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1131 - Terror in der Totenstadt

1131 - Terror in der Totenstadt

Titel: 1131 - Terror in der Totenstadt
Autoren: Jason Dark
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an.
    Aus dem Stand schnellte er nach vorn. So flink, daß er die beiden überraschte. Sie kamen nicht einmal dazu, einen Schrei auszustoßen, denn Sukos Hand war schon unterwegs. Einen Helm trug der Mann nicht, sondern eine schlichte Kopfbedeckung aus Stoff.
    Der Schlag war genau gezielt und saß. Suko hatte die wichtige Stelle am Hals getroffen. Der Mann gab noch einen keuchenden Laut von sich, dann sackte er zusammen.
    Während er fiel, tat sein Kumpan nichts, denn da stand ich bereits bei ihm, und er spürte den kalten Druck der Waffe an seinem Kinn. Es waren keine Zombies, beide hatten normal geatmet. Jetzt aber stand die Wolke nur noch vor einem Mund.
    Die Beretta war ein gewichtiges Argument. Der Mann vor mir bewegte sich nicht. Er kannte dieses internationale Zeichen.
    »Nichts sagen«, flüsterte ich ihm auf Russisch zu. »Kein Wort zunächst.«
    Das war zwar holpernd gesprochen, doch er hatte mich verstanden. Ich sah es an seinem Blick.
    Suko drehte sich und trat neben mich.
    »Was ist mit dem zweiten?«
    »Er wird einige Zeit schlafen.«
    »Sehr gut.«
    Suko drückte unseren Gefangenen zurück, bis er mit dem Rücken einen Stamm berührte. Dort blieb er stehen, ohne sich zu rühren. Die Mündung berührte ihn noch immer. Er hatte ein breites Gesicht und schmale Augen mit einer Mongolenfalte. Dieser Mann stammte aus dem Osten des gewaltigen Reichs.
    Suko tastete ihn geschickt ab, ohne mich dabei zu stören. Die MPi nahm er ihm weg, aber auch ein Sprechfunkgerät. Beides legte er zu Boden. Im Stiefelschaft fand er noch ein Kampfmesser. Es steckte in einer Scheide, so daß Suko auch diese Waffe in seiner Tasche verschwinden lassen konnte.
    »Er ist sauber, John!«
    »Super.«
    »Dann beweise mal deine Sprachkenntnisse.«
    Er hatte gut lachen, ich weniger. Mir fielen die richtigen Vokabeln nicht ein. Wladimir hatte mal gesagt, daß es wichtig ist, Russisch zu lernen. Jetzt mußte ich ihm recht geben.
    Den Namen wollte ich nicht wissen. Ich wollte wissen, wie viele Wächter hier herumliefen.
    Er sagte nichts.
    Ich verstärkte den Druck der Waffe, und genau diese Sprache verstand er. »Zwölf…«
    Puh, das war eine Menge. Ich wollte auch von den Zombies wissen, ob und wo sie sich hier versteckten, aber unser Gefangener schüttelte nur den Kopf.
    »Es gibt sie doch - oder?«
    Das bejahte er.
    »Was wolltet ihr hier?«
    »Aufpassen. Sie gehören uns. Wir sind verantwortlich.«
    Ich verstand zwar nicht alles, aber ich reimte mir die Dinge zusammen. »Wer ist euer Boß?«
    »Oberst Jaschin!«
    Der Name war ihm voller Stolz über die Lippen gedrungen. Dieser Jaschin mußte wirklich etwas Besonderes sein. Wahrscheinlich gingen seine Leute für ihn durchs Feuer.
    »Was wollt ihr hier?«
    Diese Frage hatte ich zwar schon einmal gestellt, aber ich war mit der Antwort nicht zufrieden gewesen. Diesmal sagte der Mann überhaupt nichts. Er schnaufte mir nur seinen Atem entgegen und verdrehte die Augen. Ob er aus Angst schwieg, oder wirklich nichts wußte, das war mir unklar. Es konnte auch sein, daß ihn sein Chef, dieser Oberst Jaschin, nicht eingeweiht hatte.
    Hätte ich die Sprache besser beherrscht, ich hätte ihm andere Fragen gestellt, so aber mußte ich leider passen, und das wiederum ärgerte mich.
    Der Mann hatte den Kopf zur Seite gedreht. Er schielte auf mich und versuchte auch, die Beretta zu sehen, deren Mündung gegen sein Kinn drückte.
    »Ich denke, da beißen wir auf Granit«, sagte Suko.
    »Okay. Machst du es?«
    »Frag ihn noch nach Karina.«
    »Gute Idee.«
    Als ich die Frage gestellt hatte, sah ich sofort am Blick des Mannes, daß er mit dem Namen nichts anfangen konnte. Aber mir kam in den Sinn, ihm noch eine Frage zu stellen, und die bezog sich auf Wladimir Golenkow.
    Genau den kannte er.
    Der Mann gab es zwar nicht offen zu, aber er bewegte zuckend seine Augen. So gut hatte er sich eben nicht in der Gewalt, und in mir vereiste etwas. Ich wollte zunächst nicht weiter darüber nachdenken und suchte wieder nach Worten.
    »Ist er tot?«
    »Njet!«
    »Wo ist er?«
    »Ich habe ihn nicht gesehen.«
    »Bei Jaschin?«
    »Weiß nichts.«
    Er hatte den Kopf zur Seite gedreht und schwitzte jetzt, obwohl es kalt war. Er wollte einen Blick auf seinen Kollegen werfen, der regungslos und wie tot am Boden lag. Wahrscheinlich fürchtete er, daß ihn das gleiche Schicksal ereilen konnte.
    Ich versuchte es mit weiteren Fragen, weil ich wissen wollte, wo sich Golenkow und Jaschin aufhielten. Ebensogut hätte ich auch mit
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