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1355 - Der Kaiser kehrt zurück

Titel: 1355 - Der Kaiser kehrt zurück
Autoren: Unbekannt
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Hanse benutzt, um sich zu identifizieren. Es war zu diesem Zeitpunkt noch 30 Lichtjahre von Terra entfernt gewesen. Es hatte um Einflugerlaubnis nachgesucht. Unter den Kodesignalen war keines jünger gewesen als siebzehn Jahre, und diese Tatsache hatte den Verantwortlichen Rätsel aufgegeben mit einer einzigen Ausnahme.
    NATHAN wußte sofort, daß es sich nur um ein Schiff handeln konnte.
    Homer G. Adams war sofort herbeigeeilt.
    Jetzt sah Tifflor das Schiff auf dem Raumhafen von Terrania liegen, und der Kurierraumer, der ihn aus der Eastside brachte, setzte in unmittelbarer Nähe der Kogge auf „Die REDHORSE", sagte der Terraner ungläubig. „Es ist nicht zu fassen!"
    Die REDHORSE war jenes Schiff gewesen, das die aus siebzig Einheiten bestehende Hanse-Karawane im Juni 430 auf den Weg in die Mächtigkeitsballung Estartu angeführt hatte.
    Srimavo hatte damals ausgesagt, daß die Flotte durch einen Anschlag Sotho Tyg lans vernichtet worden war.
    Julian Tifflor ging mit einem Transmitter von Bord und tauchte im Zentrum des Regierungssitzes der LFT auf. Minuten später stand er dem Hünen mit seiner exotischen Kleidung gegenüber.
    Argyris streckte ihm beide Hände entgegen. „Alter Junge!" dröhnte er. „Du hast dich gar nicht verändert. Ist das eine Überraschung, he? Der gute Lovely Boscyk hätte seine wahre Freude darangehabt!"
    Tifflor schüttelte die Pranke der PVK-Maske. Der Vario-500 hatte seine Ausgehmaske an, einen Körper mit einer goldtressenbehangenen Uniform und der üblichen dunkelroten Hose. Er trug weiße Handschuhe dazu, und auf dem Kopf saß ein wenig schief in alter Danton-Manier eine gepuderte Perücke, die einen widerlich süßen Duft verströmte. „Anson, Anson", sagte Tifflor. „Bist du unter die Skunks gegangen?"
    Der Vario lachte dröhnend und klatschte in die Hände, daß es krachte. Aus einer sich öffnenden Wandbox rollte ein Roboter herbei. Außer dem metallenen Kopf unterschied er sich in nichts von seinem großen Vorbild. Er trug dieselbe Uniform und Perücke. Und zog mit einem gräßlichen Ratschen einen Degen unter dem Mantel hervor und schaltete die Leuchtstoffröhren ein. „Zu Diensten, Sir!" meldete er.
    Jetzt lachte auch Tifflor. Gemeinsam gingen sie in einen nahe gelegenen Aufenthaltsraum, wo Homer G. bereits auf sie wartete. Ein paar Besatzungsmitglieder der REDHORSE hatten sich ebenfalls eingefunden.
    Tifflor kannte Rumus Sharman, die Rius-Zwillinge und den immer mürrisch dreinblickenden Waffenmeister Koek. „Es muß ein Wunder geschehen sein", meinte Tiff. „Hast du eine Erklärung dafür?"
    Er richtete die Frage an Argyris. Der alte Kaiser nickte ernst. „Die Erklärung wird dich wundern!"
    Er begann zu erzählen.
     
    ERINNERUNG V:
     
    Das Feuerwerk
     
    Rumus kam von der BOSCYK herüber. Ein halbes Jahr hatten dreihundert Techniker und Ingenieure benötigt, die Antriebssysteme auszubauen, die beschädigten Teile zu finden, zu entfernen und Formen für die neuen Teile herzustellen. Der Rest, die Anfertigung der Ersatzteile, war relativ schnell gegangen. Jetzt hatten sie alles wieder zusammengebaut. Die Energieversorgung war intakt, aber es wurde kein Probelauf durchgeführt.
    Sharman blickte hinüber zum Tal. Es war von Kollektorenfeldern überspannt, die die Energie für die Photosynthese lieferten. Sharman selbst war es gewesen, der einen Weg gefunden hatte, künstliche Eiweißkulturen zu züchten und so zu vermehren, daß Tanks damit angefüllt werden konnten. Nach einem Vierteljahr war die größte Hungersnot überwunden gewesen. Sie hatten pflanzliche Stoffe gezüchtet und mit Samen aus den Schiffen eine hydroponische Kultur gezüchtet, die inzwischen als Gemüse für die hunderttausend Männer und Frauen herhalten mußte. Keiner der Gestrandeten hatte auch nur ein Gramm Fett am Leib, aber sie lebten alle und waren gesund. Sie hätten gar nicht krank werden dürfen, denn Medikamente gab es längst keine mehr in den siebzig Schiffen.
    Der Vario-500 kam ihm entgegen. Er war in der Gestalt Mermators unterwegs. Er blieb bei Rumus stehen. „Es ist alles in Ordnung", sagte er zufrieden. „Und wir werden die beiden Mörder und Menschenfresser zu Ostern aus der Haft lassen."
    Jene, die in der Zeit der Katastrophe alles Menschliche abgelegt hatten und zu Mördern geworden waren, waren von einem ordentlichen Gericht zu vieljährigen Haftstrafen verurteilt worden. Seither hatten die beiden ihr Gefängnis in einer der Karracken nicht mehr verlassen. Sie saßen in
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