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12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

Titel: 12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal
Autoren: Vladimir Volkoff
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er ein kleines Instrument aus der Tasche zog. »Ich stelle jetzt den Sender auf die Wellenlänge der Bombe ein. Und wenn ich jetzt auf dieser kleinen Flöte die drei Noten do, mi, so pfeife, explodiert die Bombe, und wenn ich do, fa, la pfeife, ist sie entschärft. Was denkt ihr wohl, welche Töne ich pfeifen werde?«
    Einen Augenblick lang waren alle starr.
    »Bilden Sie sich allen Ernstes ein, daß ich die Zukunft meiner Saphirküste, meines Touristenzentrums, opfern werde, nur weil die Bonzen von der Côte d'Azur so naiv waren, mir zehn Milliarden zu geben? Denkt doch mal nach. Die Costa Brava ist völlig überlaufen. Die Costa del Sol ist zu weit von Mitteleuropa entfernt. In Italien gibt es bereits zu viele Touristen. Der einzige Gegner der Saphirküste ist die Côte d'Azur. Wenn ich sie am Leben lasse - was habe ich dann? Nein, so dumm bin ich nicht.«
    Er sah auf die Uhr. Es war gerade sechs Uhr morgens. »Das ist ein feierlicher Augenblick", verkündete er.
    Er blies auf seiner Pfeife die Note do. Seine Leute sahen ihn an und wagten nicht, sich einzugestehen, daß...
    Er pfiff die Note mi.
    Als sie noch ein Kind war, hatte Nicole Klavier gespielt. Sie hatte ein gutes Gehör. Eine Terz, eine Quart, sie hatte sich nicht geirrt. »Nein!« schrie sie.
    Sie stürzte sich auf Schmitsky.
    John hielt sie auf. Sie trat ihm gegen die Schienbeine, sie schlug ihm ins Gesicht, er ließ sie nicht los.
    »Schau, schau", sagte Schmitsky, »Mademoiselle Trolier will die Côte d'Azur retten! Das ist sehr interessant! Bindet sie fest.
    Wir werden uns später mit ihr beschäftigen.«
    Er pfiff auf seinem Instrument die Note so!

    Mit einem lauten Entsetzensschrei stürzte sich Nicole auf den Verbrecher

Angst macht gesprächig
    Vier Uhr morgens.
    Die »Möwe" lag vor Anker und wiegte sich in der leichten Dünung.
    Rasch trugen Lennet und Spinas Monsieur Leder auf das Boot, dazu das Material, das sie benötigten. Der Wissenschaftler gab wieder Lebenszeichen von sich.
    Spinas ging ans Steuer, und das Boot raste auf jene Stelle zu, wo unter Wasser die Bombe auf die schicksalhaften drei Töne wartete.
    Es war schon dunkel, als sie an Bord gingen, doch bald stieg der Frühdunst über dem Wasser auf. Spinas sah immer wieder auf den Kompaß.
    Nach den jüngsten Nachrichten hatte man die zehn Milliarden aufgebracht. Der Erkennungssatz war über den Äther gegangen.
    Die jungen Männer allerdings hofften immer noch, ihr Ziel zu erreichen, ehe das Geld übergeben worden war. Trotzdem fühlten sie sich alles andere als behaglich: Wenn durch irgendeinen Zwischenfall die Sturmflut ausgelöst wurde, befanden sie sich genau mittendrin.
    Der Himmel rötete sich im Osten. Es war fünf Uhr morgens.
    »Sind wir da?« fragte Lennet.
    »Nein, aber das muß auch gar nicht sein", erwiderte Spinas.
    »Mein Funkgerät hat eine ziemliche Reichweite, und der kleine Leder wird ja nicht unsere Instrumente kontrollieren. Ich weiß nicht, mit was für einem System die Bombe ausgerüstet ist, wir sind auf jeden Fall nahe genug, daß sie unseren Funkspruch empfangen kann.«
    Er stellte den Motor ab. Professor Leder wachte nun richtig auf.
    »Wo bin ich?« fragte er und rieb sich den schmerzenden Kopf.
    »Er fragt noch, wo er ist!« höhnte Lennet und spielte noch immer den Gangster. »Los, Jules, hilf mir, daß wir ihn dahin bringen, wo er hingehört.«
    Er packte Leder an den Füßen, während Spinas ihn an den Schultern faßte. So legten sie den Wissenschaftler auf ein aufblasbares Floß.
    »Die Luftpumpe", befahl Lennet. Mit einer Fußpumpe blies Spinas das Floß auf.
    »Was wollen Sie mit mir machen? Warum haben Sie die Masken abgenommen? Wo befinden wir uns überhaupt?«
    »Wir haben die Masken abgenommen, weil der Karneval vorüber ist", antwortete Lennet in etwas großsprecherischem Tonfall. »Sie tragen Ihre nicht mehr, warum soll ich meine noch aufhaben?«
    »Wo sind wir?« fragte der Ozeanograph abermals.
    »Mein lieber Professor, wir sind ganz nahe an der hübschen kleinen Bombe von Schmitsky dran.«
    »Das ist ausgeschlossen. Man würde die Antennen des Senders sehen.«
    »Die können Sie bei dem Dunst doch nicht sehen. Sie ist auf der Steuerbordseite etwa hundert Meter entfernt. Los, Jules, faß an, damit wir unseren Passagier ins Meer befördern.«
    »Hören Sie, hören Sie, was haben Sie mit mir vor?«
    »Wir wollen gar nichts von Ihnen. Wir sind nur die ausführenden Organe. Also führen wir aus, was man uns gesagt hat.«
    »Ich verstehe immer
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