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1131 - Terror in der Totenstadt

1131 - Terror in der Totenstadt

Titel: 1131 - Terror in der Totenstadt
Autoren: Jason Dark
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so meine Zweifel, denn ich war durch Jaschin zu sehr abgelenkt worden.
    Oleg lag am Boden. Er stöhnte. Er war wie ein Roboter, als er sich aufrichtete. Aus zahlreichen Wunden und auch im Gesicht blutend blieb er für einen Moment hocken und glotzte aus schon brechenden Augen seinen Boß an, als wollte er ihn um Verzeihung bitten. Der hatte jedoch keinen Blick für ihn. Er schaute haßerfüllt nach vorn, und besonders wir waren damit gemeint.
    Oleg kippte um.
    Es war die letzte Bewegung in seinem Leben. Als er aufschlug, war er tot.
    Das sah auch Jaschin. Plötzlich war er nicht mehr zu halten. Er drehte einfach durch. Es war ihm gleichgültig, ob er bewaffnet war oder nicht, der Tod seines Leibwächters mußte in seinem Hirn einen Riß hinterlassen haben.
    Ich war sein Ziel. Er kümmerte sich nicht um die MPi, er sprang mich an, und zwei seiner Finger zielten dabei auf meine Augen. Im letzten Moment duckte ich mich, riß die Waffe herum, und trotzdem prallte er gegen mich.
    Zusammen landeten wir an der Wand. Sein heißer Atem fuhr an meinem Gesicht entlang. Er wollte mir die Waffe entreißen, und ich verschaffte mir mit einem Kniestoß Luft.
    Er ging in die Knie, aber einer wie er war zäh. Mit den Handkanten versuchte er die Treffer zu landen. Ich war gezwungen, zurückzuweichen. Mit einem Sprung jagte er mir nach. Er war zu einem wilden Tier geworden, das erst von Suko gestoppt werden konnte.
    Er schlug ihm mit dem Lauf der Waffe gegen den Kopf. Leonid Jaschin brach zusammen. Neben dem Schreibtisch krümmte er sich. Er war nicht bewußtlos, aber er hatte die Regeln wieder begriffen.
    »Wollen Sie sterben?«
    Jaschin preßte die Lippen zusammen. Dann kam er auf die Füße. Er stützte sich dabei am Schreibtisch ab und schwankte wie ein Rohr in den anlaufenden Wellen. Blut lief aus einer Platzwunde an der Stirn und rann über sein Gesicht.
    »Das hätten Sie anders haben können«, erklärte ich ihm. Sein Flackerblick bewies mir, daß er noch nicht aufgegeben hatte. Es gab keinen Ausweg für ihn, aber wir konnten auch nicht länger an diesem Ort bleiben.
    Ich brauchte nur auf den Bildschirm zu schauen, um zu sehen, was sich an einem anderen Ort dieses Baus abspielte. Das Geschehen machte mich wütend, und ich zerrte Jaschin an der Schulter zurück.
    »Sie gehen vor!«
    »Nein!«
    »0 doch, Jaschin. Sie freuen sich doch auf die verdammten Zombies. Los, vorwärts!« Ich stieß ihn auf die Luke zu. Er mußte achtgeben, nicht ins Leere zu treten.
    Suko machte allerdings den Anfang. Er war sehr schnell verschwunden, und dann folgte auch Jaschin. Ich hatte ihn nur einmal mit dem Waffenlauf angestoßen. Da hatte er sich gedreht und war in die Luke hineingetaucht, wo Suko bereits auf dem Boden stehend auf ihn wartete.
    Ich ging ihm nach. Am Boden des Tunnels wurde er von Suko in Empfang genommen. Es war verdammt düster hier unten. Auf dem Boden hatte sich Feuchtigkeit gesammelt. Die Richtung brauchte er uns nicht anzugeben, ich wußte auch so, wohin wir gehen mußten. Wir trieben ihn vor uns her.
    Mitleid verdiente dieser Mensch nicht. Oberst Leonid Jaschin war ein Sadist, ein Menschenschinder und ein Menschenverächter. Zudem ein Tyrann, der darauf hoffte, mit seinen Helfern ein Regime des Terrors aufzubauen.
    Er stolperte vor uns her. Ob er gebrochen war, wußte ich nicht. Jedenfalls leistete er keinen Widerstand. Suko hatte seine Leuchte hervorgeholt. Der Lichtstrahl schnitt in die Finsternis hinein und fand schließlich ein Ziel. Es war eine geschlossene Tür zu der Welt, in der sich Karina und Wladimir befinden mußten.
    Jaschin blieb stehen. Er drehte sich um und grinste scharf in den Lichtstrahl hinein.
    »Öffnen!«
    »Wollt ihr zu ihnen?«
    Suko machte kurzen Prozeß. Er packte den Oberst und schleuderte ihn von der Tür weg. Längst hatte er gesehen, daß die Tür nicht abgeschlossen war.
    Ich sah, wie Jaschin sich duckte. Wahrscheinlich wollte er Suko von der Seite her anspringen und ihm die Waffe entreißen. Mit einem langen Schritt war ich bei ihm.
    »Sie werden doch vernünftig sein, Jaschin. Hier wird die Musik gespielt, die wir wollen.«
    »Du wirst noch zur Hölle fahren, Sinclair!«
    »Ja, irgendwann und nicht durch Sie!«
    Suko hatte die Tür aufgezogen. Zu dritt traten wir über die Schwelle. Zumindest Suko und ich hatten gedacht, am Ort des Geschehens zu sein. Das war jedoch ein Irrtum. Wir sahen eine Eisentreppe vor uns, die in die Höhe führte. Von oben her hörten wir auch die Geräusche. Karinas
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