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1354 - Strangeness-Schock

Titel: 1354 - Strangeness-Schock
Autoren: Unbekannt
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verschwand der höllische Druck bis auf einen kleinen Rest aus meinem Kopf. Die Erinnerung kehrte auf schwankenden Füßen zurück und kämpfte die Trugbilder nieder, die mich peinigten. Verrückte Gestalten in bunten Farben tanzten vor meinen Augen herum, aber ich konnte nicht sagen, ob etwas Reales daran war.
    Richtig! Ich hatte mit meinem neuen Schiff, der SORONG, die 880.000 Lichtjahre von M33 und der NAGRA SANT in einen Raumsektor zurückgelegt, aus dem verstümmelte Hyperfunksignale eines vermutlichen Kartanin-Raumschiffs aufgefangen worden waren. Die Hohen Frauen hatten in diesen Tagen die Rückkehr eines UMBALI-Schiffes erwartet und voller Panik reagiert, als dieses ganz offensichtlich weitab vom eigentlichen Zielpunkt erschienen und nicht mehr voll manövrierfähig war.
    Ich hatte die UMBALI-Endstufe auch tatsächlich gefunden. Mit Hilfe Mullin-Okras, des Gys-Voolbeerah in einer robotischen Vollprothese, den mir Dao-Lin als Geschenk mitgegeben hatte, war es auch gelungen, mich als autorisiert gegenüber der Kommandantin des UMBALI-Schiffes mit dem Namen RUSSARU auszuweisen.
    Der merkwürdige Mullin-Okra, halb Gys-Voolbeerah, halb Roboter und angeblich von Ctl-II stammend, hatte einen Authentisierungskode an die Positronik der RUSSARU übermitteln können, der auch als richtig bestätigt worden war.
    Meiner Mannschaft war Mullin-Okra immer verdächtig vorgekommen, aber ich hatte ihm vertraut und ihn als meinen einzigen Begleiter ausgewählt, als die SORONG an die UMBALI-Endstufe angedockt hatte.
    Erwartungsgemäß hatte es sich bei der RUSSARU nur noch um die letzte Stufe eines Vier-Stufen-Fernraumschiffs gehandelt, wie sie die Kartanin für den Transport von Paratau im Rahmen des Lao-Sinh-Projekts seit langem verwendeten. Von dem Schiff war nur die Kernstufe übriggeblieben.
    Und an der UMBALI-Endstufe hatten die Merkwürdigkeiten bereits begonnen!
    Seltsame gedankliche Assoziationen hatten mich begleitet, Bilder aus der Vergangenheit der Geschichte Perry Rhodans, die ich aus verschiedenen Info-Videos kannte. Hatten da nicht Stimmen in meinem Kopf geflüstert?
    Ich hatte versucht, sie zu verdrängen, aber zur Gänze war das nicht gelungen. Die Wirklichkeit hatte sich schon zu diesem Zeitpunkt mit einer Traumwelt vermischt.
    Ich konzentrierte mich, um die letzten Erinnerungen in mein Gedächtnis zu rufen. Das Medikament, das mir der Roboter verabreicht hatte - und das ich für ein tödliches Skalpell gehalten hatte ,begann zu wirken.
    Mehrere Kartanin in weißen Uniformen hatten Mullin-Okra und mich durch einen Korridor in die Zentrale der RUSSARU geführt. „Zinh-Mam-K'oos", hatte sich die Kommandantin vorgestellt. „Mein Schiff ist dein Schiff, denn dich schickt die Stimme von Ardustaar."
    Ich hatte die Worte gehört - und auch wieder nicht, denn in diesen Sekunden war eine neue Flut von wirren Empfindungen und Gedankenfetzen über mich hereingebrochen. Sie hatte mich total aus dem Konzept gebracht.
    Ich hatte Zinh-Mam-K'oos nach der Ursache der Abweichung von 880.000 Lichtjahren fragen wollen, aber jetzt war ich mir nicht mehr sicher, ob ich das überhaupt noch getan hatte.
    Ich erinnerte mich aber an ein Bild ganz deutlich. Meine Augen hatten die unendliche Schwärze und Weite des intergalaktischen Leerraums auf der Bildschirmgalerie der UMBALI-Endstufe gesucht, um in dem nachtschwarzen Abgrund neuen Halt gegen einen vermeintlichen Raumkoller zu finden. Und dann war das Unfaßbare geschehen ...
    Schlagartig war ein düsterrotes Leuchten aus zerrissenen Raum-Zeit-Strukturen hervorgebrochen. Das Weltall hatte sich in Sekunden völlig verändert. Das rote Leuchten gebar Millionen von hellen Punkten, bei denen es sich nur um Sterne handeln konnte. Sie materialisierten buchstäblich wie Donnerschläge einer fremden Daseinsform im Leerraum ringsum.
    Ich hatte geglaubt, diese Höllenklänge wirklich zu hören, und auch jetzt spukten sie noch in meinem Kopf herum.
    Die letzten Erinnerungen? Die Kartanin brachen zusammen. Etwas Fremdartiges fiel über mich her...
    Das Datum ... der 31. Januar 447 NGZ.
    Danach war nichts mehr gewesen.
    Der kartanische Medo-Roboter half mir, als ich mich aufrichten wollte. Er löste die Gurte und griff in meinen Rücken.
    Als ich saß, fiel mein erster bewußter Blick auf mein Armbandchronometer. Leider war die Uhr defekt geworden, denn sie zeigte den 10. Juli 447 NGZ an. Und dieses Datum konnte ja nicht richtig sein.
    Ich trug auch meinen SERUN nicht mehr und statt dessen eine
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