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1292 - Das Versteck der Kartanin

Titel: 1292 - Das Versteck der Kartanin
Autoren: Unbekannt
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reagieren, wenn sie plötzlich herausfinden mußten, daß man sie heimlich überwachte?
    Und daß dies ein geheimes Unterfangen war, würde den Kartanin sofort klar sein - wer nichts zu verbergen hatte, brauchte sich nicht so gründlich zu verstecken, wie die WAGEIO es tat.
    Vielleicht interpretierten die Kartanin das Versteckspiel der WAGEIO sogar dahingehend, daß man sie nicht nur beobachten, sondern ausspionieren und auf diese Weise für einen bevorstehenden Kampf von vornherein in die schlechtere Position bringen wollte.
    Die Kartanin wußten ebenso wenig über die Terraner wie umgekehrt. Nachträgliche Erklärungen würden es schwer haben, akzeptiert zu werden...
    Ein Signal ertönte.
    Nikki Frickel, eben auf dem Weg zur Funkstation, ging schneller. Am liebsten wäre sie gerannt.
    Sie fragte sich, was das Signal ausgelöst hatte, und schwankte zwischen Hoffnung und jenem Zweckpessimismus, der ihr empfahl, lieber die allerharmloseste Erklärung für wahrscheinlich zu halten - die Enttäuschung fiel dann geringer aus.
    Das Signal war in der ganzen Zentrale gehört worden, und die Raumfahrer reckten neugierig die Köpfe und spitzten die Ohren. Wäre Nikki Frickel nicht gerade mit Tosja Ferugens dummer Bemerkung konfrontiert worden, so hätten wohl viele die Gelegenheit genutzt, um sich die Beine zu vertreten und eventuelle Neuigkeiten an der Quelle zu erfahren. So jedoch blieb es auffallend ruhig - auch das war ein schlechtes Zeichen.
    Nikki Frickel kämpfte ihre brennende Neugier nieder und gab sich gelassen.
    „Neuigkeiten?" fragte sie beiläufig.
    Retshey, der Funker, grinste breit.
    „Unsere spezielle Freundin wurde erwähnt", erklärte er. „Dao-Lin-H'ay hat eine geheime Kommandosache durchzuführen. Sie fliegt zum N’jala-System."
    War es das, worauf ich gewartet habe? dachte Nikki Frickel, und dann: Das muß es einfach sein, sonst drehen wir hier noch alle durch!
    „Wann wird sie starten?" fragte sie.
    Da ertönte hinter ihr eine aufgeregte Stimme.
    „Bei der MASURA tut sich etwas. Ein Beiboot startet. Großer Gott, die schleppen doch tatsächlich den Fänger davon!"
    Nikki Frickel war wie erstarrt. Ein Bildschirm erhellte sich, und eine Computergraphik blitzte auf.
    Der Schirm zeigte eine kartanische Planetenfähre, eine Scheibe mit einhundertsechzig Metern Durchmesser, vierzig Meter dick, mit sechs halbkugelförmigen Aufbauten. Im Schlepptau der Planetenfähre folgte eine etwas kleinere Plattform, einhundert Meter durchmessend und zwanzig Meter dick: Der Fänger.
    „Hinterher", befahl Nikki Frickel, und plötzlich war es mit der lähmenden Stille in der Zentrale vorbei.
    Die Kommandantin der WAGEIO atmete auf, und alle anderen wohl auch.
    Endlich geschah etwas!
     
    *
     
    „Wir sollten das Schiff stellen, sobald es weit genug vom Guunen-System entfernt ist", meinte Narktor. „Eine bessere Gelegenheit, den Fänger wiederzubekommen, wird es vielleicht niemals geben."
    Nikki Frickel schüttelte den Kopf.
    „Wir wissen, daß Dao-Lin-H'ay an Bord der Planetenfähre ist", sagte sie. „Mit dieser Kartanin ist nicht zu spaßen. Sie wird sich den Fänger nicht so einfach wegschnappen lassen."
    „Wir sind ihr weit überlegen."
    „Sicher sind wir das, aber was hat das zu bedeuten? Natürlich könnten wir den Fänger kapern oder zerstören, aber das ginge nicht ohne Gegenwehr ab, und Dao-Lin-H'ay hat bereits bewiesen, daß sie zu kämpfen versteht Nein, wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen. Sonst bringen wir die Kartanin gegen uns auf, und wenn ich das tue, reißt Adams mir den Kopf ab. Es hat schon genug Ärger gegeben."
    „Warum bringen die Kartanin den Fänger ausgerechnet ins N'jala-System?" überlegte Wido Helfrich. „Soviel wir wissen, konzentriert man sich dort doch auf die Erforschung und Ausbildung von Psi-Kräften. Auf Kartan hätte man sicher viel bessere Möglichkeiten, den Fänger zu studieren!"
    „Vielleicht gibt es im N'jala-System außer der Forschungsstation auf N'jalin noch einen anderen, geheimen Stützpunkt", vermutete Narktor.
    „Wenn es so ist, dann wäre das ein sehr interessanter Aspekt", sagte Nikki Frickel nachdenklich.
    „Eines ist sicher", bemerkte Wido Helfrich. „Die Kartanin sollten sich nicht allzu ausführlich mit dem Fänger beschäftigen dürfen. Wir müssen ihnen das Ding also früher oder später doch wegnehmen. Die Frage ist, wo wir das tun sollen: Hier draußen im freien Raum, wo wir es nur mit der kleinen Fähre zu tun haben, oder auf einem
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