich, das hätte sie doch etwas übertrieben gefunden.
    Sie öffnete die Tür einen Spalt breit. Gerade so weit, dass sie die Übersicht behielt.
    Jemand stand davor. Der Wind schleuderte kleine Wassertropfen durch den Spalt in Janes Gesicht, die sich davon leicht irritiert und abgelenkt fühlte.
    »Jane Collins?« Die Stimme musste gegen das Prasseln des Regens anrufen.
    »Wer will das wissen?«
    Da Jane keine Antwort erhielt, bekam sie Zeit, einen Blick auf die Gestalt zu werfen. Sie war schon mal froh, von einer Frau angesprochen worden zu sein. Nur war von der Besucherin nicht viel zu erkennen, denn ihr Körper wurde von einem glänzenden Regenumhang bedeckt, und eine Kapuze verbarg den größten Teil des Kopfes.
    »Sie sind Jane Collins?«
    »Okay, ich bin es. Was wollen Sie?«
    »Gut«, sagte die Frau nur, um einen Moment später so zu handeln, dass sie Jane damit völlig überraschte…
    ***
    Der Detektivin flog die Tür entgegen. Sie hatte es nicht geschafft, sie festzuhalten, denn der Schlag von
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