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1355 - Der Kaiser kehrt zurück

Titel: 1355 - Der Kaiser kehrt zurück
Autoren: Unbekannt
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mitsamt dem Paratau ausgeschleust!"
    Sharman starrte ihn entgeistert an. „Anson", rief er. „Bist du bei klarem Verstand? Der Paratau ist unser wertvollstes Gut!"
    Der Vario-500 wußte es. Aber er wußte auch, daß sie mit dem Paratau nichts mehr anfangen konnten. Er war eine Belastung für sie und eine Gefahr. Er fragte sich, warum sie nicht schon früher damit begonnen hatten, ihn in einer weniger belebten Gegend von Onyx loszuwerden, „Mach nicht lange herum. Alle Schiffe schleusen das Psichogon aus. Oder willst du, daß die Schiffe alle dem Vernichtungswahn des Dinges da oben zum Opfer fallen?"
    Er deutete an die Decke der Zentrale. „Natürlich nicht. Also gut. Raus mit dem Zeug!" Überall begannen sich kleine Treibsätze und Antriebssysteme in Bewegung zu setzen. Wo sie noch nicht an den Projektoren verankert waren, holten Techniker dies rasch nach. Eine Viertelstunde später drifteten die ersten Schirmblasen mit dem Psichogon aus den Schiffen hinaus und entfernten sich rasch nach Süden. Wieder rasten Blitze aus dem Himmel herab. Sie hatten eindeutig die Schirmblasen zum Ziel, nicht die Schiffe. Der Quarantäneschirm beobachtete offensichtlich und änderte sofort die Richtung. „Die Schiffe sind nicht mehr in Gefahr", stellte der Vario fest. „Es ist allein die Absicht, unsere Intelligenz zu testen. Wenn wir versagen, haben wir hinterher keine Schiffe mehr!"
    Dennoch blieb er dabei, daß alle Besatzungsmitglieder der Koggen und Karracken sich in das Tal begeben sollten. Wenn die Paratronschirme zerstört wurden und die vielen Millionen Tropfen Paratau gemeinsam deflagrierten, dann gab es eine Entladung, die die Bevölkerung eines ganzen Planeten töten konnte. Und das war das letzte, was Anson Argyris sich wünschte, nämlich daß er der einzige Überlebende einer einst stolzen Hanse-Karawane sein würde.
    Als letzter verließ er die REDHORSE und begab sich zu dem Dach, das das Tal überspannte. Er ließ sich am Rand einer Felsbastion nieder und beobachtete das Energiegewitter, das herabtobte. Es nahm immer mehr an Intensität zu.
    Argyris beobachtete eine Stunde lang. Der Schirm lieferte Energie auf die Paratronblasen, mit der sich die Gestrandeten jahrzehntelang hätten versorgen können. Er tat es innerhalb einer Stunde, und die Projektoren meldeten die ersten Überladungserscheinungen. „Du sollst dich verrechnet haben, wer auch immer dich programmiert hat", flüsterte der Kaiser. „Wenn du glaubst, wir opfern unsere Projektoren, dann hast du dich getäuscht."
    Er gab ein Signal an alle Projektoren ab. Sie erloschen gleichzeitig. Noch während der Quarantäneschirm weiter Energieblitze nach unten schickte, verließ Argyris seinen Platz und brachte sich im Tal in Sicherheit. Die Projektoren standen weit im Süden auf der Planetenoberfläche und entließen den Paratau aus ihren Fängen.
    Das Psichogon deflagrierte spontan. Die Tropfen bildeten kurzfristig dichte Trauben und verpufften dann.
    Zunächst war nichts feststellbar. Dann brauste ein gewaltiger Sturm über den Planeten und über ihn hinaus. Die psionischen Eruptionen hatten in dieser Größenordnung durchaus Auswirkungen auf feste Gegenstände wie Schiffe, Gestein und andere Dinge. Der gesamten Materie war schließlich eine psionische Komponente eigen, und diese reagierte mit dem Paratau.
    Die Oberfläche im Süden wölbte sich und sackte wieder zurück. Die Blitze, die von hoch oben in Richtung der Projektoren rasten, blieben mitten auf ihrem Weg stecken oder setzten sich jenseits des optischen Wahrnehmungsvermögens fort. Der Quarantäneschirm begann zu wogen und zu wabern, und Argyris fragte sich verzweifelt, ob sie einem Irrtum unterlegen waren, als sie geglaubt hatten, mit dem Paratau nichts gegen den Schirm ausrichten zu können.
    Die heimlichen Hoffnungen erfüllten sich jedoch nicht. Was an psionischer Komponente gegen den Schirm brandete, wurde ohne Verlust reflektiert. Eine Woge stürzte auf die Oberfläche herab und begrub alles unter sich, was irgendwie auf psionische Energien reagierte, also Lebewesen und Materie, die eine Unverträglichkeitskomponente aufwiesen.
    Argyris stellte fest, daß sich über dem Tal heftige Schwingungen der Lufthülle bildeten. Er brachte sich rasch in einer der Kuppeln in Sicherheit. Fast gleichzeitig zerplatzte das Dach über dem Tal, die Grundlage ihrer Nahrungsversorgung. Die Splitter regneten herab, und mit ihnen kam die Macht der psionischen Woge und erfüllte alles, was sich auf Onyx
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