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1131 - Terror in der Totenstadt

1131 - Terror in der Totenstadt

Titel: 1131 - Terror in der Totenstadt
Autoren: Jason Dark
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glücklicherweise nicht mehr existiert. Und ich kann dir auch sagen, daß dieses Zeug nicht von dieser Welt stammt.«
    »B…bitte?«
    »Ja. Aber davon später mehr. Ich muß mich noch um den Oberst kümmern. Er ist derjenige, dem wir das alles hier zu verdanken haben. Er wollte glänzen.«
    »Ein großer Held.« Wladimir lachte. »Aber auch ein tragischer. Er hat sich einfach übernommen. Er dachte immer, der Beste von allen zu sein. Ein Fehler.«
    »Du solltest dich um ihn kümmern, damit später auch Licht in das Dunkel gebracht wird.«
    »Ich werde sehen, was sich machen läßt.«
    Karinas Schrei hörten wir alle. Danach folgten die Worte, die uns ebenfalls alarmierten. »Verdammt, bleiben Sie stehen, Jaschin!«
    Der Oberst hörte nicht. Ich hatte mich umdrehen müssen, um ihn zu sehen. Da wir uns nicht um ihn gekümmert hatten, war es ihm gelungen, sich davonzuschleichen. Nicht auf den Ausgang zu, wie es normal gewesen wäre, er hatte sich ein anderes Ziel ausgesucht. Es war der mit Schleim gefüllte Bottich, und er visierte dabei eine der außen angebrachten Leitern an.
    »Jaschin!« rief sie wieder.
    Der Oberst ging weiter. Er lachte sogar noch. Er streckte seine Hände in die Höhe. Er tanzte vor uns her. Er schrie einige Worte auf Russisch, die Karina übersetzte.
    »Er will nicht mehr in sein Leben zurück. Er will zu seinen Freunden.«
    »John, das kannst du nicht zulassen!« fuhr mich Wladimir Golenkow an. »Er darf sich nicht selbst umbringen. Er hat hier alles zu verantworten. Wir müssen ihn zurückhalten und mit ihm reden!«
    »Nein, wenn er…«
    »Verdammt, halte ihn auf!«
    Ja, ich haßte diesen Oberst. Ich wünschte ihm sogar das Schicksal, das er sich selbst ausgesucht hatte. Aber auch Wladimir Golenkow hatte recht. Nur Jaschin selbst konnte sagen, was hier genau passiert war. Zudem mußte die verdammte Flüssigkeit noch zerstört werden. Dieses Erbe durfte nicht bleiben. Am liebsten wäre es mir gewesen, wenn ich es zurück auf den Planeten der Magier hätte schaffen können.
    Karina Grischin dachte ebenso wie ich. Und sie setzte ihren Gedankengang in die Tat um. Der Oberst hatte seinen Fuß bereits auf die erste Sprosse gesetzt, da war sie bei ihm, riß ihn an den Schultern zurück, so daß seine Hände abrutschten und er von dem Schwung zu Boden fiel.
    Er wollte wieder aufspringen, doch Karina setzte ihm den rechten Schuh auf die Brust. »Du bleibst liegen, Oberst. Du kannst Staub fressen, aber wir gönnen dir nicht, daß du verschwindest. Einer wird die Verantwortung tragen.«
    Er war nicht zu belehren. Er wollte ihr ins Gesicht spucken, verfehlte sie aber.
    Suko ging zu den beiden. Er übernahm Jaschin, zerrte ihn hoch und schickte ihn mit einem Schlag ins Reich der Träume. Dann brachte er ihn wie ein schlafendes Kind zu uns.
    »Ich denke, wir sollten jetzt nach oben gehen und dort weiter reden. Irgendwie gefällt mir das hier in der Halle nicht.«
    Keiner hatte etwas dagegen. Ich kümmerte mich um Wladimir Golenkow, und als wir aus der Luke krochen, da sahen wir, daß das Büro des Leonid Jaschin besetzt war.
    Gorki und seine Männer waren erschienen. Sie standen auf unserer Seite. Besonders Gorki, dem ich einen knappen Bericht gab. Er und seine Leute konnten froh sein, mit dem Leben davongekommen zu sein.
    Unsere Arbeit war erledigt, aber das große Problem blieb bestehen. Den Bottich hatten wir nicht leeren können. Es würden sich immer wieder Zombies bilden.
    »Was soll man tun?« fragte Golenkow, der jetzt nicht nur wegen seines verstauchten Fußes unglücklich aussah.
    Ich war ehrlich und zuckte ratlos mit den Schultern.
    Die Idee hatte Karina. »Wir werden alles so lassen. Die Lücken zumauern, mit Beton versiegeln. Es soll niemand mehr hier nach Zombieville kommen, und diejenigen, die davon wissen, werden schweigen.«
    Uns brauchte sie das nicht zu sagen. Gemeint waren Gorki und seine Leute, die ihr allerdings zustimmten.
    »Und was geschieht mit dem Oberst?« fragte Suko.
    »Um den kümmere ich mich«, erklärte Wladimir. »Er wird lebendig begraben. Weit weg. In einem Gefängnis, das er vor seinem Tod nie mehr verlassen wird. Er ist jetzt schon eine böse Legende…«
    Damit konnten wir uns abfinden. Das mußten wir sogar. Ein bedrückendes Gefühl aber blieb trotzdem zurück…
    ENDE des Zweiteilers
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