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115 - Die Höhle des Chakra

115 - Die Höhle des Chakra

Titel: 115 - Die Höhle des Chakra
Autoren: Dämonenkiller
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bewegen, seit ihn eine von Dorian Hunter und Jeff Parker geführte Expedition von der Teufelsinsel geholt hatte. Er war ein echter Cro Magnon, achttausend Jahre vor Beginn der christlichen Zeitrechnung geboren. Inzwischen sprach er fließend Englisch und noch ein paar andere moderne Sprachen. Die Technik des 20. Jahrhunderts fürchtete er keineswegs.
    „Was führt Sie in unser Land, Mr. Triihaer?" fragte ein Zollbeamter, offenbar der Leiter dieses Dezernats.
    „Ich bin Forscher und will mir Indiens Tempel ansehen und die Folklore studieren."
    „Das ist zweifellos sehr interessant. Öffnen Sie bitte Ihren Koffer und das Handgepäck!"
    Unga wußte nicht, weshalb sie ausgerechnet ihn ausgesucht hatten. Vielleicht, weil er aus der Menge hervorstach. Westliche Geschäftsreisende, meistens Engländer, gutgekleidete Inder und indische Frauen in Saris mit Kastenzeichen auf der Stirn drängten sich um Unga.
    Er öffnete den Koffer, und zwei Zollbeamte schauten hinein. Schnell und geübt durchsuchten sie den Koffer, ohne allzuviel Unordnung zu verursachen.
    „Was ist das?" fragte einer und zeigte auf ein paar Dämonenbanner und gnostische Gemmen. „Persönliche Gegenstände", sagte Unga. „Ich bin Sammler. Es interessiert mich, ob in den indischen Tempeln ähnliche Darstellungen zu finden sind wie auf diesen Amuletten. Ich möchte eine bestimmte Theorie nachprüfen."
    Die beiden Zollbeamten berieten sich und beschlossen, daß Unga die Dämonenbanner und gnostischen Gemmen deklarieren müßte. Er mußte sie wieder ausführen. Falls er sie in Indien verkaufte, hatte er Zoll zu bezahlen.
    „Nun die Reisetasche, Mr. Triihaer!"
    Unga öffnete bereitwillig seine Reisetasche. Die Zollbeamten schauten hinein. Einer holte Ungas aus Knochen gefertigten Kommandostab hervor, der andere eine bemalte japanische Porzellanpuppe. Die restlichen Gegenstände wurden schnell durchstöbert.
    „Was ist das?" fragte der Dezernatsleiter.
    „Ich sagte es bereits: Sammlerstücke", antwortete Unga freundlich. Er befand sich jetzt als einziger Reisender in dem Zollraum. „Ich versichere Ihnen, ich habe nicht die Absicht, etwas Verbotenes ins Gebiet der Indischen Union einzuschmuggeln. Ich bin ein harmloser Wissenschaftler, ein Indologe." Der Dezernatsleiter sagte etwas in Hindi zu einem seiner Beamten. Der Mann nahm die Porzellanpuppe und trug sie hinaus.
    Unga zwang sich zur Ruhe. Wenn Don Chapman in der Puppe entdeckt wurde, hatte er einiges zu erklären.
    Es dauerte nur kurze Zeit, bis der Inder zurück kam und Unga die Puppe zurückgab.
    „Es ist alles in Ordnung, Mr. Triihaer. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in unserem Land. Hoffentlich sind Ihre Forschungen erfolgreich."
    „Danke."
    Unga verstaute seine Sachen. Am Ausgang bekam er seinen Paß wieder, der mit einem Vermerk wegen der Sammlerstücke sowie mit einer Liste versehen worden war.
    Unga marschierte durch den langen Gang. Dann stand er in der Terminalhalle des International Airports von Bombay. Er fühlte sich ein wenig abgespannt, denn der Flug von Island über Paris und Teheran hatte mit Zwischenaufenthalten mehr als einen ganzen Tag gedauert.
    Unga hatte es satt, stundenlang in Terminalhallen und in Airport-Restaurants herumzuhocken und zu dösen. Lautsprecherdurchsagen tönten durch die Halle mit der Glasfront. Menschenschlangen standen vor den Abfertigungsschaltern.
    Unga gähnte. Soweit hatte er sich doch noch nicht an die Technik gewöhnt, daß er im Flugzeug schlafen konnte. Er steuerte auf den Informationsstand zu, wo er hoffte, Colonel Bixby zu treffen. Bixby befand sich im Fernen Osten, genau bei jenen Kultstätten von Ellora, zu denen auch Unga mit Don Chapman wollte.
    Unga hatte Trevor Sullivan in London gebeten, Bixby zu benachrichtigen, damit der ihn auf dem Flughafen in Bombay oder später im Hotel traf.
    Unga war ein wenig enttäuscht, als er beim Informationsstand keine Spur von Bixby entdeckte. Die Maschine der Air-India war pünktlich gelandet. Den Informationsstand der ersten Halle hatte Unga als Treffpunkt angegeben.
    Er überlegte, ob vielleicht ein Mißverständnis vorlag und der Colonel ihn in einer der anderen Hallen erwartete. Da zupfte ihn jemand am Ärmel.
    Unga drehte sich um. Ein Inder stand vor ihm. Er trug ein helles Gewand, das an einigen Stellen geflickt war, und Sandalen. Auf dem Kopf hatte er einen hellen Turban, und um die Taille trug er eine rote Schärpe, in der ein kurzes Schwert steckte. Er war Mitte der Zwanzig und machte
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