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1354 - Strangeness-Schock

Titel: 1354 - Strangeness-Schock
Autoren: Unbekannt
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allein gehen."
    Das letzte Brummen in meinem Kopf war verschwunden. Die Trugbilder von verrückten Gestalten tauchten nicht mehr auf. Dafür trat in der Erinnerung der düsterrote Hintergrund mit den Abermillionen herausplatzenden Sternen wieder deutlicher in Erscheinung.
    Der Medo-Roboter führte mich schweigend durch die Gänge der UMBALI-Endstufe. Unterwegs erklärte er mir, in welchen Räumen die besinnungslosen Kartanin lagen. Ich warf einen Blick in einen solchen Raum.
    Zwölf Kartanin wurden hier von zwei Robotern versorgt. Es roch unangenehm, als einer der Roboter mit einer flachen Schüssel voller Körperausscheidungen an mir vorbei zu einem Abfallvernichter eilte.
    Die künstliche Ernährung ließ sich bei den Feliden ganz offensichtlich nicht so problemlos durchführen wie bei uns Terranern.
    Ich drängte nach draußen, weil mir erneut die Sinne zu schwinden drohten. SM22 mußte mich wieder stützen. Er führte mich zu einem Antigravschacht, der nach oben gepolt war. Nebenbei registrierte ich dadurch, daß die technischen Systeme zumindest hier an Bord der RUSSARU keinen Schaden erlitten hatten.
    Wir gelangten in die Raumschiffszentrale des UMBALI-Schiffes. Hier waren keine Kartanin und auch keine Roboter zu sehen.
    Dafür leuchtete von den Bildschirmen der Panoramagalerie unverändert das Bild, das auch meine verworrene Erinnerung beherrschte. Vor einem dunkelroten Hintergrund leuchteten unzählige nahe Sterne, die es hier gar nicht geben durfte.
    Ich überlegte nur kurz und sagte mir dann, daß ich auf dieses Rätsel keine Antwort finden würde.
    Oder war es denkbar, daß diese Veränderung des Universums inmitten der Lokalen Galaxiengruppe etwas mit den Plänen der Kartanin zu tun hatte? Einmal hatten mir die Hohen Frauen bereits eine Geschichte aus Halbwahrheiten und Lügen aufgetischt. Sie hatten damit bewiesen, daß es nicht in ihrem Interesse lag, die Wahrheit über das eigene Volk und seine Geschichte zu verbreiten.
    Und damit wohl auch nicht über die wahren Ziele.
    Durch Gucky und Fellmer Lloyd war vieles korrigiert worden. Ich war jedoch nicht in der Lage, die vollständigen Informationen aus meinem Gedächtnis abzurufen - und den anderen Besatzungsmitgliedern der SORONG dürfte es genauso gehen. Mein Wissen über die Geschichte der Kartanin war nur mehr fragmenthaft vorhanden und ergab keinen Sinn. Es erschien mir daher unvorstellbar, daß die Kartanin dazu in der Lage wären, eine so gewaltige Sternenwanderung zu bewerkstelligen.
    Meine schlafende Mannschaft brauchte Hilfe. Ich wurde jetzt auf der. SORONG gebraucht, denn ohne die Wiederherstellung normaler Verhältnisse würden mir weder mein Wissen noch die Spekulationen darum je etwas nützen.
    Mit einem zweiten innerlichen Ruck löste ich den Blick von den Bildschirmen mit den vielen fremden Sternen vor dem düsterroten Hintergrund.
    Es war merkwürdig, aber der Blick auf die fremden Sterne schien mich innerlich noch weiter gefestigt zu haben. Meine Schritte wurden fester. Ich konnte mich jetzt sogar genau an den Weg erinnern, auf dem ich vor über fünf Monaten gemeinsam mit Mullin-Okra von der Schleuse in die Hauptzentrale geführt worden war. Allerdings kam mir diese unbegreifliche Zeitspanne eher wie ein paar Stunden vor.
    Ich schritt zügig voran, bis wir die Schleuse erreichten. Hier stellte ich eine Veränderung fest, aber die war sicher von untergeordneter Bedeutung.
    Die SORONG und die UMBALI-Endstufe waren durch einen Gang direkt miteinander verbunden. Auf beiden Seiten waren die Innen und Außenschotte beider Schleusen ständig geöffnet. Ich fragte SM22 nach dem Grund. „Eine Absprache zwischen unserer Positronik und dem Hilfscomputer der Kartanin", sagte der. „Sie ermöglicht uns ein schnelleres Überwechseln von einem Raumschiff in das andere, wenn irgendwelche Notfälle auftreten oder die Kommunikation nicht funktioniert."
    Das leuchtete mir ein. Daß es auf beiden Seiten keine Kontrollorgane gab, spiegelte die Notlage beider Schiffe wider, deren restliche künstliche Intelligenz mit aller Kraft gegen den Untergang und für die Erhaltung des Lebens der Besatzungsmitglieder gekämpft hatte und noch kämpfte.
    Als ich den Boden der SORONG wieder unter meinen Füßen fühlte, wurde mir wohler. Wieder lichteten sich die restlichen Schatten in meinem Bewußtsein.
    Dennoch reagierte ich nicht schnell genug.
    Aus einem Seitengang, der im Dunkeln lag, sprang eine Gestalt direkt vor meine Füße. Ich sah einen massigen Körper mit
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