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1354 - Strangeness-Schock

Titel: 1354 - Strangeness-Schock
Autoren: Unbekannt
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möchte, daß du alles versuchst, um die beiden Burschen zu fangen."
    „Ich habe das bereits versucht", bedauerte die Positronik. „Wenn sie in Gefahr geraten, lösen sie sich einfach auf. „ „Wir werden auch das Problem lösen. Was gibt es sonst Wichtiges?"
    „Ich empfange ununterbrochen Hyperfunksignale aus dem Bereich der erschienenen fremden Sterne. Die Texte konnte ich aber nicht entschlüsseln. Es muß sich aber um Funkverkehr hochentwickelter Zivilisationen handeln."
    „Auch das stellen wir zurück", entschied ich. „Hast du das Observatorium unter deiner Kontrolle?"
    „So gut es geht", lautete die magere Antwort. „Kannst du die Milchstraße oder andere Galaxien der Lokalen Gruppe optisch aufnehmen?"
    „Nicht auf dem optischen Weg. Das rote Leuchten und die fremden Sterne verdecken den direkten Blick.
    Ich habe aber hyperenergetische Ortungen durchgeführt, und die erwecken den Anschein, daß sich in der Lokalen Gruppe nichts verändert hat. Sicher ist diese Aussage nicht, denn die Hyperstrahlungen der fremden Sterne und eine unbekannte Komponente, die ich nur indirekt vermute, verhindern einwandfreie Fernortungen."
    Auch diese Auskünfte weckten in mir keine Erheiterung. „Es ist zum Mäusemelken", stellte ich fest. „Wie bitte?" fragte die Positronik. „Ich habe Mäusemelken verstanden."
    Ohne ihre biologische Komponente war sie wirklich nur die Hälfte wert oder noch weniger. „Vergiß es! Es geht jetzt nur darum, die Besinnungslosen zu wecken. Alle anderen Probleme stehen zurück. Du warnst mich nur, wenn etwas Neues geschieht! Und du hältst ab sofort Fesselfelder in meiner Nähe bereit, wenn Käsegesicht oder dieser Traumtänzer wieder auftauchen sollten. Ich gehe jetzt in die Hauptzentrale und lege vorsorglich meine Kampfausrüstung an. Wo befindet sich überhaupt mein SERUN? Und dann will ich zu Dr. Wjaslew Surok. Wo befindet sich der Bordarzt?"
    „Im Medo-Center, aber als Patient. Den SERUN kann SM22 holen."
    „Dann soll er das machen. Zunächst brauche ich aber eine vernünftige Mahlzeit und etwas zu trinken."
    Während der Roboter die Aufträge erledigte, holte ich einen Kombistrahler aus dem Wandschrank und steckte ihn griffbereit in meine Kombination. Ich konnte wirklich nicht vorsichtig genug sein, denn hier schien es in mancherlei Hinsicht zu spuken.
    Und an Spuk glaubte ich nun einmal nicht!
    Ich stand vor dem reglosen Dr. Wjaslew Surok, der auf einem Krankenbett der Medo-Station lag. Der Doc atmete ruhig und gleichmäßig, aber sein Gesicht sah eingefallen aus.
    Ich kannte ihn bereits aus unserer gemeinsamen Zeit auf der terranischen Insel Waigeo.
    Woschi, wie ihn viele schon damals zu nennen pflegten, war mir weder sympathisch noch unsympathisch.
    Vielleicht war er mir einfach zu schön. Er hätte einem Modejournal für Herrenbekleidung entsprungen sein können. Davon war jetzt aber nicht mehr viel festzustellen.
    Ich hatte ihn mir immer auf Distanz gehalten. Jetzt war ich auf ihn aber angewiesen.
    Bei ihm mußte ich ansetzen, ihn aus dem Koma wecken, denn ohne ihn war ich auf einsamem Posten.
    Surok besaß als Mediziner einen guten Ruf. Diesen hatte er sich insbesondere durch die Entwicklung von Impfsera bei mehreren Epidemien erworben. Nur ein Spezialist mit solchen Fähigkeiten konnte mir jetzt aus der Klemme helfen.
    Meine medizinischen Kenntnisse waren eher unterdurchschnittlich. Dafür konnte ich mir aber besser als Dr. Wjaslew Surok ausmalen, was in diesem Raumsektor vor gut fünf Monaten geschehen war - auch wenn mir die Hintergründe ein Rätsel bleiben mußten. Eine gewaltige Ansarnmlung von Sternen war erschienen. Woher sie gekommen waren, das spielte keine Rolle bei meinen Überlegungen. Das gehörte zu dem Rätsel, an dem ich nicht rühren wollte und konnte.
    Es war logisch, daß ein solcher Transport gewaltige Erschütterungen des Raum-Zeit-Gefüges ausgelöst haben mußte. Es war weiter logisch, daß diese kosmische Katastrophe - eine solche war es ja wohl ohne jeden Zweifel von hyperenergetischen Erscheinungen begleitet worden sein mußte, die auch alles Vorstellbare überstiegen.
    Wie sehr die SORONG und die UMBALI-Endstufe davon betroffen worden waren, war mir längst klar. Die Anfänge hatte ich am eigenen Leib zu spüren bekommen, die Folgen ebenfalls.
    Uns alle mußte ein Schock getroffen haben, der absolut fremdartig war und gegen den die Schmerzen bei den Hyperraumsprüngen der früheren terranischen Geschichte zur absoluten Harmlosigkeit
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