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131 - Fluch der Dämonen

131 - Fluch der Dämonen

Titel: 131 - Fluch der Dämonen
Autoren: Dämonenkiller
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Jungen von dreieinhalb Jahren. Obwohl Martin sehr frühreif und seinen Altersgenossen weit voraus war, so war seine Erlebniswelt dennoch die eines unschuldigen Kindes.
    Die verschwommenen Gedankensplitter, die Coco empfing, wechselten in rascher Folge. Sie erlebte seinen Tagesablauf durch seine Augen, aber entfremdet durch die Traumarbeit seines Unterbewußtseins.
    Ein Schneemann nahm den breitesten Raum ein. Da war ein Hügel. Kinder rodelten über seinen sanften Hang, landeten in einer Schneewächte. Schwarze Gestalten eilten geschäftig hin und her.
    Die Kinder beschossen sie mit Schneebällen. Jauchzen. Lachen. Die Schneeballschlacht. Die Rodelpartie… ein Kind kippt mit der Rodel um, plärrt. Eine blutige Nase. Das Blut wird rasch gestillt. Wieder Lachen. Der Schneemann. Er dominiert. Der Schneemann lächelt, er thront wie ein Schutzpatron über den Kindern.
    Coco wollte sich zurückziehen.
    „Martin schläft!" erklärte sie Dorian. Aber Dorian bedrängte sie, den Kontakt zu ihrem gemeinsamen Kind zu intensivieren.
    „Vielleicht ist irgend etwas Ungewöhnliches vorgefallen", meint der Dämonenkiller, „das uns Aufschluß über eine mögliche Gefahr geben könnte."
    „Martins Träume würden es verraten."
    „Wer weiß… Versuch es noch einmal. Er kann noch nicht tief schlafen."
    „Väter sind schlimmer als…" Coco verstummte, weil ihr kein passender Vergleich einfiel.
    Martin! Martin!
    Ein Gedanke voller Unmut. Kurzer Groll, dann das Gefühl von Geborgenheit und Wohlbefinden. Martin!
    Ein Gedanke, der Erschrecken ausdrückte.
    Martin! Ich bin es, deine Mutter.
    Ma? Ich war gerade… Wo bin ich?
    Im Bett. Du hast geträumt. Geht es dir gut?
    Mir geht es gut. Ich bin müde.
    Du kannst gleich weiterschlafen, Martin. Hat dich Schwester Ines zu Bett gebracht?
    Das hat sie. Aber heute war sie garstig.
    Garstig? Wie meinst du das?
    Sie hat darauf bestanden, daß ich mich wasche und mir die Zähne putze.
    Tut sie das nicht jeden Abend?
    Ja, aber heute hat sie darüber gewacht, daß ich es auch wirklich tue. Da gab's kein Mogeln.
    Dafür schläfst du besser. Bist du in deinem Zimmer?
    Ja, Ma. Wo sollte ich denn…?
    Hast du nicht das Gefühl, im falschen Zimmer zu sein?
    Nein, das ist mein Zimmer. Ich liege in meinem Bett.
    Da bin ich aber froh. Und hat dir Schwester Ines Temperatur gemessen?
    Wie meinst du das?
    Hast du Fieber? Ist dir heiß? Oder fröstelst du. Hast du Schüttelfrost?
    Wieso fragst du so komische Sachen, Ma? Und das mitten in der Nacht!
    Du kannst weiterschlafen. Ich werde in Gedanken bei dir sein, bis die schönen Träume wieder zurückkommen.
    Gute Nacht, Ma!
    Gute Nacht, Martin!
    Martin war gleich darauf wieder eingeschlafen, und der stolze, große Schneemann löste Coco bei der Nachtwache ab…
    „Ich habe Martins Schlaf völlig grundlos gestört", sagte Coco vorwurfsvoll, als sie geistig wieder in das Schlafzimmer der Jugendstilvilla zurückgekehrt war.
    „Tut mir leid", sagte Dorian und zog sie an sich.
    „Hauptsache, du bist beruhigt."
    „Bin ich nicht", sagte Dorian dicht an ihrem Haar. „Ich möchte zu Martin. Und ich möchte ihn von dort, wo er jetzt ist, wegholen."
    „Dorian Hunter!" Coco spannte sich an. „Martin ist sicher aufgehoben. Ein besseres Versteck gibt es nicht."
    „Und wenn wir ihn einfach zu uns holen?"
    Coco war überrascht. Mit diesem Vorschlag hatte sie nicht gerechnet. Sie war… überwältigt. Dorian als treusorgender Vater - an diese Möglichkeit hätte sie nicht im Traume zu denken gewagt. Aber konnte das überhaupt gutgehen? Konnte er Dämonenkiller und Familienvater gleichzeitig sein?
    „Ich werde es mir überlegen", sagte Coco. „Nur rede dir diese fixe Idee aus, daß unser Sohn in Gefahr ist. Das könnte ansteckend sein."
    „Ich weiß, es klingt unlogisch", sagte Dorian zweifelnd. „Aber irgendwie habe ich das Gefühl, etwas übersehen zu haben. Einen Beweis dafür, daß die Dämonen einen Weg zum Versteck unseres Sohnes finden könnten."

    In dieser Nacht schlief der Dämonenkiller schlecht, obwohl Coco alles dazu beigetragen hatte, daß er sich entspannen konnte. Es war das erste al seit endlos scheinender Zeit, daß sie sich wieder geliebt hatten.
    Aber die Alpträume verfolgten ihn durch seinen Schlaf.
    Er war wieder im Tempel des Hermes Trismegistos. Zum letztenmal bediente er sich des Erbes des Dreimalgrößten. Der sogenannte Tisch zeigte auf seiner Fläche den von Angst geschüttelten Jungen. Der wahnsinnige Croyd stieß hinzu. Und der
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