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Mr. Fire und ich, Band 5 (German Edition)

Mr. Fire und ich, Band 5 (German Edition)

Titel: Mr. Fire und ich, Band 5 (German Edition)
Autoren: Lucy Jones
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1. Eine Ankunft und eine Abreise
    Die Sonne wirft ihre Strahlen durch die Vorhänge von Sarahs kleiner Wohnung. 9 Uhr morgens. Ich habe gut geschlafen. Ich lächle. Mein erster Gedanke gilt Daniel. Ich kann mich nur undeutlich an meine Träume erinnern, aber ich weiß, dass er bei mir war und seine Hände auf meinem Körper auf Wanderschaft gegangen sind. Dieser Mann verwirrt mich, betört mich, macht mich in manchen Momenten verrückt.
    Was lässt sich über unsere Beziehung sagen? Sie ist jung: Daniel und ich kennen uns noch nicht einmal einen Monat. Sie ist leidenschaftlich: Er hat eine bislang verborgene Seite von mir zu Tage gefördert – die Lust an Liebe und sinnlichem Genuss. Eine flüchtige Berührung unserer Körper genügt, um unsere Lust aufeinander zu entfachen. Sie verlangt mir viel ab: Daniel kann ebenso charmant wie tyrannisch sein, das habe ich schon gemerkt. Er kann am Morgen der feurigste aller Liebhaber sein und am Nachmittag ein eiskalter Geschäftsmann. So ist er erzogen worden. Als renommierter Juwelier ist Daniel der würdige Sohn seiner Mutter, mit der er zusammen das Unternehmen Tercari leitet. Ich habe keinerlei Zweifel an den beruflichen Qualitäten, die sie auf ihn übertragen hat, aber ich konnte beobachten, dass diese mit einer maßlosen Dominanz einhergehen. Und schließlich würde ich noch sagen, dass unsere Beziehung schwierig ist: Innerhalb weniger Tage hat Daniel tatenlos zugesehen, wie seine Mutter mich von seinem Zuhause verjagt hat und das Restaurant, in dem wir zusammen Essen waren, verlassen, weil ich ihm Fragen gestellt habe, die ihm nicht gefielen... Dennoch übt dieser Mann eine heftige und unerklärliche magische Anziehungskraft auf mich aus. Jeder Tag mit ihm birgt neue Überraschungen.
    Nach einer schnellen Dusche schlüpfe ich in einen Rock und ein Top. Schon nach wenigen Minuten stürze ich mich ins Großstadtleben, unfähig, an einem Ort zu bleiben. In einer Bäckerei mache ich Halt und bestelle ein Schoko-Croissant.
    „Gestatten Sie mir, dass ich es Ihnen schenke, Mademoiselle.“
    Es ist Ray, Daniels Chauffeur. Ich bin nicht einmal mehr überrascht, ihn hier zu treffen. Auf Daniels Wunsch passt er auf mich auf, aus der Ferne. Zu Beginn habe ich mich immer über seine Anwesenheit geärgert. Dann habe ich Ray allmählich besser kennengelernt und ich vermute, dass er mehr als nur ein Angestellter für Daniel ist. Mir gegenüber hat er sich immer extrem höflich und äußerst freundlich verhalten.
    „Was machen Sie hier, Ray? Hat Daniel Sie geschickt?“
    „Diesmal nicht. Heute ist mein freier Tag und ich habe eine Cousine, die zwei Straßen von hier wohnt. Ich war gerade auf dem Weg zu ihr, als ich Sie aus diesem Gebäude habe kommen sehen. Ich bringe ihr Frühstücksgebäck“, erklärt er, während er mir ein Schoko-Croissant reicht, das die Bäckerin zu seinen Croissants gelegt hat.
    Wir grüßen uns. Ich beobachte, wie er sich entfernt, bevor ich mich wieder auf den Weg mache.
    Hat Ray die Wahrheit gesagt? Sind wir uns wirklich durch Zufall über den Weg gelaufen? Schwer zu glauben, aber warum auch nicht.
    Dieses Treffen erinnert mich daran, dass ich weder weiß, wann ich Daniel wiedersehen werde, noch wo. Ich setze mich auf die Terrasse eines Cafés und schalte mein Handy ein. In einer ersten SMS teilt Sarah mir mit, dass sie morgen um 15:45 Uhr am Flughafen von Orly ankommen wird. Hervorragend. Daniel hat mir auf die Mailbox gesprochen, dass wir uns zu Mittag im Meurice treffen, einem Restaurant zwei Metro-Stationen von hier. So habe ich gut zwei Stunden Zeit, für das Mittagessen ein Kleid zu finden.
    Ich beschließe, die Galeries Lafayette aufzusuchen. Dort war ich zwar noch nie, aber ich bin mir sicher, dass ich dort etwas Passendes finden werde. Ein paar Minuten später fühle ich mich ganz klein, verloren in einem unablässigen Schwall von Touristen aller Nationalitäten. Ich flaniere und suche dabei ein Kleidungsstück, das Daniel gefallen könnte. Es muss schlicht, aber elegant sein und einen originellen Touch haben. Es soll mich zur Geltung bringen, denn Daniel hat mich gern an seiner Seite, aber es darf nicht alle Blicke auf sich ziehen: Daniel will, dass man ihn zuerst bemerkt, besonders dann, wenn nicht er ausgesucht hat, was ich trage. Die Wahl fällt mir nicht leicht, aber schließlich finde ich ein Kleid, das mir für ein Mittagessen in der Stadt angemessen erscheint. Es ist schlicht, aber schön geschnitten und seine rote Farbe schafft einen
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