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1131 - Terror in der Totenstadt

1131 - Terror in der Totenstadt

Titel: 1131 - Terror in der Totenstadt
Autoren: Jason Dark
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der im Hintergrund die Fäden zog. Der wie ein Phantom durch die Szene geisterte, der schon zu alten Zeiten den Kampfnamen Reptil bekommen hatte. Den wenige kannten, aber alle Insider fürchteten. Der mehr wußte als viele KGB-Leute, die vor ihm zitterten. Karina selbst hatte nie Kontakt zu ihm gehabt, aber sie kannte seinen Ruf. Das reichte.
    Wenn er hier die Fäden zog und der Boss war, dann sah es für sie und ihre Freunde schlecht aus.
    Denn einer wie Jaschin kannte keine Gnade. Nicht mit seinen Feinden und auch nicht mit seinen eigenen Leuten.
    »Wirklich Jaschin?«
    »Ich lüge nicht.«
    »Das glaube ich dir sogar. So etwa denkt man sich nicht aus. Verflucht, was hat er vor?«
    »Ich weiß es nicht!«
    »Willst du sterben?«
    Für diese Frage hatte der Kerl nur ein Lachen übrig. »Was heißt denn sterben? Du wirst sterben, ich meinetwegen auch, aber darauf sind wir eingestellt. Wir machen hier unsere Arbeit…«
    Sie unterbrach ihn. »Was, zum Teufel, hat euch Wladi gesagt?«
    »Er sprach von den guten, alten Zeiten.«
    »Damit kann er nur sich gemeint haben.«
    »Nein, wir alle sind gefordert. Wer loyal zu ihm steht, hat es nicht zu bereuen.«
    »Klar, und wer es nicht tut, wird gekillt.«
    »Das weiß ich.«
    »Gut. Dein Glück, daß du geredet hast. Aber ich will noch etwas wissen.«
    »Mehr weiß ich nicht.«
    Karina ließ sich darauf gar nicht erst ein. »Es gibt eine weitere Person, die mich interessiert. Nicht Oberst Jaschin, sondern Wladimir Golenkow. Was ist dir bekannt?«
    Er schloß den Mund.
    »Was? Ich habe keine Geduld. Du kannst mir nicht sagen, daß du ihn nicht kennst.«
    »Das habe ich auch nicht behauptet.«
    »Also! Ich höre!«
    »Ich habe ihn nur gesehen, nicht gesprochen.«
    »Das ist schon mal was. Wie habt ihr ihn euch geholt? Wurde er abgefangen?«
    »Nein!«
    »Warum nicht?«
    »Er ist freiwillig zu uns gekommen!«
    Genau das hatte Karina befürchtet, es auch angenommen, aber irgendwie nicht hören wollen. Sie fühlte sich enttäuscht. Sie kam sich vor wie ein Ballon, aus dem die Hälfte der Luft entwichen war.
    So schlapp und deprimiert. Dabei mußte sie auf der Hut sein und ihren Zustand auf keinen Fall zeigen.
    »Er ist wirklich freiwillig zu euch gekommen?« fragte sie.
    »Wenn ich es sage!«
    »Er hatte zwei Verletzte mit im Wagen.«
    »Das weiß ich.«
    »Was ist mit ihnen geschehen?«
    »Sie waren Ballast.«
    »Also sind sie tot?«
    »Ja, erschossen.«
    Genau das hatte Karina befürchtet. Es war Jaschins Art, seine Feinde so zu behandeln. Menschen, die ihm nicht dienlich sein konnten, schaltete er aus. Aber sie bezweifelte, daß er das gleiche auch mit Wladimir Golenkow getan hatte. Sie war so durcheinander. Wie kam Golenkow dazu, sich mit dieser menschlichen Bestie zusammenzutun?
    Eigentlich hätte sie schon längst weiter sein müssen. Statt dessen saß sie hier bei dem Mann und hörte sich an, was er ihr zu sagen hatte. Wladimir war jetzt wichtiger als ihr eigenes Vorhaben.
    Der Mann merkte, was in ihr vorging, denn er begann zu grinsen. »Es paßt dir wohl nicht, was ich gesagt habe, wie?«
    »Das ist mein Problem, aber auch deines. Ich will von dir wissen, was die beiden miteinander zu tun haben.«
    »Keine Ahnung.«
    »Haben sie gekämpft?«
    »Nein, nur geredet.«
    »Und dann?«
    »Sind wir gefahren. Aber mit ihm.«
    Karina nickte. »Wenn du alles so gut weißt, mein Freund, dann kannst du mir auch sagen, wo ich Jaschin und Golenkow finden kann. Bitte, ich höre.«
    »Sie sind hier!«
    »Ach ja?«
    »Aber ich bin nicht bei ihnen gewesen. Sie sind beim Oberst. Er hat da sein eigenes Haus.«
    »Wo finde ich es?«
    »Hinter dem großen hier. Es ist der flache Bunker ohne Fenster. Da sitzt er.«
    »Und wo finde ich deine Kollegen?«
    »Überall verteilt. Sie halten Wache.« Er grinste jetzt schief. »Sie wissen auch Bescheid über dich. Wir haben dich längst gesehen. Der Oberst wird sich auf dich freuen.«
    Auch Karina grinste. »Bestimmt werde ich ihm gegenüberstehen. Aber nicht so, wie er es sich vorgestellt hat. Darauf kannst du dich verlassen, mein Freund.«
    »Was willst du denn tun? Du hast keine Chance. Willst du mich erschießen? Dann tu es.«
    »Später, mein Freund. Nicht jetzt. Du bist mir noch wichtig. Auch wenn du für Jaschin arbeitest. Du bist ein Mensch und kein Zombie. Wie alle Menschen hängst du an deinem Leben, mag es noch so erbärmlich sein. Und da ich gerade von den Zombies gesprochen habe, könntest du mir noch sagen, wo sie sich aufhalten.«
    Er
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