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1311 - Hölle Sothom

Titel: 1311 - Hölle Sothom
Autoren: Unbekannt
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Symmunikator verschwunden. Ansonsten schien der Syntron unbeschädigt geblieben zu sein. Und er schlug zurück. Ich hörte nur ein schrilles Pfeifen, das etwa eine Sekunde anhielt. Die Wirkung wurde aber sofort klar, als ich das rote Blinken im Helminnern meines SERUNS sah. Es war das Zeichen für höchste Alarmstufe und bedeutete, daß alle Operatorschaltungen des Anzugs ausgefallen waren. Das hieß, daß der SERUN fluguntauglich geworden war und auch keine Versorgungsfunktionen mehr erfüllen konnte - und natürlich auch keine Schutzfunktionen mehr wie etwa das Aktivieren eines Paratronschirms. Das traf auch auf meine Gefährten zu. Das war das Aus für uns, denn zu Fuß und ohne Paratronschirme würden wir niemals durch den Ring der Belagerer kommen und das Upanishad-Territorium verlassen können, ganz zu schweigen davon, daß wir die geheime Transmitterstation am Stadtrand von Katmandu erreichen könnten. Dennoch versuchten wir es natürlich. Wir erreichten auch unangefochten das Hauptschott des SOTHOMS, aber als wir es öffneten und wir draußen die Armada von mindestens tausend Kampfgleitern sahen - darunter einen, der doppelt so groß war wie die anderen und in dem meiner Überzeugung nach Stygian saß -, wurde mir endgültig klar, daß wir hoch gespielt und alles verloren hatten.
    Eine Bewegung neben mir lenkte meine Aufmerksamkeit von den Kampf gleitern ab und auf Tinta hin.
    Ich sah, daß die Oxtornerin ihren Parataubehälter abgenommen hatte und sich, wie Elsande vor knapp fünfzig Minuten, Paratautropfen in den geöffneten SERUN rieseln ließ. „Halt!" rief ich, als sie schätzungsweise zweihundert Tropfen im Anzug hatte.
    Als sie nicht auf mich hörte, wollte ich ihr den Behälter wegnehmen, doch sie versteifte sich nur und verurteilte meine Bemühungen zum Scheitern. „Nicht zuviel, Tinta!" warnte ich. „Das wäre dein Tod!" Aber sie lächelte nur. „Wo ist eigentlich unser Gefangener?" fragte Nia plötzlich. Ich erschrak, denn ich hatte ihn ganz vergessen. Aber wir hätten ihn sehen müssen, wenn er noch an die Säule in Abteilung drei gefesselt gewesen wäre. „TIPI Nummer eins hat ihn zerzerstrahlt, als er beinflußt war", sagte TIPI Nummer drei. „Ich maß die Energieentladung an. Sie war allerdings uncharakteristisch."
    „Vielleicht hat der Panish sich von Nummer eins abstrahlen lassen", meinte Sid. „Beim Big Black Hole!" entfuhr es Nia...Transmitterimpulse werden durch den Psireflektionsschirm gestört. Der Panish hat sein Ziel niemals erreicht - und wenn, dann nicht als menschliches Wesen."
    „Das ist schade", sagte ich und meinte es ehrlich, denn ich hatte gehofft, den Panish mit Anti-KM-Serum von seiner Kriegerideologie heilen zu können. Als echter Telepath wäre er eine wertvolle Bereicherung der GOI gewesen. „Fertig!" unterbrach Tinta meine Überlegungen. „Wir sind alle in einem Zeitrafferfeld. Folgt mir! Ich steige die Route hinab, die ich heraufgekommen bin. Aber rutscht nicht aus!" Sie hatte gut reden. Wir besaßen nicht die Konstitution von Oxtornegeborenen und waren keine geübten Bergsteiger. Es blieb uns dennoch nichts anderes übrig, als den „Ritt auf dem Tiger", zu wagen, denn keiner von uns wollte Stygian an die Hände fallen.
    Der Abstieg wurde zum Alptraum und nicht nur wegen der Steilwände, die wir eigentlich nur deshalb überwanden, weil wir uns mit den Waffen Trittlöcher in den Fels brannten und weil Sid Paratau nahm und jeden von uns durchschnittlich fünfmal telekinetisch vor einem sicheren Absturz bewahrte. Hätte das Wetter nicht mitgespielt, wir hätten es wahrscheinlich dennoch nicht geschafft.
    Nein, der Abstieg wurde auch zum Alptraum, weil die Wolken und die Kampfgleiter absolut stillstanden und die auf den Hängen verteilten Panisha gleich Statuen erstarrt waren und nicht einmal in unsere Richtung sahen. Das war so gespenstisch, daß mein Geist teilweise abschaltete. Ich wußte hinterher nur noch, daß irgendwann Peregrin bei uns war und der Wirkung des Zeitrafferfelds ebenfalls unterlag, daß wir die Grenze des Upanishad-Territoriums erreichten und daß ich dort die vorprogrammierte Strukturlücke im Feldschirm mit einem Kodegeber aktivierte, daß wir den Geländewagen fanden, den Sid dicht an der Grenze versteckt hatte und daß irgendwo unterwegs nach Katmandu Peregrin wieder verschwunden war.
    Dicht vor Katmandu aber geschah das, was ich befürchtet hatte. Tinta war psychisch ausgebrannt.
    Sie sackte haltlos zusammen. Im selben Augenblick erlosch
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