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1131 - Terror in der Totenstadt

1131 - Terror in der Totenstadt

Titel: 1131 - Terror in der Totenstadt
Autoren: Jason Dark
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daß es kein Zombie war, der sie überfallen hatte.
    Ohne sich zu rühren oder sich sonst etwas anmerken zu lassen, blieb sie liegen. Jemand mußte sich gebückt haben. Er umklammerte mit seinen kalten Fingern zuerst ihr rechtes Handgelenk, um ihr wenig später den Revolver aus den Fingern zu winden. Ein Grunzen deutete an, daß er sehr zufrieden war.
    Karina Grischin wartete auf einen bestimmten Zeitpunkt.
    Der Mann flüsterte einen Fluch, packte dann zu, und Karina ließ sich auf den Rücken wuchten. In der Dunkelheit mußte es für den Typ so aussehen, als hielt sie ihre Augen geschlossen. Tatsächlich aber standen sie einen Spaltbreit offen, und sie spähte in die Höhe, als der Mann sie auf den Boden gelegt hatte.
    Die Gestalt hielt sich breitbeinig vor ihr aufgebaut. Eine Maschinenpistole hielt der Mann locker in seiner rechten Hand, wobei die Mündung nicht auf Karina zeigte. Er redete nicht und starrte nur auf sie nieder. Der Mann trug so etwas wie eine Uniform, sah aber mehr wie ein Partisan aus den tiefen Wäldern aus.
    Er trat ihr gegen die Wade.
    Karina hatte Mühe, keine Reaktion zu zeigen. Der Schmerz war nicht so schlimm, wie der in ihrem oberen Teil des Rückens. Da strahlte er bis in den Hals hinein.
    Noch war der Kerl allein. Karina hoffte, daß es auch so blieb. Er wußte auch nicht, was er mit ihr anstellen sollte, bis er sich schließlich bückte, sich über sie kniete und ihr die Mütze vom Kopf riß.
    Schlagartig veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Die Augen weiteten sich. Auch der Mund blieb vor Staunen offenstehen. Mit allem hatte er gerechnet, nur nicht mit einer Frau, deren langes Haar er jetzt sah.
    Er fluchte und schüttelte ein paarmal den Kopf.
    Karina wartete ab.
    Sie fühlte sich noch nicht fit, doch sie rechnete mit dem Moment der Überraschung.
    Der Mann tat nichts. Er kniete über ihr und strich an seinem Kinn entlang. Die Maschinenpistole hatte er neben sich gelegt. Dann griff er in die Tasche und holte ein flaches Sprechfunkgerät hervor.
    Wahrscheinlich wollte er mit seinem Boß Kontakt aufnehmen.
    Karina wartete, bis er das Sprechgerät dicht vor seinen Mund gebracht hatte und so etwas abgelenkt war. Dann schoß ihr rechter Arm in die Höhe.
    Der Schlag traf die rechte Hand des Mannes mit voller Wucht, denn Karina selbst war noch in die Höhe geschnellt. Das Sprechgerät klatschte gegen den Mund. Karina hatte längst zu einem zweiten Schlag angesetzt.
    Von der Seite her erwischte sie den Hals des Mannes. Es war ein Hammerhieb, der ihn zur Seite schleuderte, und der nächste Treffer gegen den Solar plexus raubte ihm die Luft. Er kippte zur Seite, die Augen weit aufgerissen. So wie Karina in das Laub gefallen war, landete auch er auf dem Boden, nur nicht bäuchlings, sondern auf dem Rücken.
    Karina vergaß die eigenen Schmerzen. Sie schnappte sich die MPi und drückte die Mündung in die Halskuhle des Mannes, der noch nicht mitbekam, wie ihm geschah, da er genug mit sich selbst zu tun hatte. Er röchelte und würgte. Karina sah, daß seine Lippen bluteten. Vielleicht hatte der Schlag des Sprechfunkgeräts ihm sogar ein, zwei Zähne gelockert.
    Sie zog die Mündung etwas zurück, um dem Mann Gelegenheit zu einer kurzen Erholungspause zu geben. Als er atmete, hörte es sich an wie das entfernte Pfeifen eines Wasserkessels.
    »Manchmal unterschätzt man eben seine Gegner!« zischte ihm Karina zu. »Jetzt bin ich an der Reihe. Wenn du nicht redest, ergeht es dir noch schlechter.«
    Er war hart im Nehmen und konnte auch wieder sprechen. »Du… du… bist verrückt.«
    »Weiß ich, aber auch gut!«
    »Nein, man wird dich vernichten!«
    »Abwarten.« Sie schwenkte die Waffenmündung von seinem Gesicht hin und her. »Wo stecken die verdammten Zombies?«
    »Wer?«
    Die Mündung tickte gegen seine Stirn. »Du hast mich verstanden, Hundesohn.«
    »Ich habe sie nicht gesehen.«
    »Schon besser. Aber du weißt, wovon ich spreche?«
    »Von den Veränderten.«
    »Meinetwegen auch davon. Ich will nur wissen, wo sie sich aufhalten.«
    »Und wenn du mich durchlöcherst und zu einem Sieb machst, das weiß ich nicht, verdammt!«
    »Wer weiß es dann?«
    »Der Boß!«
    »Hat er auch einen Namen?«
    Trotz seiner Schmerzen konnte der Typ lachen, doch es glich mehr einem Krächzen. »Klar, er hat auch einen Namen. Oberst Jaschin!«
    Karina Grischin sagte nichts. Sie hatte vorgehabt, weitere Fragen zu stellen, doch das war erst einmal vorbei. Oberst Jaschin. Ausgerechnet er! Ausgerechnet der Mann,
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