Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
115 - Die Höhle des Chakra

115 - Die Höhle des Chakra

Titel: 115 - Die Höhle des Chakra
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Sarwapalli Pareshi. „Gepriesen sei Padma!"
    Er klatschte in die Hände.
    Die beiden letzten Sadhus stellten sich nebeneinander. Sie schauten zu der großen, monolithenähnlichen Säule vor den Tempelgebäuden. Unwillkürlich folgten die Zuschauer ihrem Blick.
    Sie sahen, wie der tonnenschwere oberste Teil der Säule sich löste und über den Köpfen der beiden Sadhus schwebte. Jetzt wichen die Zuschauer zurück, und viele verneigten sich und hoben die Hände.
    Was hier gezeigt wurde, ging über das Maß dessen hinaus, was die Jogis und Fakire zustande brachten.
    „Padma ist eine mächtige und erhabene Gottheit", sagten viele unter den Zuschauern. „Guru Pareshi soll uns mehr von ihm und seiner Lehre erzählen, damit auch wir zum Heil gelangen können."
    „Das alles bewirkt Padma", sagte Guru. „Es gibt keinen Größeren als ihn. Nun will ich euch mehr von dem Erhabenen erzählen."
    Der Guru wurde unterbrochen. Ein teuflisches dämonisches Gelächter gellte über die Menge hinweg. Es schien aus dem Innern des Tempels zu kommen und zugleich auch aus der Luft und aus dem Erdboden.
    Die Zuschauermenge überlief es kalt.
    Der Guru erstarrte.
    „Padma ist ein Wurm!" rief eine Stimme, die jeder verstand, gleich welche Sprache er redete. „Chakravartin, der Weltbeherrscher, der das Universum in Bewegung hält, tritt Padma in den Staub, in den er gehört. Fürchtet Chakravartin und wendet euch ihm zu, sonst wird er euch vernichten, wie er 'die Diener des elenden Padma vernichtet!"
    Die Stimme brach jäh ab, und dann ging alles ganz schnell. Die tonnenschwere behauene Gesteinsmasse stürzte herab und zerschmetterte die beiden Sadhus, deren geistige Kräfte sie bewegt hatten. Der Mann, der zehn Meter hoch in der Luft schwebte, stürzte mit einem Schrei herunter und schlug auf den Steinplatten auf. Die beiden Wandermönche, die sich mit Messern und Nadeln durchbohrt hatten, begannen vor Schmerz zu brüllen. Blut schoß aus ihren Wunden.
    Der Guru rang die Hände.
    „Padma!" schrie er. „Warum läßt du das zu? Warum hast du uns verlassen?"
    Die Zuschauer schrien entsetzt durcheinander. Noch rührte keiner eine Hand, um den beiden schwerverletzten, von Dolchen und langen Nadeln durchbohrten Sadhus zu helfen.
    „Padma!" rief der Guru verzweifelt.
    Dann ging etwas Grauenvolles mit ihm vor. Er begann grotesk zu zucken. Seine Arme und Beine wirbelten durch die Luft, so daß sie aus den Gelenken gerissen wurden. Sarwapalli Pareshi hüpfte auf und nieder. Sein Körper schlug auf dem Boden auf und federte wieder hoch wie ein Gummiball. Sein gelbes Gewand färbte sich rot.
    Sarwapalli Pareshi gab keinen Laut mehr von sich, obwohl er furchtbare Qualen litt. Als er zwei Minuten später auf dem Boden liegenblieb, hatte er keinen heilen Knochen mehr im Leib, und eine große Blutlache bildete sich um ihn.
    Da löste sich der Bann bei den Zuschauern, und sie rannten herbei, um zu helfen, wo es nichts mehr zu helfen gab.
    Die Japaner drängten und schlängelten sich vor und knipsten und filmten wie die Teufel. Eine solche Sensation hatten sie auf ihrer ganze Indienrundreise noch nicht erlebt.
    Die Menschen, die um den toten Guru herumstanden, wichen zurück. Sie machten sich auf etwas aufmerksam.
    Mit dem Blut des Guru war von unsichtbarer Hand ein Wort auf die Steinfliesen geschrieben:
Chakra,
die Abkürzung von
Chakravartin.

    Der zwei Meter große Hüne mit dem markanten Gesicht und dem schwarzen Haar verließ als erster die Lockheed Super Constellation. Er mußte sich im Flugsteig bücken, um nicht mit dem Kopf anzustoßen. Als Handgepäck trug er eine Reisetasche.
    Zunächst ging er durch die Paßkontrolle, die er anstandslos passieren konnte. Bei der Gepäckausgabe wartete er geduldig in der Menge der anderen Flugpassagiere, bis die Gepäckstücke auf dem Band der Transportanlage erschienen. Er ergriff seinen abgewetzten Reisekoffer; einen Gepäckkarren verschmähte der hünenhafte Mann, obwohl der Koffer sehr schwer war und eine Menge Zusatzgebühr gekostet hatte. Doch der schwarzhaarige Hüne trug ihn, als wäre er nur eine leere Pappschachtel.
    Federnd wie ein Boxer ging er durch die große Halle zur Zollabfertigung. Er kam als einer der ersten an die Reihe. Für ihn interessierten sich die indischen Zollbeamten besonders.
    „Do you speak Englisch?" Der Hüne nickte.
    „Your name, please, Sir?"
    „Unga Triihaer."
    „Nationality?"
    „I am an Islandian."
    Unga hatte es gelernt, sich in der Welt des 20. Jahrhunderts zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher