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115 - Die Höhle des Chakra

115 - Die Höhle des Chakra

Titel: 115 - Die Höhle des Chakra
Autoren: Dämonenkiller
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Äußerlichkeiten.
    Das Zimmer war groß und geräumig. Selbstverständlich gab es ein Bad, eine Toilette und einen, Vorraum. Außerdem hatte das Zimmer einen weißen Balkon mit Marmorbalustrade.
    Sri Mahadev war mit Unga eingetreten. Unga gab den Pagen ein paar Rupien Trinkgeld, damit er sie loswurde. Dann wandte er sich an Sri Mahadev.
    Der Sikh sprach ein zwar nicht ganz akzentfreies, aber sehr gepflegtes Englisch.
    „Was ist nun?" fragte Unga. „Ich will baden und mich umziehen. Wann und wo treffe ich Colonel Bixby? Hat er eine Nachricht für mich hinterlassen?"
    Sri Mahadev schüttelte den Kopf. „Keine Nachricht, Mr. Triihaer. Ich komme morgen gegen Abend und hole Sie ab. Dann werden Sie Weiteres erfahren."
    „Morgen abend? Was soll ich denn in der Zwischenzeit anfangen? Ich bin nicht nach Indien gekommen, um herumzutrödeln."
    „Ruhen Sie sich aus! Sehen Sie sich Bombay an! Es ist eine große Stadt, die manche Sehenswürdigkeiten besitzt."
    Unga packte Sri Mahadev an den Schultern, zog ihn zu sich her und hob den nicht leichten Mann hoch, daß sich dessen Gesicht auf gleicher Höhe mit dem seinen befand.
    „Ich will jetzt etwas Konkretes wissen, Sri Mahadev Singh."
    „Ich sage kein Wort mehr, als ich sagen darf1', sagte der Sikh, „und wenn Sie mich in Stücke zerreißen. "
    Unga hielt ihn noch eine kurze Weile in der Schwebe und setzte ihn dann ab. „Also gut. Morgen abend. Aber wenn niemand kommt, werde ich mich allein nach Ellora aufmachen. Ich weiß, was dem Guru Sarwapalli Pareshi und seinen Sadhus passiert ist. Ich will herausfinden, wer sich hinter dem Namen Chakravartin verbirgt."
    Sri Mahadev Singh sah entsetzt aus.
    „Man soll diesen Namen nicht leichtfertig nennen. Padma, Padma, Padma!" Es hörte sich an, als rezitierte er einen Gegenzauber. „Ich gehe, Mr.
    Triihaer."
    Unga nickte nur, und der Sikh entfernte sich.
    Unga schloß die Zimmertür von innen ab und öffnete die Reisetasche, in der sich Don Chapman befand. Der Zwergmann hüpfte heraus, reckte und streckte sich.
    Don Chapman war einmal ein Secret-Service-Agent gewesen, ein gutaussehender, lebenslustiger Mann von knapp fünfzig Jahren. Dann hatte ihn ein Dämon, der Puppenmacher Roberto Coppello, auf dreißig Zentimeter verkleinert. Bisher war es nicht gelungen, Chapman seine richtige Größe wiederzugeben. Er hatte eine Gefährtin - Dula -, eine kleine Schönheit, die dieselbe Statur hatte wie er. Mit ihr lebte er in Island auf dem Hof der alfar. Jetzt war er mit Unga in einer besonderen Mission unterwegs.
    „Ich glaubte schon, sie hätten mich erwischt, als dieser Zollbeamte mich mit der Puppe ins Nebenzimmer trug", sagte Don. „Aber es ist noch einmal gut abgegangen."
    „Was wurde denn mit der Puppe gemacht. Wurde sie einer technischen Materialprüfung unterzogen?"
    „Ach was. Ein abgerichteter Schäferhund hat an der Puppe geschnuppert. Er war darauf dressiert, Haschisch und andere Rauschgifte zu riechen, denke ich, und gab keinen Laut von sich. Das heißt, er knurrte einmal, als er mich roch."
    Es war nicht immer leicht, Don Chapman von einem Ort zum anderen zu transportieren. Don mochte kein Aufsehen, sonst hätten sich womöglich noch irgendwelche Behörden eingeschaltet und ihn zu Forschungszwecken beschlagnahmt.
    Die Reisetasche war speziell für Don als Transportbehälter hergerichtet. Sie hatte Luftlöcher. Don konnte sich darin ein Bett bereiten, war mit kleinen Nahrungsvorräten versehen und konnte sogar im Schein einer kleinen batteriegespeisten Lampe lesen. Selbst ein chemisches Trockenklo, als Seifendose getarnt, war in der Tasche vorhanden.
    Trotzdem war die Tasche für Don ein. Gefängnis. Jetzt konnte er sich endlich wieder frei bewegen. Als Tarnung lag in der Tasche auch die japanische Puppe bereit, in die Don im Notfall schlüpfen konnte.
    Don hatte alles gehört, was zwischen Unga und Sri Mahadev besprochen worden war.
    „Traust du diesem Sikh?" fragte er Unga.
    „Nicht weiter, als ich ihn werfen kann", entgegnete der Cro Magnon. „Komm, wir wollen auf den Balkon gehen."
    Don sprang vom Tisch und folgte Unga auf den Balkon, der nach beiden Seiten hin abgeschlossen war. Er sprang auf die Balkonbrüstung, die anderthalbmal so hoch war wie er. Die Sonne ging hinter den bewaldeten Hügeln im Landesinnern unter. Das Abendrot glühte über der Sechsmillionenstadt Bombay.
    Die Luft war nicht so gut, wie sie hätte sein können. Von den Salzsümpfen, die der Insel Salsette ihren Namen gegeben hatten, stieg
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