Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1354 - Strangeness-Schock

Titel: 1354 - Strangeness-Schock
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zwei langen und dicken Armen. Auf dem Rumpf saß ein kreidebleiches Gesicht, das aus sich selbst heraus zu leuchten schien.
    Das breite Maul öffnete sich zu einem schauerlichen Lachen.
    Eine Faust zuckte nach vorn und traf mich mitten ins Gesicht. Ich sah nichts mehr und wurde durch einen zweiten Schlag auf die Brust gegen SM22 geschleudert. Ich hörte noch eine sich überschlagende Stimme schreien: „Du hast hier an Bord nichts verloren, Nikki Frickel!"
    Dann hüllte mich wieder die Besinnungslosigkeit ein.
     
    2.
     
    Diesmal war das Erwachen wesentlich angenehmer.
    Ich lag auf dem Bett meiner Privatkabine. SM22 war bei mir. Im Gesicht und auf der Brust spürte ich noch den leise verklingenden Schmerz der Schläge, die mir die unheimliche Gestalt beim Betreten der SORONG verpaßt hatte.
    Ich richtete mich auf und warf erst einen Blick auf meine Uhr. Ich war höchstens zwei Minuten ohne Bewußtsein gewesen. Dann starrte ich den Medo-Roboter an. „Was war das?" fragte ich. „Wer war diese Figur? Wo ist sie jetzt?"
    „Ich weiß es nicht. Ich habe der Positronik bereits von diesem Zwischenfall berichtet. Die Gestalt mit dem weißen Gesicht verschwand nach dem Angriff auf dich, Kommandantin. Ein Eingreifen war mir nicht möglich. Ich verfüge weder über Waffen noch über Kampfprogramme. Ich bin nur eine kleine Medo-Einheit, deren Hauptintelligenz desaktiviert ist."
    „Schon gut." Ich winkte ab und trat vor den Spiegel. Außer ein paar roten Flecken war in meinem Gesicht nichts mehr von dem Angriff zu sehen. Die Sache war harmlos gewesen, aber auch unheimlich. Ich fand aber ganz allgemein, daß ich schon wesentlich frischer und gesünder ausgesehen hatte. „Kann ich jetzt mit der Positronik sprechen?"
    „Sie hört bereits zu und wartet auf dich."
    „Posy!" rief ich. „Hier spricht die Kommandantin. Hörst du mich?"
    „Ich sehe dich sogar", kam die prompte Antwort. „Kann ich berichten? „ „Nur zu!" drängte ich.
    Aus dem ersten Teil, den ich zu hören bekam, ging nichts wesentlich Neues hervor. Er glich den Aussagen, die SM22 bereits gemacht hatte. „Alle Besatzungsmitglieder leben", fuhr die Kunststimme dann fort, „aber sie sind ohne Besinnung.
    Sämtliche Behandlungsmethoden haben versagt, wenn man von deinem Fall absieht. Und mit dir wurde auch nichts anderes gemacht als mit den anderen."
    „Ihr habt mich auf der UMBALI-Endstufe gelassen", warf ich ein. „Diese Entscheidung habe ich getroffen, als ich erfuhr, daß zwei Kartanin beim Umquartieren innerhalb ihres Schiffes gestorben sind. Da die Erkrankung - oder was immer es sein mag - als solche unbekannt war, wollte ich kein Risiko eingehen."
    „In Ordnung." Ich schloß dieses Thema damit ab. „Was ist draußen im All geschehen?"
    „Um das Rätsel der aus dem Weltall kommenden Bilder von den fremden Sternen vor dem dunkelroten Hintergrund zu lösen, fehlte mir sowohl die Zeit als auch das Basiswissen. Ich habe in meinen Speichern keine Hinweise für eine Deutung gefunden. Daher habe ich keine weiteren Untersuchungen dazu veranlaßt, zumal mir diese ohne biologische Komponente wenig erfolgversprechend erschienen."
    Auch diese Antwort befriedigte mich wenig, und so kam ich auf die seltsame Gestalt zu sprechen, die mich beim Betreten der SORONG angefallen hatte. „Auch hier habe ich keine Erklärung", antwortete die Positronik. „Diese Gestalt und eine andere wurden von meinen Sensoren nur dreimal bemerkt. Von Kumpel, so habe ich den Notcomputer der RUSSARU mit seinem Einverständnis getauft, weiß ich, daß die beiden Spukgestalten auch bei ihm gesichtet worden sind. Sie haben sich aber bisher ausgesprochen desinteressiert verhalten und nie irgendwo eingegriffen."
    „Du hast die Schleusen beseitigen lassen", unterbrach ich die Positronik. „Kein Wunder, wenn diese Wesen zwischen der SORONG und der RUSSARU hin und her wechseln können, wie sie wollen."
    Posy ging nicht auf diese Vorhaltung ein. „Ich habe die beiden Wesen, die scheinbar kommen und gehen, wie sie wollen, Käsegesicht und Traumtänzer getauft. Käsegesicht war der, der dich angriff. Und Traumtänzer ist ein klapperdürres Etwas, das mehr an ein Gebüsch erinnert als an ein Tier. Es fällt durch seine tänzelnden Bewegungen auf. Es kam bisher zu keinem Kontakt mit diesen Wesen. Ich vermute, daß es sich um Projektionen handelt."
    „Dann war Käsegesicht eine verdammt reale Projektion", sagte ich und faßte mir ins Gesicht, wo ich noch leichte Schmerzen verspürte. „Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher