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1131 - Terror in der Totenstadt

1131 - Terror in der Totenstadt

Titel: 1131 - Terror in der Totenstadt
Autoren: Jason Dark
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zuckte mit den Schultern.
    »Hast du sie nicht gesehen? Es ist dunkel. Es ist ihre Zeit. Sie müßten im Freien herumlaufen wie die Tiere in ihrem Zoo-Gehege.«
    »Wir haben sie nicht gesehen.«
    »Aber ihr wißt, daß es sie gibt?«
    »Ja, das schon. Der Oberst sagte es uns.«
    Karina Grischin richtete sich mit einem Ruck auf. Zu schnell, wie sie an den durch ihren Kopf schießenden Schmerzen merkte. Das fiel dem Niedergeschlagenen nicht auf. Er sah nur die Mündung der eigenen MPi wieder auf sich gerichtet und sah, daß Karina zwei Schritte zur Seite trat.
    »Hoch mit dir!«
    Er stellte keine Fragen mehr und erhob sich mühsam. Dabei glitt seine Hand an die Außenseiten der rechten Tasche heran. Karina wußte, daß er dort ihren Revolver hineingesteckt hatte. Bevor er hineingreifen konnte, schlug sie den Waffenlauf auf die rechte Schulter des Mannes, der wegen seiner gebückten Haltung die Balance verlor und wieder auf dem Boden landete.
    »Hatte ich vergessen, dir zu sagen, daß ich es hasse, wenn man mich hintergehen will?«
    Er fluchte.
    Karina nutzte die Gelegenheit, um ihren Revolver an sich zu nehmen. »Daß du mich noch immer nicht begriffen hast. Ich bin besser als du! Merk dir das!«
    »Ja, schon gut.« Er kämpfte sich hoch. Diesmal war sein Gesicht verzerrt. Die linke Hand hatte er auf seine rechte Schulter gelegt. Er stand zur Seite hin gebückt und starrte die Frau an. In seinen Augen funkelte der Haß.
    »Du kennst den Weg zu deinem Oberst. Ich kenne ihn nicht. Deshalb wirst du mich hinbringen!«
    Noch einmal schaute er sie von der Seite an und flüsterte: »Du wirst in den Tod gehen, nicht ich.«
    »Trotzdem lasse ich es darauf ankommen!« erklärte Karina kalt. Sie hoffte auch, daß ihr John und Suko verziehen, denn die beiden hatte sie im Stich lassen müssen.
    Sie befanden sich in unmittelbarer Nähe der Fahrzeuge. In der letzten Zeit war Karina nicht dazu gekommen, sich umzuschauen. So hatte sie die Umgebung außer acht lassen müssen.
    Das genau war ein Fehler.
    Die Maschinenpistole wurde plötzlich dreimal so schwer in ihren Händen, als sie die bewaffneten Gestalten sah, die sie von vier Seiten eingekreist hatten. Lautlos wie Gespenster waren sie gekommen, und sie brauchten kein Wort zu sagen.
    Karina wußte auch so, was sie zu tun hatte.
    Sie ließ die MPi fallen…
    ***
    Die lebende Leiche war aus dem rollenden Käfig geklettert, um endlich an ihre Beute zu kommen.
    Wladimir Golenkow saß noch unbeweglich auf seinem Stuhl. Bewacht von Jaschin und Oleg, dem blondhaarigen Leibwächter des Reptils.
    »Er hat zu großen Hunger. Er wird dich holen…«
    Jaschins letzte Worte waren Wladimir nicht aus dem Kopf gegangen. Er konnte sie einfach nicht vergessen, weil es stimmte. Der Zombie hatte Hunger. Die Gier stand in seinen Augen. Vielleicht bildete sich Wladimir das auch nur ein, aber der Untote hatte ihn fixiert und kam auf ihn zu.
    Die Distanz zwischen beiden war nicht sehr groß. Vielleicht drei Meter, nicht mehr. Sekunden blieben ihm noch, um nach einer Chance zu suchen. Hätte er eine Waffe besessen, hätte alles anders ausgesehen. Doch das Reptil hatte ihn entwaffnen lassen.
    Der Oberst schaute zu. Er wirkte amüsiert. Die Lippen hatte er zu einem Lächeln verzogen. Sein Blick glitzerte. Es war selten, daß jemand wie er mal Gefühle zeigte. Wenn er es tat, dann stand er stets auf der Siegerstraße und konnte sich an den Leiden oder dem Tod eines anderen Menschen ergötzen. Wie auch hier.
    »Da siehst du mal wieder, was geschieht, Wladi, wenn man sich mit mir anlegt. Du hättest dich auf meine Seite stellen sollen. Ich habe dir den Vorschlag gemacht. Du, hast es nicht getan, und dafür wirst du jetzt deinen Preis zahlen. Man weist mich nicht ab. Das solltest du dir in den letzten Sekunden deines Lebens hinter die Ohren schreiben.«
    »Ruf ihn zurück, verdammt!«
    »Nein, Wladi, das kann ich gar nicht. Es ist mir nicht möglich. Ich will es auch nicht.«
    »Dann willst du zuschauen, wie ich sterbe?«
    »So ist es.«
    »Was bringt es dir?«
    »Genugtuung.«
    »So sehr haßt du mich?«
    »Sicher!«
    Golenkow wollte nicht mehr weiter fragen, denn er mußte sich auf den Unhold konzentrieren, der schon verdammt nahe an ihn heran war. Die Hälfte der Distanz hatte er längst hinter sich. Einen Schritt weiter, und er würde zupacken.
    Das Wesen roch nicht, es stank infernalisch. Der Geruch spülte den Ekel in Wladis Mund hoch, und er hatte sogar das Gefühl, ersticken zu müssen. Es war einfach
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