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Wer ist der Vater, Caroline

Wer ist der Vater, Caroline

Titel: Wer ist der Vater, Caroline
Autoren: Judy Christenberry
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1. KAPITEL
    „Das Memorial Hospital auf Leitung eins."
    James Adkins, einer der reichsten Männer von Denver, warf seiner Sekretärin einen gereizten Blick zu. „Ich sagte doch, dass ich nicht gestört werden möchte."
    „Sir, es ist Caroline. Sie ist im Krankenhaus."
    „Meine Tochter hat ständig irgendwelche wohltätige Anliegen. Sagen Sie ihr, dass wir beim Abendessen darüber sprechen."
    „Sir", drängte die Sekretärin verzweifelt. „Sie wurde dort als Patientin eingeliefert."
    „Was? Das ist lächerlich. Ich habe sie doch noch heute morgen gesehen."
    „Sie hatte einen Unfall", erklärte die Sekretärin hastig.
    James Adkins griff schneller nach dem Hörer, als man es ihm bei seinem Übergewicht zugetraut hätte. „Wer spricht da?" rief er scharf.
    Die beiden Männer, die bei ihm waren, standen auf.
    „Sie ist was?" rief Adkins. „Ja, ja, ich komme sofort! Ja, ich bringe ihre Mutter mit." Damit knallte er den Hörer auf den Apparat und sah die beiden jungen Männer verunsichert an.
    „Caroline hatte einen Unfall. Und ... und sie hat ihr Gedächtnis verloren."
    „Geht es ihr gut?" fragte einer der beiden Männer.
    „Ich sagte doch gerade, dass sie das Gedächtnis verloren hat!" fauchte James ihn an.
    „Ich meine den Unfall... Ist sie verletzt?"
    „Nein, nur ein paar Prellungen. Prescott, rufen Sie Lewis an. Er soll die Limousine vorfahren. Adrian, Sie rufen Tucker an. Er muss auf meine Entscheidung warten. Ich muss jetzt ihre Mutter und Chelsea anrufen."
    Die beiden Männer folgten sofort der Anordnung, wie sie es gewohnt waren.
    „Finden Sie meine Frau!" befahl Adkins seiner Sekretärin. „Ich glaube, sie ist bei der Wohltätigkeitsgala für das Symphonie-Orchester. Ich versuche, meine jüngere Tochter zu erreichen."
    Die Frau eilte aus dem Raum, als wäre sie froh, ihrem Chef zu entkommen.
    „Chelsea? Ich bin es, dein Vater. Bist du angezogen?"
    „Hi, Daddy. Nein, ich liege noch. Du weißt doch, dass werdende Mütter viel Ruhe brauchen.
    Roddy gibt mir darin völlig recht."
    „Ich hole dich ab. Deine Schwester hatte einen Unfall. Sie ist nicht schlimm verletzt, aber sie hat das Gedächtnis verloren. Der Arzt meint, beim Anblick von vertrauten Gesichtern könne sie es wiederfinden."
    „Aber Daddy, warum muss ich denn mitkommen? Werdende Mütter sollten sich weder aufregen noch in Krankenhäuser gehen. Dort gibt es doch jede Menge Bakterien."
    „Chelsea, du hast zehn Minuten Zeit zum Anziehen. Lass mich nicht warten", warnte er.
    „Ihre Frau auf Leitung zwei, Sir", meldete die Sekretärin von der Tür her.
    James nickte und verabschiedete sich von seiner protestierenden Tochter.
    ,,Ame lia? Caroline geht es gut, aber sie hatte einen Unfall."
    „Ach du liebe Zeit! Aber es geht ihr wirklich gut?" Amelia mochte keine perfekte Mutter sein, aber sie liebte ihre Kinder.
    „Nun ja, sie hat das Gedächtnis verloren. Natürlich nur vorübergehend, aber ..."
    „Das Gedächtnis? Du meinst, sie weiß nicht, wer sie ist? Das ist ja schrecklich! Also ... sie könnte ja glauben, sie wäre eine ... eine ganz durchschnittliche Frau und nicht..."
    „Amelia! Wir holen dich in fünf Minuten ab."
    „Mich abholen?" fragte sie verwirrt.
    „Ja, der Arzt möchte, dass du hinkommst. Das könnte Caroline helfen, ihr Gedächtnis wiederzufinden."
    „Aber ... aber ich bin mitten in einer Wohltätigkeitsveranstaltung. Könnte ich nicht hinterher hinfahren?"
    „In fünf Minuten, Amelia. Und wenn du nicht bereitstehst, komme ich hinein und schleppe dich mit mir."
    „James!" rief Amelia, doch er hatte bereits aufgelegt.
    Frauen! Sie trieben ihn zum Wahnsinn! Zuerst Caroline mit ihrer verdammten Unabhängigkeit, dann Amelia mit ihrem gesellschaftlichen Leben. Und er wusste nicht, was er mit Chelsea anfangen sollte.
    Während er zur Tür hinauslief, meldete seine Sekretärin, dass die Limousine vorgefahren sei.
    Natürlich war sie vorgefahren. Der Fahrer war schließlich ein Mann und tat immer genau, was von ihm erwartet wurde. Nur Frauen — drei spezielle Frauen - bereiteten James immer wieder Schwierigkeiten.
    Die beiden Männer aus seinem Büro standen streitend vor der Limousine.
    „Was ist hier los?"
    „Ich finde, ich sollte Sie begleiten, James. Immerhin waren Caroline und ich oft zusammen, und ich könnte helfen", erklärte Prescott Brownlee.
    „Gestern abend war sie mit mir auf dem Opernball." Adrian Meadows trat auf seinen Chef zu.
    „Also könnte sie sich eher an mich erinnern."
    „Na schön, ihr
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