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1362 - Die Rivalin

1362 - Die Rivalin

Titel: 1362 - Die Rivalin
Autoren: Jason Dark
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sie ärgern, es wird sie wurmen. Sie wird darunter zu leiden haben, sie hat gelitten, aber eines steht fest: Camilla wird nicht aufgeben. Wenn sie einmal Blut geleckt hat, dann macht sie weiter. Stellt euch darauf ein.«
    Das brauchte sie uns nicht extra zu sagen, denn das hatten wir bereits. Nur kannten wir den Zeitpunkt nicht. Über dieses Thema machte sich Jane ebenso Gedanken wie ich.
    »Was meinst du, John? Wann wird sie es versuchen?«
    Ich wollte eine Antwort geben, doch Justine kam mir zuvor. »Sie wird nicht warten. Sie muss es bald tun, sonst frisst der Hass sie auf. Ich rechne damit, dass sie in dieser Nacht einen zweiten Angriff starten wird. Und sie ist jetzt gewarnt, deshalb wird sie sich auch vorsichtiger verhalten.«
    Jane schüttelt leicht den Kopf, verzog aber das Gesicht, weil diese Bewegung erneut Schmerzen verursachte.
    »Muss sie nicht durch den Fehlschlag gewarnt worden sein? Sie weiß auch, dass ich nicht allein bin.« Jane deutete auf mich. »John hat sie vertrieben.«
    »Das hast du«, sagte die blonde Bestie zu mir. »Aber weiß sie auch, wer du bist?«
    »Nein, ich habe mich ihr nicht vorgestellt.«
    »Eben. Dann wird sie dich für jemand halten, der einfach nur Glück gehabt hat. Ich gehe auch davon aus, dass sie weiß, dass ich mich bei euch aufhalte. Aber sie ist schon immer der Meinung gewesen, besser zu sein als ich. Also wird sie es erneut versuchen. Das könnt ihr mir glauben.«
    »Dann wird sie verlieren«, erklärte ich. »Noch mal scheucht sie mich nicht über das Dach.«
    »Eine wie Camilla wird andere Möglichkeiten finden«, erklärte Justine. »Ich weiß das.«
    »Gut«, sagte ich. »Und was sollen wir tun?«
    »Warten.«
    »Bis sie kommt?«
    Justine lächelte breit. »Ja, so ist das. Wir werden auf sie warten. Sie hat Zeit genug, die Nacht ist noch lang.« Justine reckte sich und stand auf.
    »Wo willst du hin?«, fragte ich.
    Kalt lächelte sie auf mich nieder. »In mein Zimmer, Partner. Vergiss nicht, dass ich hier wohne und mich auch daran gewöhnt habe. Ich hätte nie gedacht, eine so tolle Unterkunft zu bekommen. Im Nachhinein bin ich Sarah Goldwyn noch dankbar, dass sie dieses Haus gebaut hat, und Jane kann jetzt auch ruhiger schlafen.«
    »Klar, das habe ich an diesem Abend erlebt.«
    Justine Cavallo zuckte mit den Schultern, ging zur Tür und meinte: »Nobody is perfect.«
    »Fahr zur Hölle!«, zischte Jane ihr nach.
    Da Justine im Flur lachte, wussten wir, dass sie die Antwort verstanden hatte. Wenig später hörten wir das Zuschlagen ihrer Zimmertür.
    Jane schloss die Augen und lehnte ihren Kopf zurück. »Manchmal bin ich es zum Erbrechen leid, John. Ich kann es noch immer nicht akzeptieren, sie hier im Haus zu haben. Aber es gibt wohl keine Alternative.«
    »Es sei denn, du ziehst aus?«
    »Ha.« Plötzlich funkte wieder die Energie in ihr hoch. »Glaubst du etwa, dass ich ihr das Feld überlasse? Nein, mein Lieber, das auf keinen Fall. Ich werde ihr nichts, gar nichts überlassen. Diesen Sieg soll sie sich nicht an die Fahne heften können. Ich bleibe.«
    »Dann musst du auch mit deinem Frust klar kommen, Jane.«
    »Wahrscheinlich.«
    Ich stand auf. Das lange Sitzen hatte mir nicht gefallen. Außerdem war ich unruhig geworden.
    Jane schaute mich skeptisch an. »He, was hast du vor?«
    »Ich werde mal einen kleinen Gang durch das Haus machen.«
    »Dann glaubst du, dass sie schon hier ist?«
    »Ich sage dir eins, Jane. Wenn sie so raffiniert ist wie Justine sie beschrieben hat, dann hat sie es geschafft.«
    »Aber die Türen sind…« Jane schlug sich gegen die Lippen.
    »Himmel, das zerstörte Küchenfenster.«
    »Zum Beispiel.«
    »Das Rollo ist davor.« Sie wollte ebenfalls aufstehen. Dagegen hatte ich etwas. »Nein, du bleibst bitte hier im Zimmer. Alles andere ist meine Sache.«
    Jane wollte protestieren, doch sie gab auf. Bestimmt dachte sie wieder daran, dass sie angeschlagen war, und so sank sie im Sessel zusammen und nickte mir zu. »Ist schon okay, John. Sieh dich um.«
    Ich konnte sie ruhig allein lassen. Jane war bewaffnet, und wer immer sie besuchen wollte, musste durch die Haustür. Es sei denn, er schlug ein Fenster ein. Das würde nicht ohne den entsprechenden Lärm abgehen.
    Die Tür zum Zimmer der Justine Cavallo war geschlossen. Es wunderte mich, dass sie dort bleiben wollte, und ich öffnete sie einen Spalt breit.
    »Vorsicht, John, es könnte sein, dass ich dich mit einem Feind verwechsele.«
    Sie stand am Fenster und hatte sich jetzt
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