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Der Zweite Weltkrieg

Der Zweite Weltkrieg

Titel: Der Zweite Weltkrieg
Autoren: Friedemann Beduerftig
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Vorwort
    Es gibt nur noch wenige Menschen, die aktiv am größten Krieg der Menschheitsgeschichte teilgenommen haben. Und selbst die, durch deren frühe Kindheitserinnerungen noch Fliegeralarm und Panzerrasseln dröhnen, sind bereits im Ruhestand. Und doch: Die bedrückende Vergangenheit will nicht vergehen, die Bilder bleiben gegenwärtig. So belastend das sein mag, so wichtig ist es für das Verstehen jener entscheidenden Epoche unserer Geschichte. Gern wird in diesem Zusammenhang von „Bewältigung“ gesprochen, doch hängt man damit den Anspruch zu hoch. Geschichte, so formulierte es Bundespräsident Richard von Weizsäcker zum 40. Jahrestag des Kriegsendes 1985, „lässt sich ja nicht nachträglich ändern oder ungeschehen machen. Wer aber vor der Vergangenheit die Augen schließt, wird blind für die Gegenwart.“
    Die Augen weit öffnen möchte daher unsere Darstellung. Nicht zuletzt deswegen beginnt sie mit dem Ende, mit dem Zusammenbruch der Mächte, die den vernichtenden Weltenbrand zu verantworten hatten. Selbst Triumphe der einen oder anderen Seite nämlich sollen nicht vergessen machen, was Krieg letztlich immer heißt: Leid und Elend, Not, Tod und Zerstörung. Und es soll stets präsent bleiben, dass die Brandfackel von Deutschland ausging, das sich einem gewissenlosen „Führer“ anvertraut hatte und von ihm in den Abgrund geführt worden ist. Es brauchte das Bündnis fast aller Staaten der Erde, dem Tyrannen in den Arm zu fallen und seinen Vernichtungswillen zu brechen. Nach der einleitenden Bilanz folgen daher die wichtigsten Schritte auf dem Weg in den Krieg von der Erprobung der deutschen Waffen in Spanien bis zum Bündnis des deutschen und des sowjetischen Diktators nur Tage vor Beginn des Waffengangs, der schließlich in Europa und Fernost, in Afrika und auf allen Weltmeeren tobte.
    Im Wesentlichen schließen sich Kapitel an, die chronologisch vom Verlauf des Krieges und der verschiedenen Feldzüge berichten, unterbrochen aber immer wieder auch durch politische Themen, Sorgen des Alltags und Probleme zu Hause, an der „Heimatfront“, wie es damals hieß. Den größeren Abschnitten sind jeweils kurze Unterthemen in Kästen beigegeben, die Details genauer beleuchten, Waffensysteme vorstellen, Kriegsverbrechen schildern, Kulturelles beisteuern oder Zusammenhänge sichtbar machen. Dominieren freilich musste Militärisches, das den Gang der Ereignisse bestimmte. Und da der Kriegsschauplatz die ganze Welt war, lassen sich die Berichte am besten mit Atlas-Begleitung verfolgen, damit die Orte des Geschehens besser in den Blick rücken. Die Übersichtskarten, die dem Buch beigegeben sind, wollen und können nur eine erste Orientierung bieten.
    Eine strikte Chronologie ließ sich wegen des globalen Geschehens nicht einhalten; insbesondere der Fernost-Krieg machte Sprünge nötig. Aber auch sonst überlappen sich immer wieder Ereignisse, die bis zu einem gewissen Abschluss weitererzählt werden und damit den kommenden Entwicklungen manchmal vorgreifen. Das bleibt aber die Ausnahme, sodass insgesamt eine chronologische Abfolge gewahrt wird. Die Unterteilung des Stoffs in eine große Zahl von in sich abgeschlossenen Erzählabschnitten mit je einem Merkbild dient der Fasslichkeit, ohne dass darüber der Gesamtzusammenhang zu kurz kommt.
    Bei allem Bemühen um Sachlichkeit sind Wertungen nicht immer zu umgehen gewesen. Vieles verlangte nach klarer Stellungnahme, um die wir uns nicht drücken durften. Sonst aber sprechen die Fakten, die jedem erlauben, sich ein eigenes Bild zu machen.

Bedingungslos
Kriegsende in Europa (1945)
    Für die Schlussphase der Kämpfe in Europa 1945 hat sich aus deutscher Sicht die Bezeichnung „Zusammenbruch“ eingebürgert. Er war so total, wie es der Krieg gewesen war, die Kapitulation am 8. Mai, wie gefordert, eine bedingungslose. „Deutschland wird nicht mit dem Ziel der Befreiung besetzt werden, sondern als eine besiegte feindliche Nation.“ Dieser Satz, niedergelegt in der Direktive JCS 1067 vom 11.5.1945, der Instruktion für die amerikanische Militärregierung, bündelte noch einmal den Hass auf den Hitlerismus, der die erstaunliche Koalition der Sieger zusammengehalten und der Deutschland in eine Trümmerwüste verwandelt hatte.
Rauchende Ruinen
    400 Millionen Kubikmeter Schutt türmten sich auf, ganze Städte wie Jülich oder Xanten, Schauplätze der letzten Schlachten im Westen, waren fast völlig vertilgt, Großstädte wie Köln, Dresden, Kassel oder Dortmund
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