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1131 - Terror in der Totenstadt

1131 - Terror in der Totenstadt

Titel: 1131 - Terror in der Totenstadt
Autoren: Jason Dark
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nicht aus Zombieville, sondern aus einer ganz anderen Richtung gekommen.
    Meine Sorgen drehten sich um Karina. »Wir hätten ihr trotzdem eine Zeit setzen sollen«, flüsterte ich Suko zu.
    »Du kennst sie doch.«
    »Ja.« Meine Antwort klang ebenso teilnahmsvoll wie die meines Freundes. Karina Grischin war eine Person, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen ließ. Man konnte sie als Team-Arbeiterin bezeichnen, das hatte sie auch oft genug unter Beweis gestellt, doch wenn es darauf ankam, zog sie auch allein los.
    In den Morgenstunden waren die Temperaturen noch weiter gefallen, und der Frost hatte sich in die oberen Bodenschichten gefressen. Der Oktober konnte in manchen Gegenden Rußland verdammt kalt sein, anders als bei uns in England.
    Die Bauten sahen wir nicht. Sie lagen allesamt vor uns. Nur bei der Ankunft hatten wir ihre Umrisse gesehen, und die hatten uns beileibe nicht gefallen.
    Das war hier keine Stadt. Das war ein künstliches Gebilde, einfach in die Natur gesetzt. Klötze, viel Beton, keine Straßen.
    Wir fragten uns, wo sich die lebenden Leichen und auch die normalen Menschen verborgen hielten.
    Menschen mußten geführt werden. Darüber hatten wir auch gesprochen. Selbst Karina Grischin war nicht in der Lage gewesen, die Gegenpartei und deren möglichen Anführer zu identifizieren. Teile des Falls hatte das Dunkel der Nacht verschluckt wie das Maul eines großen Ungeheuers.
    Auf der Stelle zu stehen und zu warten, gefiel uns beiden nicht. Da wurde jede Sekunde lang und länger. Wir wünschten uns Karinas Rückkehr und auch damit positive Nachrichten.
    Sie kam nicht, aber wir hörten ein Geräusch. Es war nicht zu identifizieren. Es konnten Schritte gewesen sein, die nicht vorsichtig genug waren und das Laub beim Gehen vor sich herschoben. Es war aber auch möglich, daß ein Tier das Geräusch verursacht hatte, und ich sah, wie sich mein Freund noch näher an einen schmalen Stamm drückte und sich dabei nach links drehte.
    Ich nickte ihm zu.
    Mit angehaltenem Atem warteten wir ab. Ein Tier war es nicht gewesen, an Karina glaubte ich auch nicht. Es konnten Wachtposten sein, auf die wir bisher noch nicht getroffen waren, was uns auch leicht gewundert hatte.
    Wir hielten den Atem an. Denn jetzt war es deutlicher zu hören. Jemand näherte sich unserem Versteck. Die Schritte oder Geräusche waren lauter geworden, und ich glaubte auch, Stimmen zu hören. Sie flüsterten. Dabei war es schwer für mich, herauszufinden, ob ein Mann mit sich selbst sprach oder mit einem zweiten redete.
    Das Rascheln der Blätter verstärkte sich. Ein Zeichen, daß die Männer näherkamen. Wir hörten auch ein Hüsteln, und kurz danach sprach eine Stimme.
    Auch wenn sie Englisch gesprochen hätten, wir hätten sie nicht verstanden. Aber wir sahen die beiden Umrisse, wenn wir nach rechts schielten. Noch bewegten sich die Männer nicht auf unser Versteck zu.
    Sie blieben plötzlich stehen, als hätten sie das Ende ihrer Wegstrecke erreicht. Sie tuschelten wieder miteinander, nickten sich gegenseitig zu und drehten sich nach links. Wahrscheinlich wollten sie ihre Runde abbrechen. Wären sie nach rechts gegangen, hätten sie uns nicht gesehen, so aber würde es kritisch werden.
    Suko stieß mich an. Durch Zeichensprache verständigten wir uns. Ich wußte, was er meinte, und holte die Beretta hervor. Zumindest einen mußten wir zum Reden bringen. Ein paar Brocken Russisch sprach ich auch. Ich würde in diesem Land nicht verhungern.
    Sie kamen näher. Zwischen ihnen lag etwa eine Distanz von einer halben Armlänge. Sie sprachen wieder und bewegten dabei ihre Köpfe. Wären sie noch weitergegangen, hätten sie unseren Wagen gesehen. Ich war nur froh, daß dieses Gebiet auf konventionelle Art und Weise bewacht wurde und nicht durch Kameras, die auch in der Finsternis gestochen scharfe Bilder lieferten.
    Wenn sie weitergingen und nach links blickten, mußten sie uns einfach sehen.
    Wir blieben reglos stehen und waren von den schlanken Baumstämmen kaum zu unterscheiden.
    Die Männer trugen Waffen. Allerdings hatten sie ihre Maschinenpistolen über die Schultern gehängt.
    Die Bäume wuchsen aus einer kleinen Mulde hervor. In sie rutschten die beiden Wachtposten hinein. Der Frost hatte das Laub auch mit einer glatten Schicht überzogen. Wir hörten einen Fluch, bevor sich der Mann wieder fing. Er war mit sich selbst beschäftigt. Auch sein Kollege schaute zu ihm hin. Das war für uns genau der richtige Zeitpunkt.
    Suko griff zuerst
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