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12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

Titel: 12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal
Autoren: Vladimir Volkoff
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noch nicht...«
    »Er will eine Erklärung, Jules, hast du so etwas schon gehört?
    Nun gut, erklären wir es ihm. Wir lassen Sie hier auf dem Floß zurück und hauen so schnell wie möglich ab. Wenn die Bombe explodiert, sitzen Sie praktisch direkt drauf, und wir sind schon weit genug weg.«
    »Aber die Bombe explodiert doch gar nicht. Frankreich wird doch nicht wegen zehn Milliarden die vielen Menschen an der Côte d'Azur draufgehen lassen...«
    »Wenn Sie mir nicht glauben", sagte Lennet, »dann glauben Sie vielleicht dem Radio.«
    Er ging in die Kabine und drückte auf einen Knopf. Leder konnte ihn nicht sehen und also auch nicht ahnen, daß dies nicht der Schalter eines Rundfunkempfängers, sondern der eines Tonbandgerätes war. Was er nun hörte, war keineswegs ein französischer Sender, sondern eine Bandaufnahme, die in der Nacht entstanden war, und zwar mit Hilfe des Autoradios im Sportwagen und der Stimme von Spinas, der durch ein Taschentuch sprach, um seine Stimme unkenntlich zu machen.
    Zuerst kamen verschiedene Stimmen und Geräusche, so als suche Lennet einen bestimmten Sender. Es kam Musik, man hörte Gelächter, dann plötzlich eine ernste Stimme, die in angstvoll gehetztem Ton sprach: »Hier spricht Robert Planchet aus Cannes. Die Evakuierung der Côte d'Azur wird mit verzweifelter Energie vorangetrieben. Auf den Straßen haben sich endlose Schlangen von Fahrzeugen gebildet. Die meisten sind völlig überladen. Die Polizei hält alle Wagen an, die nicht völlig besetzt sind, und läßt Menschen einsteigen, die kein eigenes Fahrzeug besitzen. Die Air France hat alle internationalen Flüge abgesetzt und mit allen verfügbaren Maschinen von den Flugplätzen der Côte d'Azur aus eine Luftbrücke eingerichtet. Auch alle Maschinen der Luftstreitkräfte sind im Einsatz. Einige Straßen mußten gesperrt werden und dienen jetzt als Landebahnen. Das Militär fährt Menschen mit sämtlichen verfügbaren Fahrzeugen aus der gefährdeten Zone heraus. Der Himmel ist voller privater und nichtprivater Hubschrauber. Es sieht aus, als träfen sich alle Hubschrauber Frankreichs und auch anderer Nationen an der Côte d'Azur. Es scheint, als habe man eine allgemeine Panik vermeiden können. Bisher wurden nur wenige Unfälle registriert. Wenn die Sonne aufgegangen ist, wird man sich ein genaueres Bild von der Lage machen können.
    Jenen Hörern, die nicht die ganze Nacht vor ihrem Rundfunkgerät zugebracht haben und erst jetzt unseren Sender empfangen, hören noch einmal in Stichworten die schreckliche Vorgeschichte der Evakuierung: Vor der französischen Mittelmeerküste wird in kurzer Zeit eine Atombombe explodieren. Der Verbrecher, der diese Bombe gebaut hat und die Küste mit einer Sturmflut bedroht, wie sie das Mittelmeer noch nie erlebt hat, verlangt zehn Milliarden Francs dafür, daß er die Bombe entschärft. Dank des Einsatzes und der Berechnungen einiger Ozeanographen, insbesondere Professor Leders, konnte die Stelle ausgemacht werden, an der die Bombe sich befindet. Aber es scheint, als könne sie nicht entschärft werden, ohne sie zur Explosion zu bringen und damit die gefürchtete Sturmflut auszulösen. Die Bombe ist gesichert.
    Trotzdem will die Regierung nach erfolgter Evakuierung der Zivilbevölkerung versuchen, eine Entschärfung in Angriff zu nehmen. Speziell ausgebildete Fachleute, die sich für diesen Einsatz freiwillig gemeldet haben, stehen bereit. Wenn die Regierung nicht in Erfahrung gebracht hätte, wo sich die Bombe befindet, hätte sie versuchen müssen, die ungeheure Summe von zehn Milliarden ...«
    Lennet schaltete das Gerät ab und ging wieder an Deck.
    »Sie haben es gehört, Professor", sagte er. »Die ganze Sache geht schief, und Sie sind schuld! Und da wundern Sie sich, daß Schmitsky Sie nicht gerade mit freundschaftlichen Gefühlen bedenkt? Er hat uns wörtlich gesagt - wörtlich, nicht wahr, Jules? -, er hat wörtlich gesagt: ,Vielleicht wird die Bombe für nichts und wieder nichts explodieren, aber der Leder wird wenigstens nicht für nichts in die Luft fliegen. Er fliegt in die Luft, weil er mich verraten hat.' Und dabei hat er gegluckst. Sie kennen das ja. Los, Jules, hilf mir.«
    Die beiden jungen Männer packten das Floß an beiden Enden und hoben es aufs Wasser.
    »Messieurs, Messieurs!« schrie Leder entsetzt. »Ich will nicht in die Luft fliegen. Ich weiß, wie man die Bombe entschärft. Ich sage Ihnen, was man machen muß!«
    »Na gut, dann sagen Sie es uns!« entgegnete
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