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1218 - Der Haluter Sokrates

Titel: 1218 - Der Haluter Sokrates
Autoren: Unbekannt
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verharrte auf der Stelle. Langsam richtete er sich zu seiner gewaltigen Größe auf. Voller Erwartung blickte er auf die beiden Ritter der Tiefe herab.
    „Du kannst, wenn du willst, mein Orbiter werden!"
    Domo Sokrat stöhnte wie unter großen Qualen auf.
    „Dein Orbiter? Das meinst du wirklich? Ich soll dein Orbiter werden?" Er war sichtlich gerührt und erschüttert ob dieses Angebots.
    „Das ist mehr als Blutsbrüderschaft. Eine große Ehre für mich, Atlanos. Von nun an sollst du mein Ritter sein."
    „Dann sind wir uns einig, Sokrates!"
    „Du nennst mich Sokrates? Was hat das zu bedeuten?"
    „Sokrates war ein berühmter Philosoph meines Volkes", erklärte Jen Salik. „Dieser Name ist ein großes Kompliment für dich. Eine Anerkennung deiner Leistungen."
    „Ich fühle mich geehrt", erwiderte der Haluter.
     
    *
     
    Als Jen Salik, Atlan und Domo Sokrat sich dem Transmitter von Eugen-3 näherten, schaltete sich dieser ein und spie zwei bewaffnete Tiziden aus. Die beiden Männer blieben vor dem Gerät stehen und zielten mit bebenden Händen auf den Haluter.
    Sekunden darauf traf Torleman ein. Er trat unsicher und ein wenig ängstlich aus dem Transmitter, und er zuckte erschrocken zusammen, als er Domo Sokrat sah.
    „Es ist alles in Ordnung", rief der Arkonide. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen."
    Der Leiter von Eugen-3 deutete auf den Haluter.
    „Er tobt nicht mehr?"
    „Nein."
    „Dann habt ihr ihn gebändigt?"
    „Siehst du das nicht?"
    Torleman war beeindruckt. Er gab den beiden Tiziden an seiner Seite das Zeichen, die Waffen einzustecken.
    „Holt die anderen", befahl er. „Aus Sicherheitsgründen."
    „Es ist wirklich alles vorbei", betonte der Arkonide. „Domo Sokrat hat das Geheimlabor entdeckt, in dem du Ableger nach seinem Gen-Muster gezüchtet hast. Er hat es vollkommen zerstört."
    Ein dumpfes Knurren kam aus der Kehle des Haluters. Er hob seine Arme und ballte die vier Hände zu Fäusten. Erschrocken wich Torleman zurück, obwohl Jen Salik sich rasch zwischen ihn und den dunkelhäutigen Koloß stellte.
    „Domo Sokrat hat die Züchtungen gesehen und mit einem Wutanfall reagiert", erklärte der Terraner. „Mit deinen Experimenten hast du gegen den halutischen Ehrenkodex verstoßen und Domo Sokrat in einer Art und Weise beleidigt, die jedes für ihn erträgliche Maß weit übersteigt."
    „Es tut mir leid", beteuerte Torleman. „Ich möchte mich in aller Form für das entschuldigen, was ich dir angetan habe, Domo Sokrat. Ich hoffe, du nimmst meine Entschuldigung an."
    „Du wirst niemals wieder derartige Experimente machen?"
    „Niemals wieder mit deinem Gen-Muster", erwiderte der Tizide. „Du wirst verstehen, daß ich Versuche, die dich nicht berühren, fortführen muß."
    Domo Sokrat lachte dröhnend.
    „In dem Labor da unten aber nicht", brüllte er und schlug seine vier Hände zusammen.
    „Es existiert nicht mehr."
    Atlan sah dem Tiziden an, daß dieser sich nicht vorstellen konnte, was mit seinem Laboratorium geschehen war.
    „Bevor wir weiterreden, sollten wir nach unten gehen und uns ansehen, was Domo Sokrat in seinem Zorn angerichtet hat", schlug er vor. „Danach können wir weiterreden.
    Außerdem möchte ich dir empfehlen, die Gen-Daten der Haluters in deinem Computer zu löschen, um ihm das Gefühl zu geben, daß er dir von nun an wirklich vertrauen kann."
    Torleman begann am ganzen Körper zu zittern, als er die Trümmerstätte betrat, die vormals sein Laboratorium gewesen war. Er war einem Zusammenbruch nahe. Nie zuvor mochte er mit dieser Konsequenz erfaßt haben, über welch ungeheure Kräfte der Haluter verfügte, und wozu dieser fähig war.
    Verstohlen blickte Torleman zum Ausgang hinüber. Er dachte nur noch daran, wie er Eugen-3 mit heiler Haut verlassen konnte.
    Atlan legte ihm eine Hand an einen seiner Arme.
    „Du kannst dich auf Domo Sokrat verlassen", beteuerte er. „Der Haluter hat seinen Zorn überwunden. Er steht fest an der Seite des Grauen Lords. Auch du hast nichts vor ihm zu befürchten. Wir haben ihm begreiflich gemacht, daß du nicht wissen konntest, wie sehr du ihn durch deine Experimente beleidigt hast."
    Torleman blickte ihn hoffnungsvoll an.
    „Er steht an der Seite des Grauen Lords? „fragte er.
    „Seine Treue zu ihm ist unerschütterlich", log der Arkonide, und Torleman glaubte ihm.
    Der Tizide entspannte sich. Seine Arme sanken herab, und seine Wimpern bewegten sich weniger heftig und nervös als zuvor.
    „Wenn ich mir diese
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