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1290 - Meisterwerk des Teufels

1290 - Meisterwerk des Teufels

Titel: 1290 - Meisterwerk des Teufels
Autoren: Jason Dark
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der große Illusionator gewesen, er hatte sich mit den kleinen und einfachen Tricks beschäftigt und war von seinem Publikum gefeiert worden. Aber niemand lebt ewig, und so war es auch bei Ferrano. Irgendwann hatte der Sensenmann zugeschlagen und ihn zu sich geholt. Den hatte auch ein Ferrano nicht wegzaubern können.
    Aber er hatte etwas hinterlassen. Eben sein Fahrzeug, das ihn berühmt gemacht hatte. Der Cadillac.
    Ein Top-Fahrzeug, gepflegt bis zur letzten Chromleiste, und Kenneth Finch konnte nur hoffen, dass der Wagen in gute Hände geriet, die ihn auch weiterhin pflegten und nicht verkommen ließen.
    Der Kaffee war jetzt so weit erkaltet, dass er ihn trinken konnte. Und diesmal schmeckte er ihm, denn seine Frau kochte ihn stets perfekt. Sie gehörte noch zu den Menschen, die die Bohnen mahlten, bevor sie den Kaffee aufbrühten.
    Angesagt von der Firma war an diesem Tag nichts. Es wurde nichts weiter angeliefert. Erst am nächsten Tag sollte das Auto abgeholt werden, und Kenneth dachte an einen ruhigen Tag bis zum Feierabend.
    Er trank den letzten Schluck und drehte den Deckel wieder auf die Kanne. Danach erhob er sich und holte seine Bomberjacke vom Hacken. Draußen war es ziemlich kalt und auch zugig. Er wollte nicht, dass der Wind durch seine Kleidung blies. Der Bund mit den Schlüsseln hing an seinem breiten Gürtel, der die Jeans hielt.
    Den Pullover hatte seine Frau selbst gestrickt. Er war so grau wie das Haar des Mannes, das noch immer dicht auf seinem Kopf wuchs. Mit kleinen Schritten näherte er sich der schmalen Tür, die ihn nach draußen brachte. Er musste jederzeit erreichbar sein, deshalb hatte er auch sein Handy mitgenommen.
    Der Wind erwischte ihn wirklich wie eine kalte Front, als er die schützende Kabine verlassen hatte.
    Mit gemächlichen Schritten überquerte er das Gelände. Der Zaun ringsum bestand aus sehr starkem Maschendraht. Mit den Händen war er nicht zu verbiegen. Wer hier einsteigen wollte, der musste es schon mit einem Spezialwerkzeug versuchen, um sich Lücken zu schaffen.
    Außen führten Straßen durch das Gelände. Sie waren ständig befahren, selbst in der Nacht trat keine richtige Ruhe ein. Die Firmen, die hier ihre Lager besaßen, wollten, dass ihr Material nicht zu lange als totes Kapital herumlag. Hier musste der Umschlag so schnell wie möglich erfolgen. Das war wie im Londoner Hafen.
    Vor der kleinen Halle blieb er stehen. Seine Lippen zuckten, und sein Blick hatte einen wehmütigen Ausdruck bekommen, als er das Tor aufschloss. Diese letzte Besichtigung kam ihm schon jetzt vor wie der Abschied von einem treuen Freund, den er irgendwie ins Herz geschlossen hatte, auch wenn die Zeit nicht besonders lang gewesen war.
    Wie immer quietschte die zweiflügelige Tür etwas, als Kenneth Finch sie aufzog. Fenster gab es so gut wie keine. Deshalb war es in der Halle immer etwas dunkel. Nur oben, dicht an der Decke, befanden sich die schmalen, hellen Streifen, durch die das Licht fiel und sich in der Halle einigermaßen verteilte.
    Hätte er das Licht eingeschaltet, wäre es aus den Leuchtstofflampen nach unten gefallen, aber darauf verzichtete er. Dafür schloss er einen Flügel nicht. So fiel noch die Helligkeit von der Vorderseite in die Halle hinein.
    Der Wagen stand dort wie das Relikt einer Vergangenheit, die leider nicht mehr abrufbar war. Kenneth Finch sah es als sehr schade an, denn damals hatte es noch tolle Autos gegeben, die etwas darstellten. Heute war alles zu gleich, immer auf Mainstream bedacht. Da konnte man die Marken kaum voneinander unterscheiden.
    Er lächelte, als er vor dem Heck des Wagens stehen blieb. Haifischflossen hatte man damals diese Form bezeichnet. Dem Individualismus waren keine Grenzen gesetzt. Wer Geld genug hatte, der hatte sich auch sein Fahrzeug nach seinen eigenen Ideen umbauen lassen können.
    Die Heckleuchten waren nicht eingeschaltet. Sie glotzten den Mann trotzdem an und erinnerten ihn an starre Augen, die mit einem stockigen Blut gefüllt waren.
    Er blieb nicht lange vor dem Fahrzeug stehen. Mit langsamen Schritten ging er um es herum und passierte dabei die Scheiben, durch die er in das Innere schaute.
    Seine Augen glänzten, als er die roten und sehr bequemen Ledersitze sah. Hier hatte man sich noch als Fahrer und Beifahrer ausbreiten können. Da war das Fahren noch ein großes Vergnügen gewesen. Reisen über die Highways in den Staaten. Ohne Staus, ohne große Verzögerungen, einfach genial.
    Das Armaturenbrett war ebenfalls ein
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