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1290 - Meisterwerk des Teufels

1290 - Meisterwerk des Teufels

Titel: 1290 - Meisterwerk des Teufels
Autoren: Jason Dark
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verstehst. Es kann durchaus sein, dass mehr hinter dem Ableben des Zauberers steckt.«
    »Das glaube ich jetzt auch.« Bill strich durch sein Gesicht. »Hinter Ferranos Ableben oder hinter dem Fahrzeug. Der Caddy war schon immer etwas Besonderes. Zu Ferranos Lebzeiten sowieso, und jetzt werden sich bestimmt viele Bieter finden, die den Wagen gern ersteigern möchten. Mal sehen, wie es läuft.«
    Bill ging auf meine Bemerkung nicht ein. Er war mit seinen Gedanken ganz woanders. »John, das kann ich nicht so einfach hinnehmen. Ich glaube daran, dass das Verschwinden des Autos in einem unmittelbaren Zusammenhang mit deiner Anwesenheit steht. Sei ehrlich. Hast du da nachgeholfen?«
    Ich war ehrlich und schüttelte den Kopf. »Nicht ich, Bill, aber es ist schon etwas passiert, das gebe ich zu.«
    »Aha, also doch.«
    Ich hob die Schultern. Dann setzte ich zu einer Erklärung an. »Es verschwand in dem Augenblick, als ich die Reaktion meines Kreuzes spürte. Ein kurzes Ziehen an der Brust, dann war das Bild plötzlich nicht mehr da.«
    Zunächst sagte Bill nichts und schaute ins Leere. »Mehr ist da nicht passiert?«
    »Nein.«
    »Und wie lautet deine Erklärung, John?«
    »Erstens habe ich keine. Und zweitens muss ich davon ausgehen, dass dieser Wagen, auch wenn ich ihn nur als Abbildung sah, nicht ganz koscher ist, wie man so schön sagt. Da steckt mehr dahinter, Bill, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Was denn?«
    Ich schaute ihn fast betroffen an. »Jetzt fragst du wie jemand, der noch nie etwas mit der anderen Seite zu tun gehabt hat. Da trafen zwei Kräfte auf einander. Magie, sage ich mal. Und die Kräfte des Lichts waren im Endeffekt stärker.«
    »Ferrano…«, flüsterte Bill.
    »Der Zauberer«, fügte ich in einem bestimmten Tonfall hinzu und fuhr fort: »Jetzt frage ich mich ehrlich, ob er wirklich nur der Zauberer gewesen ist oder nicht doch mehr.«
    »Genau«, flüsterte Bill Conolly, der nur den Kopf schütteln konnte. »Genau das…« Er ging in seinem Arbeitszimmer hin und her, in Gedanken versunken, und beschäftigte sich nur mit einer einzigen Frage. »Wer war er wirklich?«
    »Das werden wir noch herausfinden müssen.«
    »Und was ist mit seinem Wagen los? Wieso konnte das verfluchte Ding verschwinden?«
    »Weil es sich bedroht fühlte. Und zwar durch mein Kreuz. Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.«
    »Da kannst du Recht haben«, flüsterte er zurück. »Etwas anderes sehe ich auch nicht. Dann müssen wir etwas tun!«
    Ich stand aus meinem Sessel auf. »Du sagst es. Dabei hatte ich gedacht, Ruhe zu haben, aber die ist jetzt vorbei.« Ich deutete auf den Artikel, den ich noch gar nicht gelesen hatte. »Wenn das Auto dort abgebildet worden ist, gibt es zwischen ihm und dem toten Ferrano einen Zusammenhang.«
    »Das meine ich auch.«
    Ich stellte meine nächste Frage. »Wie lange ist Ferrano schon tot? Hat man ihn schon beerdigt?«
    »Ja, das hat man.«
    »Wann?«
    »Vor einigen Tagen. Der Artikel in der Zeitung ist so etwas wie ein Nachruf, nicht mehr. Natürlich wurde der Cadillac darin integriert. Die beiden gehörten schließlich zusammen. Sein Fahrer lebt nicht mehr, aber ihn gibt es, und genau darum dreht es sich. Deshalb werden wir uns den Wagen mal genauer anschauen.«
    »Genau das hatte ich vorschlagen wollen. Gut, Bill, kannst du mir sagen, wo wir ihn finden? Er muss ja irgendwo abgestellt worden sein.«
    »Nein, das weiß ich nicht, aber ich werde mich erkundigen, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Okay, tu dein Bestes.«
    Ich war für Bill zunächst mal abgemeldet. Er kannte die Redakteure, die an der Zeitung beschäftigt waren. Schließlich war Bill in früherer Zeit ein Kollege gewesen. Seit seiner Heirat mit Sheila arbeitete er selbständig, wobei die Kontakte zu seinen früheren Kollegen nicht abgebrochen waren. Die gab es weiterhin auf höchstem Niveau. Man half sich gegenseitig, und ich war sicher, dass Bill mit seinen Telefonaten Erfolg haben würde.
    Ich störte ihn nicht. Mein Platz war vor dem Fenster, durch das ich schaute und meinen Blick durch den Garten streifen ließ, der ein herbstliches Aussehen bekommen hatte. Zwar hingen die meisten Blätter noch an den Bäumen, aber viele hatten sich gelöst und waren wie ein sterbender Gruß der Natur zu Boden gefallen. Auf dem Rasen breiteten sie sich aus, sodass ein Flickenteppich aus verschiedenen Farben zu sehen war.
    Der Pool war mittlerweile abgedeckt worden. Eine triste Stimmung hatte sich über die Gegend gesenkt.
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