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1311 - Hölle Sothom

Titel: 1311 - Hölle Sothom
Autoren: Unbekannt
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um ihn Tinta zu bringen", erklärte sie. „Sie hätte uns sonst auch niemals erreichen können."
    „Das ist der letzte Beweis", meinte Tiff, nahm ein Fernsteuergerät in die Hände und aktivierte es.
     
    12. BERICHT JULIAN TIFFLOR
     
    Als ich den Raum hinter der Schlußwand betrat, traf mich ein psychischer Tiefschlag. Alles hatte ich erwartet, nur nicht das.
    Unmittelbar vor der Schottöffnung hatte ich noch in absolute Dunkelheit geblickt - und jetzt, nachdem ich zwei Schritte weiter gegangen war, stand ich auf einer Plattform, die vor einem Hintergrund aus absoluter Finsternis zu schweben schien und kugelschalenförmig von insgesamt zwölf Galaxien umgeben wurde.
    Ein perfekt naturgetreu wirkendes Holo.
    Ein Holo von den zwölf Galaxien derESTARTU, vom Dunklen Himmel aus gesehen! Wir hatten es geschafft und befanden uns im Allerheiligsten des Sothos Tyglan!
    Aber die Galaxien waren nicht alles, was es zu sehen gab. Meine Gefährten, die jetzt ebenfalls aus dem „Dunklen Himmel" auf die Plattform heraustraten, und ich blickten fasziniert und erschaudernd auf das Zentrum des kugelförmigen Raumes von zirka vierzig Metern Durchmesser, der scheinbar viele Lichtjahre durchmaß.
    Dort schwebte ein kugelförmiger Syntron, von dem allerdings nur die äußere Inenfeldhülle zu sehen war - und, angeschlossen an fünf Symmunikatoren fünf nackte Pterus, die gleich lebenden Antennen in verschiedene Richtungen vom Syntron abstanden. „Ein Syntron mit biologischer Komponente!" entfuhr es Sid Avarit. „Ein Biosyntron!" Ich wandte den Kopf in Richtung Elsande und sah, daß unsere Telepathin geistesabwesend war. Sie sondierte also bereits. „Bei zwei Komponenten braucht man einen Spezialkode um eine Synchronisierurig zu bewirken und sie anzapfen zu können", flüsterte Nia. Ich nickte. „Und diesen Kode können wir mit Sicherheit nicht ermitteln."
    Elsande erwachte aus ihrer Erstarrung, riß sich den Magnetsaum ihres SERUNS auf, hob einen Parataubehä'lter an und ließ sich etwa hundert Tautropfen in den SERUN rieseln. „In den Händen kann ich nicht genug halten", sagte sie dazu. „Ich brauche die Menge aber, um die pterusischen Syntron-Symbionten psisuggestiv unter meine Kontrolle zu bringen und ihre Anteile des gemeinsamen Wissens zu erfahren. Damit werden wir uns begnügen müssen, denke ich." Das leuchtete mir ein. Wir hatten weder genug Zeit noch Mittel, um mehr versuchen zu können. Das hieß, mit Tintas Hilfe hätten wir vielleicht Zeit genug gewinnen können, aber ohne zusätzliche Hilfsmittel wäre das sinnlos gewesen.
    Elsande stöhnte und sackte zusammen. Sid fing sie auf. Nia sprang ebenfalls dazu. Beide zusammen konnten die Anti halten. Ich beobachtete die fünf Pterus scharf. Nach wenigen Minuten lief ein Zittern durch ihre Körper. Sie atmeten plötzlich so stark, daß es zu sehen war. Elsande dagegen schien vor Konzentration das Atmen zu vergessen. Sie blickte aus starren, weit hervorgequollenen Augen auf den Mittelpunkt der Raumkugel.
    Fast vierzig Minuten verharrte sie so, dann seufzte sie und wurde bewußtlos. „Wir müssen fort!" sagte Sid. „In spätestens zehn Minuten kommt Stygian. Dann kämen wir nicht mehr hinaus."
    „Und wenn Elsande nichts erfahren hat?" gab ich zu bedenken. „Sie hat alles Wissen, das die Pterus besaßen", versicherte mir der Anti. Er zeigte eine mit Paratautropfen gefüllte Hand. „Ich habe gespürt, wie das Wissen in sie überströmte."
    „Das die Pterus besaßen?" fragte Nia leise. „Ja", antwortete Sid mit belegter Stimme. „Jetzt wissen sie nichts mehr. Sie haben den Verstand verloren, sind psychisch ausgebrannt." Ich war betroffen, aber ich sagte nichts. Uns war keine Wahl geblieben - und die Pterus, alle Pterus in der Milchstraße, waren aus freiem Willen zu Verführern und Unterdrückern der Galaktiker geworden. „Gehen wir!" entschied ich. „Wartet, ich trage Elsande!"
    „Das könnte doch ich..." murmelte Tinta. „Nein, laß nur!" erwiderte ich. Der Oxtornerin konnte ich Elsande zur Zeit wirklich nicht anvertrauen.
    Sie bewegte sich gleich einer Schlafwandlerin. Ihr geistiges Koordinationsvermögen schien gestört zu sein. Ich legte mir die Anti über die Schulter, dann wollte ich gehen. Zu spät bemerkte ich, daß Sid seinen Switch-Nadler zog und auf einen freien Symmunikator des Syntrons feuerte.
    Ich wirbelte herum, als ich es bemerkte. Doch da war an dem Symmunikator bereits ein nachtschwarzes Kugelfeld entstanden. Als es erlosch, war der
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