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12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

Titel: 12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal
Autoren: Vladimir Volkoff
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Spinas.
    »Du denkst doch wohl nicht im Ernst daran, Jules", fuhr Lennet dazwischen. »Wenn wir die Bombe entschärfen, macht Schmitsky Hackfleisch aus uns. Was stört es uns, wenn Leder in die Luft fliegt? Er hat es verdient. Schließlich ist es seine Schuld, wenn wir unseren Teil an den zehn Milliarden nicht kriegen.«
    »Aber", zögerte Spinas, der ein anständiger Marineoffizier und kein Geheimagent war und also nicht begriff, mit welchen Tricks Lennet hier arbeitete. »Es kommt doch gerade auf die Entschärfung der...«
    »Wir haben nicht den Auftrag zu diskutieren", unterbrach Lennet ihn barsch. »Du hast den Auftrag, das Steuer zu halten, das ist alles. Und wenn du noch einmal das Maul aufmachst, beschwere ich mich bei Schmitsky.«
    Professor Leder versuchte sich in dem Floß aufzurichten, aber es gelang ihm lediglich, sich hinzuknien.
    »Ich flehe Sie an", schrie er. »Holen Sie mich heraus. Ich werde Schmitsky alles erklären... Ich bin nicht schuld, wenn...
    Ich will nicht in die Luft fliegen...« Spinas sah ihn starr an.
    »He, Lennet", flüsterte er leise. »Der Alte tut mir leid.«
    »Der alte Kerl, der Hunderttausende von Menschen kaltblütig ersäufen wollte?«
    »Aber davon ist doch hier gar nicht die Rede. Was willst du eigentlich noch? Er ist doch bereit, die Bombe zu entschärfen.«
    »Dummkopf! Wenn wir jetzt einwilligen, daß er die Bombe entschärft, dann begreift er sofort, daß wir nicht von Schmitsky kommen, und er wird einen Dreck tun. Begreifst du das?«
    »Hm ja, langsam begreife ich. Ihr seid schon gerissene Typen, ihr Geheimen. Was soll ich also machen?«

    »Ich flehe Sie an! Ich will nicht in die Luft fliegen!« jammerte der Professor
    »Versuche, deine Mühle in Gang zu bringen, aber so, daß sie nicht anspringt.«
    »Meine Mühle?«
    »Deinen Motor, Mensch!«
    »Und warum soll ich so tun, als ginge er nicht?«
    »Tu, was ich dir sage!«
    Spinas zuckte die Achseln. Dann erledigte er die Handgriffe, als wolle er den Motor in Gang setzen, aber der Motor gab nur erbärmliche Stottergeräusche von sich. Er wollte nicht anspringen.
    »He!« schrie er laut. »Das Ding springt nicht an.«
    »Versuch es!« schrie Lennet zurück. »Ich habe keine Lust, hier draufzugehen!«
    Wieder brummte der Motor. Es klang, als drehe er sich ein wenig, um dann wieder abzusterben.
    »Da stimmt irgend etwas nicht", sagte Spinas.
    »Du kennst dich doch aus, oder nicht?«
    »Ja... das heißt, ich habe keine Ahnung von dem Motor.«
    »Ich auch nicht.«
    »Was machen wir jetzt?«
    »Wir müssen schwimmen.«
    »Hast du schon mal auf die Uhr gesehen?«
    »Halb sechs.«
    »In einer halben Stunde geht die Bombe hoch!«
    »Wir können schwimmen, wohin wir wollen, wir sind immer dran.«
    »Wir sind geliefert!« Professor Leder auf seinem Floß rang die Hände.
    »Messieurs!« schrie er. »Sie haben nur noch neunundzwanzig Minuten! Ihr Motor läuft nicht. Sie sind verloren, wenn Sie mich nicht die Bombe entschärfen lassen. Ich kann Sie retten. Hören Sie mich? Ich kann Sie retten...«
    »Er kann uns retten", sagte Spinas.
    »Und Schmitsky?« gab Lennet zu bedenken.
    »Hör zu, ich habe auch Angst vor deinem Schmitsky, aber wenn ich die Wahl habe zwischen ihm und einer Atombombe...«
    »Du hast recht.«
    Sie ergriffen die Riemen und ruderten zu dem Floß hin, das langsam abgetrieben wurde.
    Mit ihrer Hilfe kletterte Leder an Bord.
    »Haben Sie ein Funkgerät?« fragte er mit zitternder Stimme.
    Spinas zeigte es ihm.
    »Wellenlänge 54,5", flüsterte der Ozeanograph. »Und jetzt brauchen wir noch eine Pfeife oder eine Stimmgabel.«
    »So was habe ich nicht", sagte Spinas. »Bei der Marine legt man auf Musik... Au!«
    Lennet hatte ihm kraftvoll auf den Fuß getreten. Aber Leder war vor Angst derart durcheinander, daß er den Versprecher von Spinas gar nicht bemerkt hatte.
    »Kann wenigstens einer von Ihnen richtig singen?«
    »Ich.« Lennet nickte. »Ich habe mich sogar schon einmal als Profi versucht.«
    »Aber ich nehme an, daß Sie das absolute La nicht treffen werden?«
    »Das fürchte ich auch.«
    »Das ist nicht weiter schlimm. Wir können herumprobieren.
    Wichtig ist nur, daß Sie do, fa, la mit den richtigen Intervallen singen können.«
    »Do, fa, la", sang Lennet.
    »Gehen Sie einen Halbton höher.«
    »Do, fa, la", sang Lennet einen halben Ton höher.
    »Noch einen halben Ton.«
    »Do, fa, la...« Der Ozeanograph schüttelte den Kopf.
    »Wie können wir erfahren, daß wir die richtigen Noten getroffen haben?«
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