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1292 - Das Versteck der Kartanin

Titel: 1292 - Das Versteck der Kartanin
Autoren: Unbekannt
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Einige Kartanin aus der MASU-RA begleiteten sie, aber sie wußte, daß sie sie nach Kartan zurückschicken würde, sobald sie den Fänger übergeben und an Bord des anderen Schiffes gegangen war.
    Während sie aber ihre Gedanken im Zaum zu halten und allein auf das nächste Ziel zu konzentrieren vermochte, konnte sie es nicht verhindern, daß sie das Gefühl beschlich, in einem unwirklichen Traum gefangen zu sein.
     
    2.
     
    „Etwas Langweiligeres habe ich noch nie erlebt", nörgelte Wido Helfrich während des Essens. „Wenn das so weitergeht, schrumpfen unsere Gehirne auf die Größe von Stecknadelköpfen!"
    „Warum denn das?" fragte Narktor verwundert.
    „Weil sie nicht mehr gebraucht werden", behauptete Wido und kaute auf beiden Backen.
    „Das ist ein Gesetz der Evolution, falls du es nicht weißt: Organe, die nicht benötigt werden, bilden sich zugunsten anderer, wichtigerer Organe zurück."
    „Aha", murmelte der Springer und betrachtete mit Widerwillen irgendeine dunkelgrüne Art von Grünzeug, die Bestandteil seiner Mahlzeit war, obwohl er in dieser merkwürdigen Masse alles andere als irgendwelchen Nährwert vermutete.
    „In unserem Fall", philosophierte Wido Helfrich ungerührt weiter, „dürfte die Schrumpfung unseres nicht mehr benötigten Denkapparats zugunsten einer Verlängerung von Armen und Fingern vor sich gehen. Dann hätten wir es leichter, die diversen Routineschaltungen und so weiter vorzunehmen."
    Narktor hörte nicht zu. Er war ausreichend damit beschäftigt, das seltsame Grünzeug so zu essen, daß möglichst nicht mehr als die Hälfte davon in seinem feuerroten Bart hängenblieb.
    Schmeckt's?" fragte Nikki Frickel, die an den Tisch kam und sich niederließ, um sich ebenfalls ein Essen zu genehmigen.
    Narktor warf ihr einen vernichtenden Blick zu.
    „Kannst du mir verraten, was das für ein Zeug ist?" fragte er und deutete auf den grünen Matsch.
    „Spinat", vermutete Nikki. „Soll sehr gesund sein."
    „Für eine Kuh vielleicht", knurrte Narktor. „Das Zeug ist ungenießbar. Warum kannst du als die Kommandantin dieses fliegenden Mülleimers nicht dafür sorgen, daß es etwas Vernünftigeres zu essen gibt?"
    „Da wir gerade dabei sind", fiel Wido Helfrich ein, „würde ich vorschlagen, außerdem Bordmeisterschaften im Sackhüpfen und Weitspucken einzuführen, ehe wir alle miteinander total verdummt oder in Tiefschlaf gesunken sind."
    „Welche Laus ist dir über die Leber gelaufen?" fragte Nikki Frickel verblüfft.
    „Ich langweile mich", erklärte Wido ernsthaft. „Wahrhaftig, verehrte Kommandantin - ich langweile mich zu Tode!"
    „Dies hier ist kein fliegender Mülleimer", widersprach Nikki. „Und was das Essen angeht - du wirst damit sowieso nie zufrieden sein, Narktor."
    „Merkst du was?" stichelte Wido Helfrich. „Auf meine Bitte geht sie gar nicht erst ein."
    „Du bist ein Banause", behauptete Nikki in Widos Richtung.
    „Warum denn das?" fragte er perplex.
    „Bist du dir eigentlich bewußt, wo wir uns zur Zeit befinden?"
    „In M33, bedauerlicherweise", nickte Wido Helfrich betrübt.
    „Ganz recht", nickte Nikki Frickel. „In der Pinwheel-Galaxis im Sternbild Triangulum. In einer fremden Galaxis, Wido, noch dazu in einer, die fast gänzlich unerforscht ist."
    „Und in der die Kartanin und die Maakar leben", brummte Wido mißgelaunt. „Das reicht, finde ich. Wir hängen hier herum und beobachten, und nichts tut sich."
    „Wir sind erst seit kurzer Zeit hier", meinte Nikki und zog die Schultern hoch. „Sowohl die Kartanin als auch die Maakar sind sicher noch etwas außer Puste nach dem jüngsten Durcheinander. Laß sie nur erst wieder zu sich kommen, dann werden sie noch lebhafter werden, als es gut für uns ist!"
    Wido Helfrich beäugte die Kommandantin der Karacke verwundert.
    „Was ist los mit dir?" fragte er. „Liegt es daran, daß Adams dich zur Kommandantin dieses Kastens gemacht hat, oder wirst du langsam alt?"
    „Wie meinst du das?"
    „Nun - früher hättest du am lautesten über diesen langweiligen Trott geschimpft."
    Nikki Frickel fand, daß der Spinat - falls es welcher war - wirklich nicht gerade hervorragend schmeckte. Außerdem war dieses Gespräch dazu geeignet, ihr den Appetit zu verderben.
    „Wir haben hier eine Aufgabe zu erledigen", sagte sie und stand dabei. „Und was die WAGEIO angeht - sie hat es nicht verdient, daß du sie einen alten Kasten nennst."
    Damit ging sie davon.
    „Seit wann ist Nikki denn so empfindlich?" hörte sie
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