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129 - Superbestie Dr. Jekyll

129 - Superbestie Dr. Jekyll

Titel: 129 - Superbestie Dr. Jekyll
Autoren: Larry Brent
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…«
    Die
Kälte schlich sich wie ein Gift in sein Bewußtsein, und er meinte, sein Hirn
würde absterben.
    Die
mystische und magische Kraft, von einem Maler namens Anthony Mitchell von den
Sternen aus der Tiefe der Galaxis geholt, wo alle Erinnerungen an einmal
Existierendes verborgen aufbewahrt wurden in Geist, Empfindung und schließlich
in Farbe umgesetzt, griff wieder nach ihm, und er konnte sich ihr nicht
entziehen, so sehr er das auch wollte.
    Die
Beine schlotterten ihm. Sein Gesicht verzerrte sich, mit Macht kamen die
Schmerzen wieder, die er erst eben besiegt zu haben glaubte.
    Er
sprang auf, als wolle er fliehen vor dem, was sich ankündigte.
    Er
warf den Kopf herum, um nicht wieder das Mitchell-Bild sehen zu müssen, das
Baron von Frankensteins Labor zeigte.
    Aber
es half alles nichts.
    Die
einmal geweckten Kräfte forderten ihren Tribut.
    Was
ihm anfangs schwer fiel, ereignete sich nun automatisch. Er versuchte sich die
Zeiten ins Gedächtnis zurückzurufen, als er mit diesen Dingen begonnen hatte.
    Stundenlang
saß er da vor diesen Bildern und neben ihm saß Anthony Mitchell, mit
verbrennendem Blick auf die von ihm gemalten Szenen starrend, ihn einführend in
seine Kunst, in den geistigen Weg zum Verständnis der Dinge, wie er sie sich
dachte.
    Alan
Santer meinte, auch jetzt wieder die ruhige, dunkle und beruhigende, aber doch
mitreißende Stimme des Malers zu hören. Seine Worte waren eingeflossen in sein
Bewußtsein, seine Worte waren eingeflossen in die Poren der Leinwand, in den
Mörtel und die Steine. Die Atmosphäre hier unten war vom Geist, vom Willen und
den Empfindungen dieses Genialen und Verkannten erfüllt.
    Mitchell
war tot – und doch existierte seine Seele in diesen Bildern weiter.
    »Sie
müssen sich konzentrieren, Doc. Und Sie werden spüren: da ist etwas, was Sie
begreifen können. Diese Bilder sind nicht tot, sie bestehen nicht nur aus
Leinwand und ein bißchen Farbe. In ihnen steckt wirkliches Leben. Ein bißchen
von meinem Leben enthält jedes Bild, und ein bißchen von diesem Leben verliere
ich bei jeder Arbeit, bis eines Tages nichts mehr da sein wird von mir. Ich
werde eines Tages, während ich male – sterben …«
    Diese
Worte und tausend andere hatten sich in Santers Hirn gebrannt.
    »…
wissen Sie: die meisten Menschen können das, was auch ich kann: in einer
anderen Welt spazieren gehen. Die meisten haben schon mal gelebt, und ihre
Erinnerung an dies frühere Dasein ist bei ihnen lediglich verschüttet. Der
menschliche Geist, die menschliche Seele, vermögen darüber hinaus noch weitaus
mehr, Doc … man kann sich beim Betrachten eines Werkes, in das ein Künstler
sein ganzes Ich gelegt hat, in der Tat verlieren … vertiefen Sie sich in das
Bild, denken Sie, daß Sie dort als unsichtbarer Beobachter mitten in der Szene
stehen – und dann werden Sie sichtbar, werden Sie plötzlich zu einer der
handelnden Gestalten oder zu einem Besucher, einem Gast, der erwartet wurde …
Sie nehmen teil an dem Fest, an dem Gespräch – und jedermann wird Sie
akzeptieren. Meine Bilder sind düster, sie drücken eine düstere Stimmung aus.
Ich erzähle ganz bestimmte Geschichten und habe ganz bestimmte Gedanken …
vertiefen Sie sich darin, vollziehen Sie meine Überlegungen nach … und Sie
werden die Grenzen dieser Welt sprengen, von der alle glauben, sie enthalte keine
Geheimnisse und Rätsel, keine Besonderheiten mehr!«
    »Neiiin!
Ich will nicht!« Santer preßte die Hände gegen die Ohren, als könnte er damit
den Einfluß der Stimme unterbinden.
    »Meine
Gestalten sind unsterblich, wie die Zeiten und Räume es sind und der Geist, der
sich in ihnen verliert, Doc …«
    Die
Stimme war in ihm, und er bekam sie nicht los, bekam sie nie wieder los.
    Die
teuflische geistige Kraft hielt ihn in ihren Klauen.
    Anthony
Mitchell war sein Leben lang ein Verkannter, ein Gemiedener, ein Geächteter
gewesen. Er verlor sich ganz in seiner Kunst – und all die schlimmen, bösen und
rächenden Gedanken waren hineingetragen worden in seine Empfindungen, die er
während des Malens hatte.
    Es
gab keine heiteren Bilder. Alles war Kampf, Haß, Vernichtung!
    »Ich
will nicht! Ich will nicht so sein!« Santer wand sich unter Schmerzen, stürzte
zu Boden – und dort vollzog sich die Umwandlung. Der Geist der Bilder, in den
er sich so oft versetzt hatte, kam jetzt ungerufen. Nun bedurfte es nicht mehr
der geringsten Anstrengung – nun war seine zellulare Struktur an die Umwandlung
gewöhnt, nun bestimmte
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