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Champagner, Kuesse und ein Traumprinz

Champagner, Kuesse und ein Traumprinz

Titel: Champagner, Kuesse und ein Traumprinz
Autoren: Christine Rimmer
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nickte.
    „Irgendwie kommt er mir bekannt vor. Wo könnte ich ihn schon mal gehört haben?“
    Er zuckte die Achseln. „Vielleicht fällt es Ihnen ja noch ein.“
    „Mag sein.“ Sie senkte die Stimme. „Ich habe sowieso die ganze Zeit das Gefühl, dass wir uns schon mal begegnet sind.“
    „Man sagt ja, dass jeder seinen Doppelgänger hat. Vielleicht sind Sie meinem mal begegnet.“
    Das war eigentlich nicht das, was sie meinte, aber egal. „Haben Sie Geschwister?“
    „Ja, drei Brüder und zwei Schwestern. Ich bin der Zweitälteste. Mein älterer Bruder heißt Maximilian, und nach mir kamen Zwillinge – Alexander und Damien. Danach wurden meine Schwestern geboren – Bella, Rhiannon, Alice, Genevra und Rory.“
    „Wow, eine ganz schön große Familie.“ Sydney ließ sehnsüchtig ihre Gabel sinken. „Sie sind zu beneiden. Ich war leider Einzelkind.“
    Als Rule ihre Hand ergriff, reagierte Sydney körperlich genauso heftig wie vorhin. Ihr ganzer Körper schien vor Erregung zu vibrieren.
    Er beugte sich vor und sah sie voller Mitgefühl an. „Dann bedauern Sie es also, keine Geschwister zu haben?“, fragte er.
    „Ja.“ Als sie sich bei dem Wunsch ertappte, er möge ewig ihre Hand halten, machte sie sich aus Vernunftgründen los. Kommentarlos lehnte Rule sich wieder zurück. „Wie alt sind Sie, Rule?“, fragte sie.
    Er lachte. „Irgendwie komme ich mir gerade vor wie bei einem Vorstellungsgespräch.“
    Sie griff nach ihrem Weinglas und drehte es am Stiel herum. „Es war nur eine Frage. Ist das irgendwie ein heikles Thema für Sie?“
    „Ehrlich gesagt ja“, antwortete er plötzlich ernst. „Ich bin zweiunddreißig. In meiner Familie ist das für einen unverheirateten Mann ein gefährliches Alter.“
    „Warum? Das ist doch noch jung.“
    Erst recht für einen Mann. Für eine Frau sah die Sache schon anders aus – zumindest, wenn sie Kinder haben wollte.
    „Ich muss demnächst heiraten“, sagte er düster. Seine Augen verdunkelten sich plötzlich.
    „Das verstehe ich nicht. Gibt es in Ihrer Familie denn eine Frist, bis zu der man geheiratet haben muss?“
    Er lächelte. „Wie Sie das ausdrücken, klingt es total absurd.“
    „Es ist absurd.“
    „Sie haben ja sehr ausgeprägte Ansichten“, sagte er fast bewundernd. „Aber Sie haben recht, in meiner Familie erwartet man sowohl von den Männern als auch von den Frauen, zu heiraten, bevor sie dreiunddreißig werden“, fügte er hinzu.
    „Und was passiert, wenn Sie es nicht tun?“
    Er legte den Kopf schief und lächelte geheimnisvoll. „Dann drohen schreckliche Konsequenzen“, sagte er so sanft, dass bei ihr sämtliche Nervenenden verrücktspielten. Ein Schauer der Erregung lief ihr über den Rücken.
    „Wollen Sie mich etwa aufziehen?“
    „Ein bisschen vielleicht. Ich mag Sie, Sydney. Das wusste ich sofort, als ich Sie das erste Mal sah.“
    „Und wann war das?“
    „Haben Sie das etwa schon vergessen?“ Seine verzweifelte Grimasse war absolut hinreißend. „Dann bin ich also doch nicht so unvergesslich, wie ich dachte. Macy’s? Ich habe Sie reingehen sehen?“
    Der Kellner räumte ihre leeren Salatteller ab und servierte Rib-Eye-Steak mit Zitronenbutter. Als er wieder gegangen war, sah Rule sie forschend an. „Ich habe irgendwie den Eindruck, dass Sie mich die ganze Zeit auf die Probe stellen.“
    Wozu es abstreiten? „Sie haben recht.“
    „Na hoffentlich bestehe ich den Test. Wohnen Ihre Eltern hier in Dallas?“
    Sydney erzählte ihm ihre traurige Geschichte. „Nein, sie kamen aus San Francisco, wo ich auch geboren wurde. Meine Eltern verunglückten bei einem Seilbahnunglück, als ich erst drei Monate alt war.“
    Rule sah sie voller Mitgefühl an. „Wie schrecklich.“
    „Ich kann mich natürlich an nichts davon erinnern. Meine verwitwete Großmutter – die Mutter meines Vaters – nahm mich mit nach Austin und zog mich allein groß. Sie war einfach toll. Sie bestärkte mich darin, meine Träume zu verwirklichen, und brachte mir bei, dass man als Anwältin eine große Verantwortung hat. Und dass Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit die wichtigsten Werte sind.“
    Seine Augen blitzten ironisch auf. „Und trotzdem wurden Sie Anwältin?“
    Sydney lachte. „Dann gibt es also auch in Montedoro Anwaltswitze?“
    „Ich fürchte ja – vor allem über Wirtschaftsanwälte.“
    „Dann sollte ich jetzt wohl lieber nichts sagen, um mich nicht weiter zu belasten“, sagte sie krampfhaft locker.
    Rule durchschaute sie
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