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1355 - Der Kaiser kehrt zurück

Titel: 1355 - Der Kaiser kehrt zurück
Autoren: Unbekannt
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hatten von weiteren Teilen Hangays gesprochen, die noch folgen würden.
    Die SORONG hatte sich schließlich auf den Rückweg gemacht. Sie verließ Hangay und drang durch die psionische Grenze in das eigene Universum vor, das bisher nicht wahrnehmbar gewesen war.
    Wieder hatte der Strangeness-Schock sie erfaßt, aber diesmal war der Schock nur gering, da sie sich nicht lange in Hangay aufgehalten hatten.
    Nikki Frickel hatte eine Funkmeldung nach Kabarei geschickt. Sie hatte über die Erlebnisse berichtet und über die Informationen.
    Alles, was ihr bekannt war, ergab ein abgerundetes Bild.
    NARGA SANT und Oogh at Tarkan, Lao-Sinh und Kartanin, der Paratau in Estartu und die kartanischen Kolonien in Absantha-Gom, die Gefahr für DORIFER und das Psionische Netz.
    Und die Gefahr für alle Intelligenzwesen, die in den Langzeitplan verstrickt waren. „Ihr werdet euch wundern, wenn ihr die Wahrheit hört", sagte Nikki und ließ sich einen Peilstrahl zur Landung auf dem Raumhafen von Terrania geben.
     
    ERINNERUNG IV:
     
    Die Paratau-Katastrophe
     
    Anson Argyris blickte zum Himmel hinaus. Noch immer waren sie dem eigentlichen Geheimnis des Quarantäneschirms nicht auf die Spur gekommen. Und doch gab es da etwas. Der Schirm war kein neutrales Gebilde, das lediglich ihre Flucht verhinderte. Er mischte sich direkt in die Existenz der Gestrandeten ein. Sie hatten das katastrophale zehnte Jahr überstanden. Rumus Sharmans Idee einer modifizierten Materieumwandlung hatte dazu geführt, daß es wieder Nahrungsmittel gab. Nichts, was so wie früher gewesen wäre. Es gab einen grauen Synthobrei, in dem wenigstens ein paar Keime pflanzlicher Existenz enthalten waren. Über dem Tal spannten sich die Hydroponikanlagen, in denen aus künstlich gezüchteten Samen die ersten Pflanzen sprossen, angeregt durch die Photosynthese. Die Wissenschaftler hatten ein System errichtet, das den Schwankungen der Sonne Lyra einigermaßen gerecht wurde.
    Jetzt, im zwölften Jahr ihrer Gefangenschaft, fragten sich natürlich alle, warum man nicht früher auf eine solche Idee gekommen war. Vielleicht lag es in der Mentalität der Menschen, die den Großteil der Besatzungen ausmachten.
    Ein Jahr starker tektonischer Aktivität war vorbeigegangen. Wieder hatten sie sechs Schiffe in Sicherheit gebracht, eines davon aus mehr als zweihundert Metern Tiefe. Sie hatten alle Hände voll zu tun gehabt, die Schiffe vor unwiderruflichen Schäden zu bewahren. Sie hatten sich entschlossen, die Energieschirme zu aktivieren und dafür eine aufwendige Energiegewinnung durch Wärmeaustausch zu installieren. Sie nutzten die Heißphasen Lyras aus und sammelten Energie, die sie in die Speicher übertrugen. So gelang es ihnen, wenigstens einen kleinen Teil der Energie wieder hereinzuholen, die sie für die Schiffe verwendeten.
    Im Augenblick herrschte Ruhe auf Onyx, aber es war wie so oft in der Vergangenheit die Ruhe vor dem Sturm. Es gab niemand mehr, der Argyris für all das Leid und Elend verantwortlich gemacht hätte. Aber wie war das, wenn erneut eine Katastrophe eintrat? War es nicht natürlich, daß sie sich einen Buhmann suchten?
    Der Datumskalender zeigte den achten Juli 441, und außer dem kleinen Blue gab es keine Kinder auf Onyx. Das war nicht einfach für den Kleinen, aber es war Anson Argyris gelungen, Phanügy und seiner Frau klarzumachen, daß weitere Kinder nicht tragbar waren. Schließlich waren auch im Reich der Blues alle möglichen Arten von Empfängnisverhütung bekannt.
    Argyris verließ die REDHORSE und begab sich mit einem Bodenfahrzeug hinüber zum Tal. Es wehte ein spürbarer Wind, und der Roboter ließ ihn sich buchstäblich um die Ohren wehen. Wie fast immer trug er keinen Schutzanzug, sondern bewegte sich im Schutz seines Individualschirms, dessen Energiereserven schier unerschöpflich schienen.
    Irgendwo hinter seinem Rücken krachte es. Er fuhr herum. Er ortete den Energieausbruch und den Einschlag in die Oberfläche. Er verfolgte die Wärmespur, und sie führte hinauf zum Firmament. „Rumus!" schaltete er sich in den Funkverkehr ein. „Ich glaube, es geht los. Da kam gerade was von oben runter. Eine Art Offenbarungseid in Form eines Blitzes!"
    „Wir haben es geortet. Aber es kann uns nicht gefährlich werden!"
    Argyris setzte seinen Weg fort, aber er hielt seine Aufmerksamkeit jetzt mehr gegen den Himmel gerichtet als gegen das Tal. Er rechnete mit unliebsamen Überraschungen. Er projizierte einen Teil seiner Speicherinhalte in sein
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