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1260 - Wahnsinn in Wales

1260 - Wahnsinn in Wales

Titel: 1260 - Wahnsinn in Wales
Autoren: Jason Dark
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Bestien, denn Tiere machen so etwas nicht.«
    Auch da konnte der Reporter nicht widersprechen. Er hörte hinter sich die Stimme des Owen. »Wir sind am Ziel. Jetzt endlich wird der Fluch gelöscht werden.«
    »Aber nicht durch das Kind.«
    »Doch!«
    »Nein, es kann auch ein anderer in die Schlucht hineinspringen.«
    »Wer denn? Du?«
    »Zum Beispiel.«
    »Wie edel, Bill, aber du wirst dem Balg folgen. Du und die Mutter. Verstanden?«
    »Du bist eine Bestie!« Bill regte sich auf, was Owen jedoch völlig kalt ließ.
    »Ich bin nur jemand, der die Zeichen der Zeit erkannt hat. Ich lösche den Fluch. Die Spinnenpest wird aus unserem Ort verschwinden, und es wird keine Opfer mehr geben. Das ist versprochen. Bevor ich an der Pest krepiere, sollen es andere tun.«
    »Aber Kevin ist ein Kind.«
    »Ich weiß! Doch so sind die Regeln!«
    Bill sah ein, dass es keinen Sinn hatte. Er würde Owen nicht überzeugen können. Ebenso wenig wie seine vier Freunde, die als dumpfe Aufpasser in der Nähe standen und keinen aus den Augen ließen.
    »Ich kann ihn nicht hergeben, Bill«, jammerte die Mutter. »Ich kann mein Kind nicht hergeben. Ich… ich… werde mit ihm zusammen in die Schlucht hineinspringen. Wenn es schon keine Möglichkeit mehr gibt, dann eben diese, die uns beiden zugleich den Tod bringt.«
    »Nein, noch nicht.«
    »Hast du wirklich noch Hoffnung?«
    Bill wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Wenn er ehrlich war, dann hatte er keine mehr.
    Neben ihm bewegte sich Owen mit der Waffe. Er zielte jetzt auf Cathy Tucker und sprach die schrecklichen Worte: »Gib das Kind her!«
    »Nein, nie und nimmer!« Sie schüttelte heftig den Kopf. »Ich gebe es nicht her.«
    »Soll ich dich erschießen?«
    »Ja, verdammt! Schieß mir eine Kugel in den Kopf. Tu es, verflucht. Ich warte darauf.«
    Er lächelte, aber er zuckte zurück, denn Cathy drückte ihm plötzlich ihren Sohn entgegen. »Da, schieß, du Hundesohn! Erschieß den Kleinen du… du…« Ihr fehlten einfach die Worte und sie fing an zu weinen.
    Owen war irritiert. Er ging zurück, er schoss nicht, und Bill suchte nach einer Chance, an die Waffe zu gelangen. Auch wenn er mit links schießen musste, irgendwie würde er es schaffen.
    Er war nicht schnell genug, denn in diesem Moment bewegte sich das Spinnenmonster. Der krabbelnde Albtraum wollte eingreifen. Er wollte das Kind, und die aus Spinnen bestehenden Hände griffen zielsicher zu. Plötzlich war Owen nicht mehr wichtig. Es ging nur noch um den kleinen Kevin, der auf einmal erwachte und zu schreien begann.
    Bill reagierte. Bevor das Spinnenmonster zugreifen konnte, rammte er seine linke Körperseite gegen Cathy. Sie wurde davon völlig überrascht und konnte sich nicht mehr halten. Zusammen mit ihrem Jungen fiel sie zu Boden, ließ Kevin aber nicht los, sondern hielt ihn umklammert.
    Bill drehte sich wieder.
    Er hörte das Lachen des Owen. Er sah in seine eigene Waffe, breitete die Arme aus und schrie:
    »Nein, nicht!«
    »Doch!«
    Und dann jagten die Schatten aus der Luft heran…
    ***
    »Springen, John!«
    Es gab nur noch diese Möglichkeit, denn Bill befand sich in höchster Lebensgefahr.
    Zugleich stießen wir uns ab. Ich dachte nicht mehr an meinen körperlichen Zustand. In Situationen wie dieser gab es keinen anderen Ausweg.
    Ich hatte mich noch richtig abgestoßen, um auch in die Richtung zu gelangen, in die ich wollte. Als ich in der Luft schwebte, ging alles blitzschnell.
    Owen, der hatte schießen wollen, legte plötzlich den Kopf zurück. Meine Bewegung musste ihn abgelenkt haben, und genau diese Sekunde der Unaufmerksamkeit rettete Bill Conolly das Leben.
    Mit den Füßen zuerst rammte ich den Kopf und die Schultern des Mannes. Ich sah ihn fallen, mich durchströmte ein irres Glücksgefühl, und dann fiel ich selbst.
    Ich schlug wie ein Stein auf, was meinem Zustand alles andere als gut tat. Das war jetzt egal. Auch wenn die Blitze durch meinen Kopf schossen und die Umgebung von mir nicht mehr wahrgenommen wurde, ich sah nur den Mann mit der Waffe am Boden und schlug zu, als er in die Höhe kam. Wahrscheinlich war er noch nie zuvor von Handkanten getroffen worden. Diese Schläge musste er einstecken. Ich traf sein Gesicht, ich brach ihm die Nase, ich hörte ihn heulen und hämmerte dann gegen seinen rechten Oberarm. Er dachte nicht mehr an die Beretta, riss die Hände vor sein Gesicht, sodass mir die Pistole fast in die Hände fiel.
    Ich selbst war noch nicht auf den Beinen, sondern saß in einer
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