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Champagner, Kuesse und ein Traumprinz

Champagner, Kuesse und ein Traumprinz

Titel: Champagner, Kuesse und ein Traumprinz
Autoren: Christine Rimmer
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nicht nach Texas?“
    „Für Sie, Sydney, würde ich alles tun.“
    „Eine perfekte Antwort.“
    Schweigend sahen sie einander an. Für einen wunderbaren Moment gab es nur sie beide auf der Welt – und das verrückte Gefühl vollkommener Übereinstimmung zwischen ihnen.
    Sydney ließ es einfach geschehen. Sie hatte keine Lust mehr, immer vorsichtig und misstrauisch zu sein. Außerdem handelte es sich ja nur um ein Mittagessen. Und sie würde jede Sekunde davon genießen.

2. KAPITEL
    Das Meeting wegen des Binnelab-Falls war schon halb vorbei, als Sydney um Viertel nach zwei in den Konferenzraum schlüpfte. Ihre Kollegen am Konferenztisch drehten sich nach ihr um und starrten sie an. „Entschuldigen Sie“, sagte sie errötend. „Tut mir wirklich leid. Ich hatte … einen Notfall.“
    Die anderen gaben gemurmelte Verständnisbekundungen von sich und wandten sich wieder der Diskussion über die beste Verhandlungsstrategie zu. Niemand reagierte ungehalten auf ihre Verspätung.
    Sie kam sonst nämlich nie zu spät – und musste daher einen guten Grund für ihre Verspätung haben. Schließlich war sie Sydney O’Shea, die mit zwanzig das College abgeschlossen hatte, mit vierundzwanzig das erste Mal im Gerichtssaal gestanden hatte und mit dreißig Partnerin geworden war – genau ein Jahr vor der Geburt ihres Sohnes. Sydney O’Shea, die das Talent hatte, wichtige berufliche Kontakte zu knüpfen, und die rund um die Uhr schuftete.
    Wenn sie ihren Kollegen erzählen würde, dass sie gerade in Macy’s Haushaltswarenabteilung von einem gut aussehenden Orangenhändler aus Montedoro angesprochen worden war und das halbe Meeting mit ihm verbracht hatte, hätten sie das bestimmt nur für einen makabren Scherz gehalten.
    Da sie den Fall in- und auswendig kannte, brauchte sie nur wenige Minuten, um den Anschluss zu finden. Am Ende des Meetings hatte sie ihre Kollegen geschickt in eine etwas andere Richtung gedrängt, und alle schienen mit dem Ergebnis zufrieden zu sein.
    Als sie in ihr Büro zurückehrte, stand ihre sonst immer so gelassene Assistentin Magda völlig aufgelöst im Zimmer und hielt ratlos eine Orchidee in der Hand. Hilflos starrte sie auf den Seitentisch, auf dem nicht weniger als zwölf spektakuläre Blumensträuße in unterschiedlichen Kristallvasen standen.
    Auch sämtliche anderen Abstellflächen quollen von Blumen über – der Sofatisch, beide Beistelltische und der Schreibtisch, ganz zu schweigen von den Fensterbänken. In sämtlichen Arrangements steckte ein weißes Kärtchen. Es duftete wie im Treibhaus.
    Rule. Wer sollte sonst dahinterstecken? Ein rascher Blick auf eine der Karten bestätigte Sydneys Verdacht.
    Bitte gehen Sie heute Abend mit mir aus. Zum Herrenhaus am Turtle Creek. Um acht Uhr. Hochachtungsvoll, Rule.
    Wie hatte er nur herausgefunden, wo sie arbeitete? Sydney hatte ihm den Namen ihrer Kanzlei doch gar nicht verraten. Na ja, vermutlich war er nicht schwer im Internet herauszufinden.
    „Wow, wir ersticken ja förmlich in Blumen“, sagte sie zu Magda und wurde schon wieder von einem wunderbaren Gefühl der Magie überwältigt. Alles erschien ihr plötzlich möglich zu sein. Rule gab ihr das Gefühl, frei zu sein. Und schön. Und begehrenswert. Aber wieso auch nicht? Das war doch schließlich kein Verbrechen, oder? Und falls doch, hatte sie komplett vergessen, wieso.
    „In der letzten halben Stunde kam ein Strauß nach dem anderen“, erklärte Magda hilflos. „Ich glaube, die Orchidee ist die letzte Lieferung, aber ich finde keinen Platz mehr für sie.“
    „Sie würde sich bestimmt toll auf Ihrem Schreibtisch machen. Nehmen Sie einfach die Karten ab, geben Sie sie mir und lassen Sie uns die Blumen verteilen.“
    Fragend hob Magda die Augenbrauen. „Sie wollen sie verschenken?“
    „Klar. Fangen Sie bei den Datentypistinnen an. Ich möchte nur eine Vase mit gelben Rosen für mich behalten.“
    „Sind Sie sicher?“
    „Ja.“
    Rule würde das bestimmt nichts ausmachen, und sie hatte einfach Lust, ihr Glücksgefühl mit ihren Kollegen zu teilen. „Sagen Sie den anderen, dass sie die Blumen ruhig mit nach Hause nehmen können – und beeilen Sie sich. Calistas Party fängt bald an.“
    „Da scheint ja jemand ganz verrückt nach Ihnen zu sein“, sagte Magda lächelnd.
    Sydney konnte nicht anders, als ihr Lächeln zu erwidern. „Sieht wohl so aus. Und jetzt verteilen Sie die Blumen und machen danach den Champagner auf.“
    Lachend zog Calista den Schmortopf aus der
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