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Nefilim KI 8 - Punabbhava

Nefilim KI 8 - Punabbhava

Titel: Nefilim KI 8 - Punabbhava
Autoren: Cahal Armstrong
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1 - Die Grenze überschreiten

    Ich habe genug zugesehen. Ich habe genug gewartet. Ich habe genug gelitten.
    Als ich Sargon im Eis von Anthaklith IV fand, wusste ich nicht, welche Kette von Ereignissen damit in Gang gesetzt werden würde. Ich war Spielball der Mächte, die sich meiner bedienten, wie eines willenlosen Werkzeugs.
    Spielball von dir Lukas Kylon, der du deine eigene Spezies für so wertlos erachtest, dass du sie für ein bisschen Geld an die Großen Drei verrietest.
    Marionette der Kalimbari, die Susannah entführten und mich getötet hätten, wenn es ihnen gelungen wäre - ihr habt uns betrogen und belogen. Auch wenn ihr ursprünglich nur die Entstehung eines weiteren Wesens wie Aureol verhindern wolltet, wart ihr irgendwann, irgendwo vom rechten Weg abgekommen.
    Und Aureol! Du hast mich manipuliert hat, mit deinen Einflüsterungen, deinen Ideen, deinen Visionen.
    Du hast mir mein Leben genommen! Doch mit welcher Absicht? Wo war ich, als ich in deiner Gefangenschaft verblieb? Hast du mich in deine virtuelle Hölle eingesperrt? Zusammen mit Milliarden anderer Wesen, deren Leben du um jeden Preis erhalten solltest? Bist du nur der Sklave deiner Programmierung? War ich glücklich dort ... oder habe ich gelitten?
    Und die Großen Drei, ihr Architekten der Claifex, dieser Welt, in der ein Mensch nicht leben darf und so viele andere Lebewesen ebenfalls nicht. Was bereitet euch nur solch eine Angst, dass ihr allen anderen die Freiheit nehmen müsst?
    Ich habe genug von euch allen.
    Und von dir auch, Jarek Geran. Du wolltest mich töten, denn du bist nicht anders, als der ganze Rest. Dich interessiert nur Macht. Absolute Macht. Ich werde dir alles nehmen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist!
    Für fast 150 Jahre habe ich mein Leben im Schatten geführt, mich aus allem herausgehalten und das bisschen Freiheit genossen, das ich hatte.
    Doch auch das hat man mir genommen.
    Jetzt habe ich fast nichts mehr zu verlieren.
    Wehe euch allen, wenn ich wirklich nichts mehr zu verlieren habe ...

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2 - Die unbequeme Komplexität der Dinge

    Nachdem wir durch Taans Hilfe, der uns einen gefahrlosen Weg aus den unterirdischen Bunkeranlagen der Qunoi zeigte, mühelos an Bord der Dilisa zurückkehren konnten, lenkte Sieraa das Schiff in den Orbit um Teragion III. Wir mussten zunächst unsere Kräfte sammeln und danach unser weiteres Vorgehen absprechen.
    Erschöpft von meinem virtuellen Überlebenskampf in Taans geschickter Simulation und der emotional schwierigen Auseinandersetzung mit der Situation der Klone und des letzten Qunoi, blieb ich stundenlang auf meiner Kabine. Hier hing ich meinen Gedanken nach, während ich mich von den Anstrengungen erholte, die diese Reise mit sich gebracht hatte.
    Wir waren eigentlich gekommen, um die WBE-Technologie für Dr. Tomasi zu finden, ein notwendiger Baustein zu Erschaffung der Nefilim und der Preis für seine Hilfe bei der Rückkehr in unsere Zeit.
    Doch wir gingen mit leeren Händen.
    Taan, der letzte Qunoi, verfügte selbst nicht über diese Technologie und blieb in der Kryostasiskammer gefangen, die seinen Körper erhielt. Nur durch die Verbindung zum Rechenzentrum in der Ruine konnte er sich seiner Umwelt mitteilen. Doch statt zu verzweifeln und den Freitod zu wählen, würde er nun meinem Vorschlag folgen und den Klonen das Wissen und das Erbe der Qunoi übergeben. Das war alles, was wir für ihn tun konnten und ich hatte sogar deswegen Bedenken. Was, wenn sich dadurch Veränderungen ergaben, die unsere Zukunft so beeinflussten, dass wir nicht zurückkehren konnten? Was, wenn sich bewahrheitete, was wir nur vermuten konnten, und sich ein neues Universum abspaltete, wodurch wir praktisch unsere eigene Zukunft vernichteten?
    Aber ich hörte auf das, was mein Herz mir sagte. Ich hatte mich entschieden und würde diese Entscheidung nicht bereuen, gleich, welche Konsequenzen dies haben mochte.
    Jedenfalls hoffte ich das.
    Die Frage, die uns ebenfalls weiterhin begleiten musste, blieb also immer noch ungeklärt: War es überhaupt möglich, die Vergangenheit zu verändern? Oder folgten wir unweigerlich dem Weg, der für uns vorgezeichnet war?
    Das Unklare an der Situation war frustrierend, aber ob die Rückkehr in unsere Ursprungszeit gelang oder ob wir durch unser Handeln ein neues Paralleluniversum erschufen, wussten wir erst, wenn wir durch das Wurmloch zurückkehrten. Und selbst das war nicht gewiss, denn in Bezug auf Zeitreisen gab es kein Wissen, keine Erfahrung, nur Legenden und
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