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129 - Superbestie Dr. Jekyll

129 - Superbestie Dr. Jekyll

Titel: 129 - Superbestie Dr. Jekyll
Autoren: Larry Brent
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entgegen.
    Wie
ein Nebel waberte es vor Larry Brents Augen.
    Die
Szene wirkte plötzlich unscharf. Er sah, wie Monique und das Zwitterwesen in
dem Bild verschwanden, als würde es plötzlich durchlässig. Und im Hineinlaufen
riß die Französin die zweite Fackel von der Wand, hielt die züngelnden Flammen
links und rechts an das Straßenbild und lief dann mit Santer weiter, der
während des Laufes seine wahre Gestalt annahm und sich einmal umsah.
    X-RAY-3
warf sich dem anbrennenden Bild entgegen.
    Er
wollte wie Santer und Monique in das Bild laufen, prallte aber davor zurück.
Die Leinwand begann Blasen zu werfen. Das Bild war für ihn, der kein
Eingeweihter von Mitchells magischer Bilderwelt war, nicht durchlässig.
    Im
Nu stand das Bild in Flammen, und er hatte Mühe, es zu löschen. Verkohlt waren
der Rahmen und ein Großteil der Leinwand. Das Zentrum des Bildes war
unbeschädigt.
    Larry
starrte auf das kleine, ockerfarbene Haus, in dem das Juweliergeschäft
untergebracht war. Dort vorn, um die Straßenecke, waren Monique und ihr
Begleiter verschwunden und tauchten nicht wieder auf.
    Er
drehte das Bild herum und sah nur die schmutzige, graue Leinwand, die Rückseite
des angekohlten Bildes. Für ihn war die Welt Mitchells zweidimensional – für
Monique und Dr. Santer hatte es seine dritte Dimension gezeigt …
     
    ●
     
    Auf
der Straße von Jackson zur »Music Hall under the oaks« fuhr ein einsamer
Mopedfahrer.
    Brian
Wison war auf dem Weg zu seinen Freunden und zu Ian Hopkins, dem Wirt der
Discothek.
    Brian
hatte es sich lange überlegt. Beinahe magnetisch zog ihn jener Ort an, wo das
Verbrechen geschehen war. Er wollte zu Ian und den Freunden und er konnte
überhaupt nicht verstehen, daß Bette diesmal nicht bei ihm war.
    Er
stellte sein Moped an der Seite ab und starrte minutenlang auf die Stelle, wo
noch die Kreidezeichnung der Polizei existierte, die genau die Lage der Toten
wiedergab.
    Brian
schluckte trocken.
    Er
lief an der Hauswand entlang, steckte sich eine Zigarette in den Mundwinkel und
starrte durch eines der Fenster in das Innere der Discothek, in der es hoch
herging. Bis auf den letzten Platz war alles besetzt, und Hal ließ die
heißesten Platten laufen.
    Die
Musik ließ die dünnen Wände und Fenster erbeben, und der Lärm hallte durch den
nächtlichen Wald.
    Brian
konnte sehen, daß ein Mann mit einem Vollbart an der Theke bei Ian stand und
lebhaft mit ihm sprach.
    Ein
Teil der jugendlichen Besucher umringte den großen, breitschultrigen Mann, der
offenbar recht spendierfreudig war.
    Brian
konnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, daß der Mann dort am Tresen Iwan
Kunaritschew war. Als Fremder war er von dem ausschließlich jugendlichen
Publikum in der »Music Hall« recht belächelt worden, und Ian Hopkins hatte sich
fragen lassen müssen, ob er hier ein Altersheim eröffnen wolle.
    Die
anfängliche Belustigung auf Kosten des Russen wandelte sich aber bald um in
Respekt und Zuneigung. Iwan verstand es, die Herzen der anwesenden jungen
Menschen für sich zu gewinnen. Nach der dritten Lokalrunde war er Hahn im Korb
und seine muntere, ungezwungene Art brachte es mit sich, daß man sehr schnell
die respektlose Bezeichnung ›der Alte mit dem roten Bart‹ unterließ und dafür
nur noch von ›unserem Freund Iwan‹ sprach.
    Die
aufgelockerte Stimmung trug mit dazu bei, daß Iwan eine ganze Menge über Bette
Cornwall und Brian Wison erfuhr, daß er sich einen Eindruck machen konnte von
dem Publikum, das hier verkehrte und eigentlich recht sympathisch war.
Schlägertypen ekelte Ian Hopkins sehr schnell hinaus und die jungen Menschen,
die hier verkehrten, wollten tanzen bei flotter Musik und einen guten Drink
genießen bei Preisen, die sich sehen lassen konnten.
    Iwan
gewann den Eindruck, daß seine Recherchen hier nichts erbrachten. Die »Music
Hall under the oaks« war zufällig als Ausgangspunkt eines rätselhaften
Verbrechens gewählt worden. Eines konnte man auf jeden Fall ausschließen: Hier
in der Discothek jedenfalls hatte das Verbrechen seinen Ausgang nicht genommen.
Auch Ian Hopkins war über jeden Zweifel erhaben.
    Es
war Mitternacht, als Iwan Kunaritschew sich endgültig entschloß, nach Jackson
zurückzufahren und sein Hotel dort aufzusuchen. Als er nach draußen ging,
begleiteten ihn alle – und alle wurden dadurch Zeuge des gespenstischen
Ereignisses, das in diesen Sekunden über die Bühne ging.
    Brian
Wison schrie markerschütternd auf. Der junge Automechaniker aus Jackson
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