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Champagner, Kuesse und ein Traumprinz

Champagner, Kuesse und ein Traumprinz

Titel: Champagner, Kuesse und ein Traumprinz
Autoren: Christine Rimmer
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1. KAPITEL
    „Halten Sie an“, wies Rule Bravo-Calabretti seinen Chauffeur an, während er beobachtete, wie der Mercedes Benz vor ihm in den letzten freien Parkplatz vor Macy’s bog.
    Die Bremslichter des Mercedes’ erloschen, und kurz darauf tauchten der Kopf und die Schultern einer Frau mit streng gescheiteltem braunem Haar über den Dächern der parkenden Autos auf. Mit einer energischen Bewegung hängte sie sich ihre Handtasche über die rechte Schulter, klappte ihre Autotür zu und schloss den Wagen mithilfe der Zentralverriegelung ab.
    Sie sah genauso aus wie auf den Fotos des Privatdetektivs – nur irgendwie attraktiver. Nicht wirklich bildhübsch, aber sehr interessant, was Rule anziehender fand als bloßes gutes Aussehen. Sie war groß und schlank und trug ein konservatives blaues Seidenkostüm, dessen Rock ihr bis zu den schlanken Knien reichte.
    Rule beobachtete, wie sie sich das Jackett zurechtzupfte und sich entschlossen Richtung Kaufhaus umdrehte. Sie hatte etwas sehr Zielstrebiges an sich, und das gefiel Rule. Nicht ein einziges Mal hatte sie in seine Richtung gesehen. Offensichtlich hatte sie nicht bemerkt, dass sie verfolgt wurde.
    Er brauchte nicht lange, um seine Entscheidung zu treffen: Er musste sie kennenlernen. Und das, obwohl er sich strikt vorgenommen hatte, keinen Kontakt mit ihr aufzunehmen. Schließlich hatte er sich bereits vergewissert, dass sie eine erfolgreiche Anwältin war und gut für das Kind sorgte. Wozu sich in ihr Leben einmischen? Umgangsrecht hatte er ohnehin nicht.
    Aber es ging ihm nicht um seine Rechte und auch nicht darum, ihr ihre streitig zu machen. Er wollte einfach nur … mit ihr reden. Herausfinden, ob an der Faszination, die sie auf ihn ausübte, etwas dran war. Oder ging es ihm in Wirklichkeit doch nur um das Kind?
    Er wusste, dass er gerade mit dem Feuer spielte. Es wäre das Klügste, einfach seine Geschäfte abzuwickeln, zurück nach Montedoro zu fliegen und sich an die Vorstellung einer gemeinsamen Zukunft mit Lili zu gewöhnen. Und das würde er auch tun. Später. Jetzt jedoch würde er sich endlich einen lang gehegten Traum erfüllen, Sydney O’Shea von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten.
    Sydney war fassungslos. Da stand dieser total scharfe – und ihr seltsam bekannt vorkommende – Kerl in Macy’s Haushaltswarenabteilung und machte ihr doch tatsächlich schöne Augen. Was absolut untypisch für Männer seines Kalibers war. Typen wie er baggerten eigentlich nur Frauen an, die genauso umwerfend aussahen wie sie selbst.
    Nicht dass sie hässlich war, aber eine Schönheit war sie auch nicht gerade. Dazu war sie viel zu … pragmatisch und unabhängig. Und ihr Ehrgeiz und ihre Intelligenz schreckten die meisten Männer schon auf den ersten Blick ab.
    Hm. Ob sie sich das Ganze nur einbildete? Den Blick auf ein Preisschild senkend, warf sie einen weiteren verstohlenen Blick in Richtung Mr Augenschmaus. Er wandte offensichtlich genau denselben Trick wie sie an, denn er drehte im selben Moment den Kopf zu ihr, als sie ihn ansah. Einer seiner Mundwinkel zuckte.
    Ob er vielleicht mit jemandem hinter ihr flirtete?
    Sydney sah sich verstohlen um. Nichts. Niemand da. Nur Regale voller Töpfe und Pfannen, auf die sie sich jetzt viel dringender konzentrieren musste. Entschlossen drehte sie sich um und versuchte, die Anwesenheit dieses Mannes zu verdrängen. Sie brauchte nämlich dringend ein Hochzeitsgeschenk. Denn schon wieder heiratete jemand aus der Kanzlei, diesmal die Rechtsanwaltsgehilfin Calista Dwyer, die schon morgen mit ihrem Freund auf irgendeine tropische Insel fliegen, ihn heiraten und zwei Flitterwochen im Paradies verbringen würde.
    Das war der Grund, dass Sydney ihre Mittagspause jetzt bei Macy’s verbrachte, obwohl sie es eigentlich hasste, Hochzeitsgeschenke zu kaufen. Es machte ihr nämlich immer wieder schmerzlich bewusst, dass alle Leute außer ihr heirateten.
    Natürlich hätte sie die Besorgung des Geschenks auch ihrer Assistentin überlassen können, aber sie war von ihrer Großmutter erzogen worden, und Ellen O’Shea hatte grundsätzlich jedes Geschenk selbst ausgesucht und eingepackt. Sydney setzte diese Familientradition getreu fort, so nervig sie sie auch manchmal fand.
    „Kochtöpfe. Praktisch, aber nicht gerade originell“, hörte sie plötzlich eine tiefe und sehr erotische männliche Stimme an ihrem Ohr. „Es sei denn, Sie kochen gern.“
    Großer Gott, Mr Heiß und Scharf stand direkt hinter ihr! Jetzt bestand
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