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1218 - Der Haluter Sokrates

Titel: 1218 - Der Haluter Sokrates
Autoren: Unbekannt
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Zerstörung ansehe, dann ist geradezu ungeheuer, was ihr geleistet habt", sagte er. „Ich danke euch. Ich werde dem Grauen Lord berichten, was hier vorgefallen ist, und was ihr für das Grauleben getan habt."
    „Gut", erwiderte der Arkonide. „Vergiß aber nicht, daß Domo Sokrat nur solange ein treuer Vasall des Grauen Lords bleibt, wie man seinen halutischen Ehrenkodex beachtet."
    „Das ist mir klar. Ich werde es auch dem Grauen Lord sagen."
    Damit eilte er aus der Trümmerstätte zum Antigravschacht hinüber und verschwand nach oben. Domo Sokrat entblößte die Doppelreihen seiner Kegelzähne. Er lachte lautlos.
    Für ihn war das Verhalten des Tiziden ein größerer Triumph, als es die Vernichtung des Labors gewesen war.
    Atlan wollte etwas sagen, doch plötzlich meldete sich Lethos-Terakdschan.
    Die telepathische Stimme des Freundes klang in ihm auf, und sie ließ Sorge erkennen.
    Bonsin macht Fortschritte, meldete Lethos-Terakdschan.
    Aber zufrieden bist du dennoch nicht?
    Nein, ich mache mir Sorgen. Der Schock war offenbar zu groß. Twirl hat sich noch nicht von ihm erholt.
    Wo seid ihr?
    Nach wie vor im Grauland zwischen der Kuppelstation Eugen-3 und einer anderen Kuppel, deren Bezeichnung ich nicht kenne. Hier treiben sich allerlei fremde Wesen herum. Vorhin tauchte eine Art Nebel bei uns auf, blieb etwa zehn Minuten und verschwand dann wieder. Ich bin sicher, daß es ein intelligenter Nebel war. Ich habe Gedanken aufgefangen, aber ich habe sie nicht verstanden. Twirl scheint den Nebel nicht bemerkt zu haben, obwohl dieser direkt vor seiner Nase herumtanzte.
    Atlan informierte Lethos-Terakdschan über das, was inzwischen in Eugen-3 vorgefallen war.
    Wir warten auf Torleman, berichtete er. Er spricht zur Zeit mit dem Grauen Lord.
    Du glaubst, daß der Graue Lord euch jetzt an sich heran läßt? Warum sollte er?
    Ich weiß nicht. Torleman ist zunächst einmal froh, daß wir den Haluter gebändigt und in die Arme des Grauen Lords zurückgeführt haben. Er ahnt nicht, daß Sokrates zum Gegner geworden ist, und ich hoffe, daß auch der Graue Lord den Braten nicht riecht.
    Seltsam.
    Was ist seltsam? Daß Torleman ahnungslos ist?
    Nein. Ich meinte meinen Freund Twirl. Er hockt hier zwischen einigen Felsen und betrachtet eine graue Schlange, die ihm über die Füße kriecht. Sie scheint ihn nicht zu stören. Dabei hat er Angst vor Schlangen. Vorhin kam eine Schlange in unsere Nähe. Er wurde fast hysterisch vor Angst.
    Kannst du seine Gedanken nicht lesen?
    Wenn er nicht will - nicht. Und zur Zeit will er nicht.
    Für einige Sekunden verlor sich der telepathische Kontakt. Dann meldete sich der Freund wieder.
    Was geschieht mit euch ?
    Das wissen wir nicht. Alles hängt jetzt von Torleman und dem Grauen Lord ab.
    Ich bleibe in eurer Nähe. Notfalls folge ich euch - unsichtbar und hoffentlich unbemerkt.
    Wir werden dem Grauen Lord gemeinsam das Handwerk legen.
    Warte ab. Bis jetzt hat er uns mißtraut. Vielleicht hat sich jetzt etwas geändert.
    Lethos-Terakdschan zog sich endgültig zurück. Ein letzter Gedanke verriet, daß er sich Bonsil-Twirl zuwandte. Er machte sich große Sorgen um den Freund, der den Schock über seine eigenen Psikräfte noch immer nicht überwunden hatte. Atlan hoffte, daß es Lethos gelang, den lustigen Twirl geistig gesund werden zu lassen.
    „Laß uns nach oben gehen", schlug Jen Salik vor. „Wir müssen Torleman nicht unbedingt hier unten zwischen den Trümmern erwarten."
    Sie schwebten im Antigravschacht nach oben, und der Leiter von Eugen-3 kam ihnen zusammen mit fünfzehn anderen Tiziden entgegen. Torleman war sichtlich um Würde und Autorität bemüht. Doch er war nervös. Seine Wimpern zuckten und flatterten.
    „Ich habe mit dem Grauen Lord gesprochen und ihm berichtet, was hier vorgefallen ist", erklärte er.
    „Das hattest du vor", erwiderte der Arkonide. „Was sagt der Graue Lord?"
    „Ihm gefällt, daß es auch gelungen ist, den Haluter zu bändigen." Er zuckte erschrocken zusammen und blickte Domo Sokrat ängstlich an, als er sich dessen bewußt wurde, wie unglücklich er diese Worte formuliert hatte. Doch Domo Sokrat tat, als habe er sie nicht gehört.
    „Lord Mhuthan ist der Meinung, daß ihr mit der Art, wie ihr den Zorn des Haluters gedämpft und unseren Freund wieder zur Vernunft gebracht habt, eure Reifeprüfung abgelegt habt."
    „Das hören wir gern", lächelte Jen Salik.
    „Der Graue Lord bittet euch alle drei zu sich. Er möchte mit euch reden, und er will
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