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12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

Titel: 12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal
Autoren: Vladimir Volkoff
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verstanden!«
    »Ja.«
    »Gut. Auf Wiederhören, Monsieur. Und bestellen Sie dem Premierminister meine besten Grüße", schloß Schmitsky glucksend.
    Um vier Uhr morgens bestieg Schmitsky zusammen mit Dorsel, einem ehemaligen Einbrecher, mit John, Clapan und Nicole das Schnellboot und fuhr von Formentera aus auf die spanische Küste zu.
    Oben zog ein französisches Militärflugzeug durch den Nachthimmel und feuerte alle zehn Minuten eine rote Leuchtrakete ab, die strahlende Streifen an den Himmel zeichnete.
    Im Osten begann der Himmel bereits heller zu werden. Dann färbte er sich langsam rot. Frühdunst wogte über den Wellen.
    Endlich empfing das Funkgerät der Maschine ein Zeichen auf Welle 27.
    »Hier Schmitsky. Hören Sie mich? Antworten Sie!«

    Eine dunkle Masse löste sich von der Maschine; der Behälter mit den Milliarden sank immer tiefer!
    »Hier ist die Sondermaschine. Ich höre Sie", sagte der Funker erleichtert.
    »Laden Sie jetzt ab und fliegen Sie sofort weiter.«
    Der Funker gab den Befehl an den Piloten weiter. Der Pilot drückte auf einen Knopf. Eine dunkle Masse löste sich von der Maschine. Ein Fallschirm blühte am Himmel auf. Rote und grüne Lichter blinkten. Der Behälter sank tiefer. Die Maschine verschwand in der Nacht.
    Gleichzeitig erhielt Montferrand in seinem Büro in Paris die Meldung: »Krebs l von Krebs 44. Mission erfüllt.«
    Das Schnellboot brauchte eine gute Stunde, ehe es den Behälter erreichte. Wind und Meeresströmung hatten ihn weit abgetrieben.
    Endlich konnte Clapan den Aluminiumzylinder mit einer Stange einfangen. John sprang ins Wasser und befestigte ein Tau. Dorsel zog ihn an Bord.
    Schmitsky betrachtete ehrfürchtig den glänzenden Behälter und sagte kein Wort. »Zehn Milliarden...«, murmelte Clapan.
    »Vorausgesetzt, daß die nicht einen Scherz mit uns treiben", gab Dorsel zu bedenken.
    »Das würden sie nicht wagen", meinte Schmitsky. »Außerdem bezahlen das ja die Versicherungen. Also...«
    Nicole dachte daran, daß die Versicherungen keineswegs bezahlen würden, weil sie ahnte, daß die vierzehn Briefe nie ihre Adressaten erreicht hatten. Sie wartete voller Furcht auf das Öffnen des Behälters.
    Zuerst mußten die Klebestreifen gelöst werden. Dann wurden die Verschlüsse geöffnet. Schließlich blieb nur noch der Deckel abzuziehen.
    »Schwer ist das Ding auf jeden Fall", bemerkte John. »Es muß Gold drin sein...«
    »Gold...«, wiederholte Clapan mit trockenem Mund.
    Clapan hielt den Zylinder, während John den Deckel abzog.
    Er löste sich. Clapan schüttelte den Inhalt auf den Boden.
    Bündel mit Banknoten, dicke Umschläge mit Papieren, Rollen mit Goldstücken und rechteckige Barren bildeten einen ansehnlichen Berg - den teuersten Berg der Welt.
    »Werft den Behälter über Bord", befahl Schmitsky. »Es ist immerhin möglich, daß die Burschen einen kleinen Sender eingebaut haben.«
    John warf den Zylinder ins Wasser.
    Clapan hatte die Hände gefaltet und betrachtete den Schatz mit dem Gesichtsausdruck eines Mannes, der gerade sein Gebet verrichtet.
    John ballte die Fäuste und streckte dann wieder die Finger.
    Vielleicht dachte er daran, daß man vielleicht Schmitsky dem Behälter nachschicken könnte...
    Dorsel schien im Geist zu rechnen.
    Nicole dachte daran, welch riesige Summe als Lösegeld für die Côte d'Azur aufgebracht worden war, und daß keine Summe der Welt zu hoch war, wenn es darum ging, die vielen, vielen Menschen zu retten.
    Schmitsky hatte ein sonderbares Gefühl. Er fürchtete plötzlich, eine Verschwörung seiner Leute könnte ihm im letzten Augenblick die Beute entreißen. Demonstrativ zog er eine automatische Pistole aus der Tasche und steckte sie in den Gürtel.
    »Meine Dame, meine Herren", sagte er dann feierlich. »Wir sind am Ziel. Ich beglückwünsche Sie alle.«
    Er erinnerte an einen General, der nach der entscheidenden Schlacht eine Rede an seine Truppe hält. »Und jetzt die Bombe", erinnerte Nicole.

    Banknoten, Papiere, Goldmünzen und Goldbarren purzelten auf das Deck
    Schmitsky lächelte.
    »Oh, richtig, die Bombe", rief er. »Diese Bombe, für die wir ein ganzes Jahr gebraucht haben. Diese niedliche kleine Bombe, die wir gehütet haben wie unseren Augapfel. Diese Bombe, die so gut gewirkt hat.«
    Im Tonfall seiner Stimme lag etwas so Eigenartiges, daß die Blicke seiner Untergebenen sich wie gebannt auf ihn richteten.
    »Hier ist ein Sender", fuhr Schmitsky fort, »und hier ist eine kleine Flöte", fügte er hinzu, indem
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