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1290 - Meisterwerk des Teufels

1290 - Meisterwerk des Teufels

Titel: 1290 - Meisterwerk des Teufels
Autoren: Jason Dark
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die Gesetze.
    Und das andere?
    Er schluckte, als er noch mal nach unten schaute und sich die Stifte ansah. Sie standen hoch, und sie blieben in dieser Stellung. Da bildete er sich auch nichts ein.
    Was tun?
    Einige Male schluckte er, wischte dann über sein Gesicht, schaute auch durch die offene Tür nach draußen, ohne allerdings etwas erkennen zu können. Da war niemand, der auf ihn lauerte oder ihn unter Kontrolle behielt.
    Der Wagen lockte. Er stand, er wartete darauf, dass jemand einstieg, und genau das wollte Kenneth Finch auch tun. Nichts konnte ihn jetzt mehr davon abhalten.
    Wenn einsteigen, dann auf der anderen Seite. Er würde sich natürlich hinter das Lenkrad setzen. Es berühren, es streicheln, dann die Augen schließen und sich vorstellen, unterwegs zu sein. Irgendwo in den Weiten der Staaten, ein Easy Rider auf vier Rädern.
    Schnell ging er um den Wagen herum. Er stoppte neben der Fahrertür und hörte sein eigenes Schnaufen, so nervös war er geworden. Da hatten sich Tore geöffnet, durch die er schreiten konnte.
    Sie würden dafür sorgen, dass er neue Welten erlebte, und jetzt war es ihm auch egal, wie das alles hatte passieren können. Der Wagen war nicht mehr verschlossen. Nur das zählte.
    Er fasste an den Griff. Die Tür schwang auf. Der breite Einstieg lockte. Er konnte das Leder riechen.
    Es war ein Geruch, der ihn faszinierte.
    Er stieg vorsichtig ein. Er wollte ihn nicht beschmutzen und war froh, dass er saubere Kleidung trug.
    Sehr vorsichtig ließ er sich nieder. Das alte, aber sehr gepflegte Leder bewegte sich unter seinem Sitz. Es knarzte etwas, und er hatte das Gefühl, Stimmen zu hören, die ihm aus dem Leder hervor an die Ohren drangen.
    Alles war so anders, aber Kenneth hatte nicht das Gefühl, in einem völlig fremden Fahrzeug zu sitzen.
    Hier war alles wunderbar und auch angenehm. Hier konnte er sich auslassen. Hier war der eigentliche Platz in seinem Leben.
    Er zog die Tür zu. Sie schnappte ins Schloss, und auch dieses Geräusch machte ihn irgendwie an. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass jemand bei diesem Wagen die Tür zuhaute. Nein, hier musste man mit großer Sorgfalt vorgehen.
    Wie automatisch legte sich ein seliges Lächeln auf seine Lippen. Die Augen hatten einen Glanz bekommen, den er bei sich selbst noch nie erlebt hatte. Er schaute in den Spiegel, er sah seine obere Gesichtshälfte an und fühlte sich sauwohl.
    Kenneth lehnte sich bequem zurück. Er streckte die Arme aus und berührte das Lenkrad mit beiden Händen. Es war in der Farbe der Sitze lackiert worden, aber dort wo sich die Speichen trafen und den Wulst einer Hupe bildeten, schaute er auf einen weißen Fleck.
    Er schloss die Augen!
    Genau jetzt überkam ihn das wunderbare Gefühl. Das war es, was er sich erträumt hatte. Er saß in dem Caddy. Er stellte sich vor, auf einem der ins Unendliche führenden Highways zu sein und einfach nur zu fahren.
    Unsinn, das war kein Fahren. Das war ein wundersames Gleiten, hinein in eine fremde Welt. Die Realität hatte sich in einen Traum verwandelt, und der war auf eine bestimmte Art und Weise ebenfalls real. Er konnte es nicht vergleichen. Alles, wonach er suchte, stimmte nicht. Es war so anders für ihn geworden und…
    Klack!
    Das gleiche Geräusch wie schon einmal. Nur hatte er es diesmal lauter gehört, denn es war direkt in seiner Nähe erklungen. Er hielt die Augen noch geschlossen, bis ihm dann dämmerte, was hier tatsächlich abgelaufen war.
    Die Tür war zu! Geschlossen!
    Seine Augen öffneten sich wie von selbst. Er hatte ihnen keinen »Befehl« gegeben, und mehr als verwundert schaute sich Kenneth Finch um.
    Er saß noch immer im Wagen, aber eines hatte sich verändert. Er war jetzt eingeschlossen.
    Eingeschlossen! Dieses eine Wort wollte einfach nicht aus seinem Kopf weichen. Eingeschlossen in einem alten Fahrzeug, das für ihn ein Traum gewesen war und das leicht zu einem Albtraum werden konnte.
    Darüber dachte er nach, obwohl er das einfach nicht akzeptieren wollte.
    Bisher hatte sich Kenneth kaum bewegt. Jetzt drehte er sich nach links, um an den Hebel zu gelangen. Einen Knopf zum Öffnen der Türen hatte er nicht entdeckt, also musste er versuchen, den Wagen manuell zu öffnen.
    Es klappte nicht.
    Der Stift ließ sich nicht nach oben ziehen. Auch an der anderen Seite war dies der Fall. Als die ersten Schweißtropfen auf seiner Stirn erschienen waren, wusste er, dass sich seine Freude allmählich in Angst verwandelte. Darauf deutete auch das
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