Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1292 - Das Versteck der Kartanin

Titel: 1292 - Das Versteck der Kartanin
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Maakar unsinnig, ja, absurd. Was die Maakar aber nicht daran hinderte, sich mit offensichtlich beträchtlicher Beharrlichkeit diesem merkwürdigen Krieg zu widmen. Alles sprach dafür, daß die Aggressionen von den Maakar ausgingen, während die Kartanin im wesentlichen nur darauf bedacht waren, sich zu verteidigen - was schließlich ihr gutes Recht war.
    Nikki Frickel hielt Kriege generell für unsinnig, konnte es aber durchaus verstehen, wenn es um materieller Güter willen zu Auseinandersetzungen kam. Dieser Kriegsgrund schied bei den Maakar aus. Es gab nur eine Erklärung für ihre Aggressivität den Kartanin gegenüber: Dies war kein Krieg, der aus irgendwelchen „vernünftigen" Gründen heraus geführt wurde, sondern den Maakar ging es ums Prinzip. Sie haßten die sauerstoffatmenden Kartanin nicht aus Neid auf deren Besitztümer, sondern um ihrer selbst willen. Vielleicht war der Haß auf die Sauerstoffatmer sogar religiöser Natur.
    Dies alles sprach dafür, daß die Maakar keineswegs aufgeben würden.
    Nikki Frickel war sich der Tatsache bewußt, daß die Ruhe in der Pinwheel-Galaxie rein äußerlich war.
    Nicht nur die Maakar, sondern auch die Kartanin zerbrachen sich bereits den Kopf über die nächste Auseinandersetzung - dessen war die Kommandantin der WAGEIO gewiß.
    Sie mochten es heimlich tun, aber früher oder später würden sie sich rühren. Die Maakar hatten sich zurückgezogen, aber sie würden wiederkommen, und die Kartanin, seit zu langer Zeit an die ständige Bedrohung durch die Maakar gewöhnt, würden damit rechnen, so daß ihnen gar nichts anderes übrigblieb, als entsprechende Maßnahmen zu treffen.
    Abgesehen vom Konflikt dieser beiden Völker, der die Bewohner der Milchstraße im Grunde genommen nichts anging, war da aber noch die Sache mit dem Paratau, den die Kartanin „Tränen der N'jala" nannten. Die Kartanin hatten in Fornax einen Paratau-Fänger erbeutet, ein Spezialschiff mit ganz speziellen technischen Einrichtungen, wie sie den Kartanin bisher unbekannt waren. Dieser Fänger befand sich jetzt in M33, genauer gesagt im Guunen-System mit der kartanischen Ursprungswelt Kartan. Es war nur eine Frage der Zeit - so dachte jedenfalls Nikki Frickel - bis die Kartanin zu einem Entschluß darüber kamen, was sie mit dem Fänger anzustellen gedachten. Es gab eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder kamen sie mit der fremden Technik zurecht - dann würden sie alsbald beginnen, eigene Fänger zu bauen - oder sie beschlossen, den Fänger wieder nach Fornax zu bringen und sich dort über den Paratau herzumachen.
    Nikki Frickel empfand Hochachtung vor den Kartanin, denn sie hatten viel Mut und Erfindungsgabe bewiesen, als sie den Fänger erbeuteten, das Hanse-Kontor in Fornax durcheinander brachten, schließlich sogar in der Milchstraße erschienen und dort ebenfalls für ein gewaltiges Durcheinander sorgten. Ein einziges Schiff hatte dies alles zustande gebracht - und natürlich die Kommandantin dieses Schiffes, Dao-Lin-H'ay. Sie hatte sogar Adams entführt, und Nikki dachte manchmal, daß es sicher auch beim nächstenmal Dao-Lin-H'ay sein müsse, von der man waghalsige Aktionen erwarten durfte.
    Was natürlich unsinnig war, denn die Kartanin waren ein großes Volk) und Dao-Lin-H'ay war mit Sicherheit nicht die einzige fähige Kommandantin.
    Die WAGEIO pendelte zwischen dem Guunen-System und dem N'jala-System hin und her, wobei das Hauptgewicht der Beobachtung auf dem Guunen-System lag. Das hatte eine sehr einfache Ursache: Im Guunen-System befand sich nach wie vor das Raumschiff MASURA, mit der Dao-Lin-H'ay ihre tollkühnen Husarenstreiche vollführt hatte.
    Adams war offenbar der Ansicht, daß die Kartanin bei einem erheuten Vorstoß nach Fornax zuallererst auf die MASURA zurückgreifen würden - und natürlich auf die Protektorin dieses Schiffes. Darum behielt man in der WAGEIO die MASURA ganz besonders aufmerksam im Auge, und mindestens ebenso sorgfältig achtete man bei der Überwachung des kartanischen Funkverkehrs darauf, ob irgendwo der Name Dao-Lin-H'ay erwähnt wurde.
    Leider schienen die Kartanin gar nicht daran zu denken, die MASURA für einen weiteren Flug nach Fornax auszurüsten, und von Dao-Lin-H'ay hörte man ebenfalls nichts.
    Ebenso ruhig ging es im N'jala-System zu, wo dereinst infolge von Weltraumbeben der Paratau aus Fornax materialisiert war, wodurch die Kartanin überhaupt erst erfahren hatten, daß sie mit Hilfe der „Tränen der N'jala" zu einer Psi-Macht werden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher