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129 - Superbestie Dr. Jekyll

129 - Superbestie Dr. Jekyll

Titel: 129 - Superbestie Dr. Jekyll
Autoren: Larry Brent
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hervorragenden
Blick über einen großen Talkessel, in dem zahlreiche Bäume mit schirmartigen
Kronen standen. Der Boden dort unten war wellenförmig, und in der Ferne schloß
der Horizont mit einem langen, flachen Gebirge, das die gewaltigen, sich
heranwälzenden tiefhängenden Wolken beinahe berührte.
    Parkers
Herz schlug heftig, er war ganz außer Atem.
    Das
steinige Plateau war eine Todesfalle!
    Zu
allen Seiten fielen die Felswände verhältnismäßig steil ab. Und den Weg, den er
gekommen war, konnte er nicht mehr benutzen. Dort stürmten jetzt seine
unheimlichen Verfolger heran. Der ihnen voraneilte, hielt die brennenden Zweige
wie eine Fackel vor sich, und die Gruppe der Urmenschen war gespenstisch
beleuchtet.
    Mit
diesen acht, zehn, zwölf sollte er es aufnehmen.
    Das
Hemd klebte auf seinem schweißnassen Körper, der Captain wich Schritt für
Schritt zurück.
    »Laßt
mich in Frieden!« rief er plötzlich mit heiserer Stimme, und seine Blicke
irrten zu den sich nähernden Gestalten, die – einen Halbkreis bildend – auf ihn
zukamen und ihn bis an den Rand drängten. »Ich habe nichts mit euch zu tun. Was
wollt ihr eigentlich von mir?«
    Es
klang so hohl, so nichtssagend, was da über seine Lippen kam, und es schien ihm
selbst lächerlich. Wie konnte man versuchen, mit Menschen, die der Sprache
nicht mächtig waren, die nur unartikulierte Laute hervorbrachten, überhaupt
Kontakt aufzunehmen?
    Wie
ein Mann kamen sie auf ihn zu. In den dunklen, glitzernden Augen las er seinen
Tod. Es war nicht einmal Mordgier, die da funkelte. Es war Haß, war Kampfeslust
– war Notwendigkeit. Sie sahen den Feind in ihm. Einen Feind mußte man
vernichten. Eine andere Möglichkeit gab es für sie noch nicht.
    Verhandlungen
paßten nicht hier her. Der menschliche Geist war noch nicht so weit erwacht,
daß er Rücksichtnahme oder Mitleid kannte. Hier ging es ums nackte Überleben!
Der Stärkere siegte!
    Parker
stand am Abgrund. Sand und Geröll lösten sich unter seinen Füßen und kullerten
das Plateau hinunter.
    Da
wußte der Captain keinen anderen Rat mehr. In seiner Verzweiflung drehte er
sich um seine eigne Achse, ging zu Boden und ließ sich dann einfach den Abhang
hinunterrutschen.
    Steine
und Sand gerieten in Bewegung, und scharfe Sandsplitter rissen die Haut seiner
Hände, seiner Arme und Beine auf.
    Es
ging auf der steil abfallenden Wand rasend schnell nach unten.
    Im
Nu waren seine Hosenbeine durchgeschabt und sein Hemd aufgerissen.
    Er
schlug gegen hervorspringende Felssteine und rutschte in Mulden, das bremste
die rasende Abwärtsbewegung. Verzweifelt versuchte er hin und wieder, einen
Halt zu finden. Aber sein Körper wurde wie von unsichtbaren Händen in die Tiefe
gerissen.
    Dann
rollte er auf weicheren Boden, blieb sekundenlang liegen und hatte das Gefühl,
in eine Mangel geraten zu sein.
    Sein
ganzer Körper brannte wie Feuer. Er war übersät mit Kratz- und Schürfwunden und
blauen Flecken.
    Schweratmend
und benommen, sich wundernd, daß er diese Rutschpartie in die Tiefe überhaupt
lebend überstanden hatte, starrte er nach oben auf das Plateau. Dort
versammelten sich die Urmenschen, drohten in die Tiefe und schnatterten mit
dumpfen Lauten drauflos.
    Sein
Gesicht verzerrte sich vor Schmerz, und sein Kopf fiel nach vorn. Vor seinen
Augen kreiste alles in Nebeln.
    Nur
nicht ohnmächtig werden! Nicht hier bleiben!
    Er
war überzeugt davon, daß seine Widersacher nicht aufgeben würden. Das hier war
ihr Reich, hier lebten sie. Er war ein Eindringling, ein Parasit, der
ausgemerzt werden mußte.
    Hinter
wallenden Nebelschleiern nahm er das fieberhafte Tun auf dem Plateau oben wahr.
Die Gruppe löste sich auf. Zurück blieb nur einer, ein kräftiger,
breitschultriger Urmensch, der die anderen um mindestens einen Kopf überragte.
    Mit
einer Keule in der Rechten, die langsam wie ein Pendel hin und her schwang,
stand er dort oben, eine gedrungene, fremdartige Silhouette gegen den
Sternenhimmel, die in das Tal hinabstarrte, als erwarte sie noch etwas
Besonderes.
    Sie
werden mich doch noch fangen! fieberte es in Parkers aufgewühltem Hirn. Ich muß
fliehen!
    Er
rappelte sich auf. Alle Glieder schmerzten ihn. Jede Bewegung wurde ihm zur
Qual.
    Er
torkelte in das Zwielicht, hinein in die Ungewißheit eines fremden,
urwelthaften Tals.
    Er
sehnte sich danach, auszuruhen, sich einfach zu Boden zu werfen und liegen zu
bleiben, und die Nacht abzuwarten.
    Aber
unbändiger Wille zu überleben, gleich unter welchen Umständen,
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